Gevelsberg. Aldi reißt seine Filiale in Gevelsberg ab und produziert Verwirrung: Kommt die Interimsfiliale in ein Zelt oder eine Industriehalle?

Die Tage des Aldi-Markts an der Haßlinghauser Straße in Gevelsberg sind in seiner jetzigen Form endgültig gezählt. Am Samstag, 30. April, öffnet er zum letzten Mal seine Pforten, anschließend wird das Gebäude abgerissen. Für Verwirrung sorgte ein großes Plakat, das ankündigte, der Ersatz für die Zeit des Neubaus solle in einem Zelt unterkommen. „Das war ein Fehler, wir haben das Plakat umgehend nach Ihrem Hinweis entfernen lassen“, sagt Emily Rosberger, Pressesprecherin bei Aldi Nord und erläutert die tatsächlichen Pläne des Discounter-Giganten.

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Landauf landab renoviert die Kette ihre Filialen, sorgt für größere Verkaufsfläche, eine schönere Einkaufsatmosphäre einen wertigeren Eindruck im Innern der Läden. Heißt: Auch die Gevelsberger Filiale an der Haßlinghauser Straße soll nach dem aktuellen Farb- und Licht-Konzept gestaltet werden. Im Gegensatz zu anderen Standorten, wo Aldi in Bestandsimmobilien renoviert, kommen in Gevelsberg die Abrissbagger. Der Markt an der Haßlinghauser Straße 21 wird allerdings am gleichen Standort wieder aufgebaut. Dazu schließt der Markt am Samstag, 30. April um 16 Uhr, zum letzten Mal seine Pforten. Für Abriss und Neubau plant der Discounter etwa ein Jahr ein. „Die Neueröffnung erfolgt voraussichtlich im Frühling 2023“, sagt Emily Rosberger.

Schräg gegenüber von Lidl

Auf Aldi verzichten müssen die Kundinnen und Kunden im Gevelsberger Westen während dieser Zeit allerdings nicht: Am Montag, 9. Mai, öffnet an der Breitenfelder Straße 20 – unweit der alten Filiale – eine Interimsverkaufsstelle in einer alten Industriehalle schräg gegenüber von Konkurrent Lidl. „Wir bitten die Kommunikation mit dem Zelt zu entschuldigen“, teilt die Sprecherin mit.

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Eine Woche lang wird also weder die alte Filiale noch die Zwischenlösung geöffnet haben, denn Aldi nutzt diese Zeit, um umzuräumen. „Wir wollen möglichst keine Ware wegwerfen“, heißt es vom Konzern. Außerdem müssen Regalen, Kassen und so weiter umgeräumt und angeschlossen werden. Auch eine Ausflaggung des Interimsdiscounters muss dann installiert werden. Denn noch deutet an der Breitenfelder Straße nichts auf einen Aldi hin.

Diese wird eine Verkaufsfläche von 775 Quadratmetern haben, auf der der Laden sein gewohntes Sortiment vollumfänglich anbieten will. „Der Fokus der neuen Märkte liegt vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre. Die Verkaufsfläche von 1275 Quadratmetern – bisher 935 Quadratmeter – bietet mehr Platz und breitere Gänge sowie ein vergrößertes Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kundinnen und Kunden“, sagt Christian Friedhoff, Leiter Verkauf bei der für Gevelsberg zuständigen Aldi-Regionalgesellschaft in Werl.

Pfandautomaten und Parkplätze

Die vergrößerte Backwarenauslage ist künftig mit einem rückgelagerten Backraum versehen, so dass die Mitarbeiter die Regale von der Rückseite befüllen können. Die Pfandautomaten im Eingangsbereich bieten dann auch den Vorteil, dass die Kunden ihr Pfandgut direkt zu Beginn des Einkaufs abgeben können. „Mehr als 1700 Produkte aus 18 Warengruppen führen wir im Durchschnitt in einem Markt. Hinzu kommen bis zu dreimal wöchentlich wechselnde Aktionsartikel; darunter Produkte aus den Bereichen Textilien und Schuhe, Elektronik, Haushalt, Heimwerkerbedarf oder Garten“, listet Friedhoff das Angebot auf.

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Die neue Filiale soll mit einem modernen Licht- und Farbkonzept ausgestattet werden, soll energetisch auf dem neuesten Stand errichtet werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Marktdach soll Strom für den Markt produzieren. Eine Wärmerückgewinnungsanlage kann den Verkaufsraum über eine so genannte Betonkernaktivierung beheizen. „Daher kommt das neue Gebäude ohne fossile Brennstoffe aus“, sagt Emily Rosberger.

An der neuen Filiale sollen etwa 80 Pkw-Stellplätze zur Verfügung stehen. Zudem wird es zwei Ladesäulen für Elektroautos geben. Extrabreite Parkplätze für Menschen mit Behinderung sowie Eltern-Kind-Stellflächen sollen in Zukunft das Ein- und Aussteigen erleichtern. Darüber hinaus wird es 20 Fahrradstellplätzen in direkter Nähe zum Markt geben.