Schwelm/Gevelsberg. Im Einzelhandel gilt keine Maskenpflicht mehr. Wie gehen die Geschäfte und Kunden damit um? Erste Eindrücke aus Schwelm und Gevelsberg.

Die neue Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gilt seit Sonntag. In weiten Teilen des öffentlichen Lebens ist damit auch die Maskenpflicht weggefallen – beispielsweise im Einzelhandel. Zum Wochenstart hin müssen Geschäftsinhaberinnen und -inhaber damit für sich und ihr Team die Frage beantworten: Bestehen wir weiterhin auf das Tragen von Schutzmasken oder nicht?

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Die ersten Eindrücke aus der Schwelmer Innenstadt am Montagmittag zeigen: Kundinnen und Kunden tragen zu einem sehr großen Teil freiwillig weiterhin Maske. Gleiches gilt für das Personal in den einzelnen Läden. Spezielle Hinweisschilder, in einem Lokal bitte ohne auch Pflicht einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sind kaum zu finden.

Schwelmer tragen weiterhin Maske

So hängt in der Tür der Bäckerei Kaiser an der Kirchstraße noch das alte Schild, dass Kundinnen und Kunden dazu anhält, Abstand zu halten und Maske zu tragen. Auf Nachfrage ist zu erfahren, dass es bislang keine Order gegeben habe, den Hinweis abzunehmen. Darüber sei sie auch froh, wie eine Verkäuferin erklärt. Sie trage privat ebenfalls weiterhin Maske.

Bei Nanu-Nana in Schwelm kommen am ersten Werktag ohne Pflicht kaum Personen ohne Maske ins Geschäft, wie sich im Gespräch mit einer Mitarbeiterin herausstellt. Das Team selbst trage freiwillig Mund-Nasen-Schutz. Auch bei DM und in mehreren kleinen Boutiquen bestimmt die Maske überwiegend das Bild, sowohl aufseiten derer, die einkaufen, als auch beim Personal.

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Zwar war schon vorher bekannt, dass die Maskenpflicht wegfallen soll. Die genaue Umsetzung des Landes NRW in Form einer angepassten Coronaschutzverordnung sorgte aber bis kurz vor knapp noch für Unsicherheit. Zumindest war das in Gevelsberg so, wo der Stadtmarketingverein Pro City Gevelsberg das Corona-Geschehen für seine Mitglieder – unter anderem aus dem Einzelhandel – im Blick hält. „Ich habe eine Mail geschickt, wie die neuen Vorgaben aussehen“, sagt Citymanagerin Lena Becker. Sie war bis Ende vergangener Woche aber noch davon ausgegangen, dass sich bezüglich der Maskenpflicht doch noch etwas ändern könnte.

Abwarten der Regeln in Gevelsberg

„Bislang gibt es vom Land NRW keine Neuigkeiten zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen“, steht es in Beckers Mail vom Freitag, 1. April. „Aktuell sieht es so aus, als würde ab dem 3. April nur noch ein ,Basis-Schutz’ gelten.“

Und weiter: „Die Zugangsvoraussetzungen 3G und 2G+ sollen wegfallen, auch die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen werde nicht über den 2. April hinaus aufrechterhalten. Einzig im ÖPNV und in Krankenhäusern/Pflegeheimen soll die Maskenpflicht bestehen bleiben.“ Das generelle Tragen von Masken in öffentlichen Innenräumen werde dennoch empfohlen. Ob es noch eine Hotspot-Regelung für NRW geben werde, sei unklar und bleibe abzuwarten.

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Klarheit liest sich anders. Die herrscht erst kurze Zeit später mit Bekanntwerden der neuen Regeln. Pro City spricht seinen Mitgliedern aber keine Empfehlung aus, wie sie damit am Besten umgehen sollen. In der Buchhandlung Appelt an der GevelsbergerMittelstraße weist zum Beispiel ein Zettel an der Tür und im Schaufenster drauf hin, dass das Personal weiterhin Maske trägt und Kundinnen und Kunden bittet, das ebenfalls zu tun, wie Mitarbeiterin Sara Spielvogel auf Nachfrage der Redaktion erklärt. „Es muss aber niemand gehen, der keine Maske trägt“, sagt sie. Ohnehin trage der Großteil der Kunden noch den Mund-Nasen-Schutz.