Im Frühjahr 2021 wurde die neue Feuerwache in Betrieb genommen. Nicht erst seit dem Umzug, sondern bereits seit der Grundsatzentscheidung, dass die Wehrleute zukünftig nicht mehr an der Körner Straße arbeiten sollen, steht fest, dass das Grundstück neu genutzt werden kann – und auch muss.
Ein Leerstand in dieser Lage ist mehr als innenstadtschädlich. Nur zur Erinnerung: Im März 2019 wurde der offizielle Spatenstich für die neue Hauptfeuer- und Rettungswache am Haufer Bahnhof gesetzt. Eine Entscheidung darüber, wie es mit dem Filetstück in der Innenstadt weiter gehen soll, ist aber noch immer nicht gefasst. Im Sommer 2020 sagt Bürgermeister Claus Jacobi im Gespräch mit dieser Zeitung: „Eine Maximalverdichtung unter Profitgesichtspunkten sollte es hier nicht geben.“ Eine gute Aussage, der Ideen folgen sollten. Davon gibt es auch schon einige. Jacobi kündigte zudem eine Bürgerbeteiligung an. Öffentliche Diskussionen hat es aber noch nicht viele gegeben.
Klar, Corona hat viel durcheinander gebracht. Seit Monaten ist in der alten Feuerwache eine Corona-Teststation untergebracht, eine gute Zwischenlösung. Auch die Immobilie als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, ist richtig. Doch die Frage, was danach kommt, sollte jetzt beantwortet werden und nicht noch weiter auf die lange Bank geschoben werden. Ein Schnellschuss ist nicht angebracht, und es ist wichtig, aktuelle Entwicklungen im Blick zu halten. Dennoch wird es Zeit, sich zu entscheiden, wie die Zukunft auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück gestaltet werden soll.