Gevelsberg. Die alte Feuerwache an der Körnerstraße gehört derzeit zu den begehrtesten Grundstücken in der Stadt Gevelsberg. Wie geht es damit weiter?
Die alte Feuerwache an der Körnerstraße gehört wohl derzeit zu den begehrtesten Grundstücken in der Stadt Gevelsberg. Zahlreiche Investoren haben bereits im Rathaus angeklopft, um ihr Interesse zu bekunden. Sie können sich vor allem Wohnbebauung auf dem Filetstück im Dichterviertel vorstellen. Die Entscheidung darüber, wie es mit der Fläche weiter geht, ist aber vorerst vertagt.
Im März 2021 wurde die neue Feuerwache am Haufer Bahnhof in Betrieb genommen. Der Neubau wurde notwendig, weil der Platz für die Wehr an der Körnerstraße längst aus allen Nähten platzte. Nach dem Umzug öffnete eine Corona-Teststelle in den Räumlichkeiten der leergezogenen Wache. Und in der Politik begann die öffentliche Diskussion über die Folgenutzung des städtischen Grundstücks.
Bezahlbarer Wohnraum in der Innenstadt
Bündnis 90/Die Grünen stellten einen Antrag, dort Mehrgenerationenwohnen zu etablieren. Klaus Bärenfänger, SPD-Fraktionschef, trug die Idee vor, das Jugendzentrum dort unterzubringen. Bürgermeister Claus Jacobi machte deutlich, dass er er sich wünschen würde, die Backsteinfassade und den markanten Feuerwehrturm mit in die zukünftige Nutzung zu integrieren. Die Fraktionen waren sich einig, dass dort bezahlbarer Wohnraum entstehen könnte, aber auch andere mögliche Nutzungen angedacht werden sollten. Das war im April 2021.
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Zur gleichen Zeit wurde zur Vorbereitung einer Veräußerung des Geländes durch den Fachausschuss ein Beschluss zum weiteren Vorgehen gefasst. „Dieser sah zunächst vor, eine Arbeitsgruppe aus Politik und Verwaltung zu bilden, um mögliche Vergabekriterien für einen Grundstücksverkauf auszuarbeiten“, teilt die Stadtverwaltung auf Nachfrage mit. Nach Auskunft dieser Zeitung hat dieser Kreis auch schon getagt und diverse Ideen in den Raum geworfen - ohne bisher jedoch eine konkrete Entscheidung zu fällen.
28 Geflüchtete in alter Wache
Aufgrund der ansteigenden Zahl ukrainischer Geflüchteter wurde die alte Feuerwache zwischenzeitlich zu einer vorübergehenden Sammelunterkunft umfunktioniert und entsprechend ausgestattet. Sie bietet nach Auskunft der Stadt zwölf Zimmer, einen Gemeinschaftsraum, Sanitäranlagen und eine Küche. An der Körnerstraße finden etwa 30 Personen Platz. Vor Ostern waren dort 18 Menschen untergebracht. Seit diesem Dienstag, 19. April, sind es 28.
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Die Corona-Teststation wird weiterhin auf dem Gelände betrieben und ist lediglich aus der Fahrzeughalle auf der rechten Seite des Geländes in den Neubau auf der linken Seite gezogen, um die beiden Nutzungen räumlich voneinander zu trennen.
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Zum aktuellen Stand des Verfahrens für eine mögliche Veräußerung des Grundstücks heißt es aus dem Rathaus: „In der Zwischenzeit sind jedoch mehrere Themenstellungen in den Vordergrund gerückt, die eine kurzfristige Veräußerung der ehemaligen Feuerwache in Frage stellen. So bildet die Unterbringungsfrage für geflüchtete Menschen aus der Ukraine einen neuen Themenschwerpunkt.“