Schwelm. In der Schwelmer Innenstadt wird an allen Ecken und Enden gebaut: Eine Bestandsaufnahme – auch der Leerstände.
Die Rohbauten wachsen in Rekordtempo gen Himmel, neue Geschäfte kündigen sich an, andere sind bereits da. Zugleich haben sich die Schwelmer an einige Leerstände längst gewohnt – für sie fehlen auch weiterhin die Perspektiven in einer Innenstadt, die derzeit eine einzige Baustelle ist und immer konkreter erahnen lässt, wie sich das Schwelmer Zentrum in den kommenden Jahrzehnten präsentieren wird.
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Die Regenwolken haben sich verflüchtigt, als der große Autokran in der Schulstraße seine Arbeit aufnimmt. Er hebt den Baukran aus der Mitte des Rathaus-Rohbaus hinaus, der nun über ein halbes Jahr das Erscheinungsbild der Baustelle geprägt hat. „Das Loch wird nun als nächstes geschlossen“, teilt Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadt Schwelm auf Nachfrage der Redaktion mit und fährt fort: „Wir werden ungefähr noch vbier bis fünf Wochen am Rohbau arbeiten, bis dieser fertiggestellt ist.“ Parallel zum Mauerwerk haben die Arbeiter aber bereits die ersten Fenster an der Seite zur Schulstraße eingesetzt, an einigen Stellen bereits damit begonnen, die Fassade zu installieren.
Rohbau so gut wie abgeschlossen
Als nächstes laufen dementsprechend die Arbeiten im Innern des neuen Schwelmer Machtzentrums an. „Wir beginnen mit der Stromversorgung im Keller, wo die Hausanschlüsse und Verteilerkästen sind“, sagt Heike Rudolph. Ab diesem Zeitpunkt wird nicht mehr so augenscheinlich sein, wie viel auf der Baustelle passiert, weil sich dann die meiste Konzentration auf den Innenausbau richtet.
Dies ist nur wenige Meter weiter bereits der Fall. Das Erscheinungsbild des Kulturhauses an der Römerstraße hat sich sein Wochen kaum verändert, dafür tut sich im Innern einiges. Genau umgekehrt ist dies noch in der frühen Bauphase des Patrizierhauses, das die Sparkasse Schwelm-Sprockhövel auf dem Brauereigelände wieder aufbaut. Seit der Grundsteinlegung (wir berichteten) haben die Bauarbeiter bereits mehr als eine Etage hochgezogen. Das äußere Erscheinungsbild des topmodernen Baus soll sich einmal vom Original – einem bergischen Schieferhaus – unterscheiden.
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Doch nicht nur auf diesen Baustellen ist Bewegung in der Innenstadt. Nur ein paar Meter weiter – im Schwelm-Center – laufen ebenfalls Arbeiten. Seit einigen Tagen verkünden Plakate davon, dass der Discounter „Netto“ im Herbst ins Erdgeschoss einziehen wird. Das ist aktuell nahezu verwaist, seit Rewe Ende März dort geschlossen hat. Netto lässt einiges für seine Bedürfnisse umbauen und wird dann der neue Supermarkt im Schwelmer Stadtzentrum sein.
Leerstände nehmen zu
Bei anderen Leerständen herrscht derweil weniger Optimismus. So steht die ehemalige Oebel-Filiale seit Monaten leer, ebenso das ehemalige Schuhhaus Hesterberg, dessen Schaufenster zugeklebt sind und in denen Plakate mit den Kontaktdaten für Mietinteressenten prangen. Gespannt warten die Schwelmer darauf, was dort und in die zahlreichen weiteren Leerstände einziehen wird. Nicht minder spannend erwarten sie die Antwort auf die Frage: Was kommt denn nun in das Erdgeschoss des Rathauses? Ebenso offen ist, ob das Kesselhaus zumindest teilweise erhalten werden kann oder abgerissen werden muss. Die Stadtverwaltung wartet noch auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu genau diesem Komplex.
Liste der Leerstände in der Innenstadt, erstellt von FDP-Ratsmitglied Uwe Hugendick:
Hauptstraße 91
Hauptstraße 93
Hauptstraße 95 wird gerade „City Kiosk“
Hauptstraße 85, ehem. Post
Hauptstraße 62
Hauptstraße 44, Oebel
Hauptstraße 45, Schuhladen
Hauptstraße 41, Hörstudio
Hauptstraße 30, Kneipe, zerfällt zur Ruine
Untermauerstraße 7, Apotheke
Bahnhofsstraße 19
Neumarkt 9
Neumarkt 24
Neumarkt 26
Neumarkt 4, 6 und 24 sind nur noch Büros
Kirchstraße 7
Kirchstraße 8
Kirchstraße 12