Ennepetal. Sein Herz schlug für die Voerder Kirmes und er gründete den karitativen Verein „Blumenstrauß in Ennepetal“. Nun ist Manfred Michalko gestorben.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht in Voerde: Manfed Michalko ist tot. Er starb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren. Viele Menschen werden ihn vermissen, den Heimatfreund, Kirmesmacher, „Blumenstrauß“-Gründer und ehemaligen Pressesprecher der Polizei, der immer vor Ideen sprühte und sich freute, wenn es wieder einmal gesellig wurde.
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Als im Jahre 2000 der Vorsitzende des Heimatvereins Voerde, Gerd Himmen, starb, wurde Manfred Michalko zu dessen Nachfolger gewählt. Zuvor war er schon Beisitzer und 2. Vorsitzender gewesen. Nun stand er an der Spitze des Vereins, der aus dem Förderkreis Voerder Kirmes hervorgegangen war. Manfred Michalko war glücklich, wenn zu Beginn der Voerder Kirmes der Zug der Vereine über die Lindenstraße zum Kirmesplatz zog, wenn das Bierfass angeschlagen war und sich die Karussells drehten. Dann hatte sich die viele Arbeit im Vorfeld der Kirmes gelohnt. Mitten im Trubel verfolgte er im Blaukittel das Geschehen, vor seiner Brust baumelte ein Kirmesherz mit dem Aufdruck „Kirmes mit Herz“. Er selbst hatte den Slogan kreiert. Und wer aktiv mitmachte, die Kirmes unterstützte, der wurde so von Manfred Michalko „geherzt“. Es war ihm eine große Freude, mit Gästen aus Ennepetals belgischer Partnerstadt Vilvoorde beim Autoscooter Runden zu drehen. Er hielt Kontakt zu den Vilvoorder „Pjeirrefretters“ („Pferdefresser“), einer Karnevalsgesellschaft, die seit vielen Jahren zur Voerder Kirmes kommt und auch am Zug der Vereine zum Kirmesplatz teilnimmt.
Manfred Michalko stammte aus einem kleinen Dorf im Waldeck, lebte aber schon seit 1968 in Ennepetal. Es waren berufliche Gründe, die ihn an die Ennepe zogen. Michalko war Polizeibeamter und später viele Jahre Pressesprecher der Kreispolizeibehörde EN. Mit Menschen reden, Kontakte halten, Informationen bündeln, das war sein Metier.
Als Polizist Kinder fit für den Straßenverkehr gemacht
Bevor Manfred Michalko Pressesprecher der Kreispolizeibehörde wurde, zählte er zu den Polizisten, die in Kindergärten und Grundschulen Kinder fit für den Straßenverkehr machten.Die Einrichtung von Elternlotsen an Grundschulen in Ennepetal war sein Werk. Und für Eltern und Kinder war er „der freundliche Polizist“, der beim Radfahrunterricht auch mal mit seinen kleinen und großen Schützlingen auf Tour durch die Stadt ging.
Zurück zum Heimatverein: Die Heimatabende im Saal der Evangelischen Stiftung Loher Nocken wurden unter seinem Vorsitz immer größer, Eintrittskarten waren schon Wochen vor dem Voerder Ereignis ausverkauft. Eine Herzensangelegenheit war ihm das Pröhlken Koffi im Gemeindehaus an der Johanneskirche. Seine Frau Dagmar führte dort lange Zeit das Küchenteam an. Den historischen Hohlweg am Ende der Rollmannstraße brachte der Heimatfreund wieder ins Gedächtnis der Voerder. Er ist jetzt ein Bodendenkmal. Als das „Freiluftkino“ am Aussichtspunkt Hohenstein mit Reden und Musik eröffnet wurde, da war der Ideengeber Manfred Michalko schon Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Voerde. Nicht lange war dieses „Kino“ geöffnet. Unbekannte hatten es nach jeder Reparatur wieder zerstört.
Als er die Verantwortung für den Heimatverein nach etwa zehn Jahren abgab und Robert Dörnen den Vorsitz übernahm (heute ist Hans Martin Heimhardt der Vorsitzende), gründete Manfred Michalko den Verein „Blumenstrauß“, der bedürftigen Menschen in der Stadt hilft. Seit der Erkrankung Michalkos führt Carsten Michel den Verein. Vom Krankenbett aus verfolgte Manfred Michalko das Geschehen im „Dorf“. Er blickte von seinem Haus im Friemannweg aus über Voerde, seiner zweiten Heimat, für die er sich so einsetzte.