Ennepetal. Filmhaus gesucht: Der Ennepetaler Regisseur Henning Beckhoff möchte Teile seines neuen Kinofilms in der Heimat drehen und bittet um Angebote.
Wer sein Haus einmal in einem Kinofilm sehen möchte, dem winkt eine vielleicht einmalige Chance dazu: Der Ennepetaler Regisseur Henning Beckhoff beginnt in wenigen Wochen mit den Dreharbeiten für sein neues Werk. Ein großer Teil der Geschichte wird in einem kleinen, älteren Häuschen mit Garten spielen. Und diese Szenen möchte er gerne in seiner Heimatstadt drehen – vorausgesetzt, es findet sich das passende Objekt. Die Bewohner müssten für einige Wochen voraussichtlich ausziehen, würden aber entsprechend entschädigt. Es dürfte aber auch ein aktuell leerstehendes Haus sein.
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„Fossil“ heißt der Film, der vom ZDF in der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ mitproduziert wird. Es geht um einen Mann, der nicht mehr in die heutige Zeit passt. Der Protagonist namens Michael, der von Burgschauspieler Markus Hering verkörpert wird, ist Braunkohlearbeiter, arbeitete lange auf einem Schaufelradbagger im Tagebau. Aufgrund des bevorstehenden Kohleausstiegs muss er mit tiefgreifenden Veränderungen klarkommen, und auch privat wird Michael vor existenzielle Herausforderungen gestellt. Verzweifelt kämpft er um sein Lebenswerk und um seine Familie.
Haus, Garten und Straße fehlen noch
„Wir sind sechs Wochen vor Drehbeginn. Am 4. Mai geht es los“, berichtet Henning Beckhoff. Vieles stehe schon, so würden die Szenen rund um Michaels Job in einem Braunkohle-Tagebau in Brandenburg gedreht. „Doch Haus, Garten und Straße, wo etwa 60 Prozent der Geschichte spielen, fehlen noch“, so Beckhoff. „Ich habe im Team eigentlich eher als Scherz eingeworfen, warum wir nicht wieder nach Ennepetal gehen.“ Dort hatte Beckhoff 2016 seinen ersten Langspielfilm „Fünf Dinge, die ich nicht verstehe“ gedreht. „Mein Co-Produzent meinte dann aber, dass das vielleicht gar keine so schlechte Idee sei“, erzählt der Regisseur. Es sei aktuell superschwer, passende Motive zu finden. Im Frühling und Sommer werde viel gedreht, so dass viele Häuser schon belegt seien.
So soll das Haus aussehen
So beschreibt Regisseur Henning Beckhoff, was er sich als Schauplatz für seinen neuen Film „Fossil“ vorstellt:„Wir suchen nach einer Doppelhaushälfte oder einem kleinen Haus aus den 1950er/60er/70er Jahren mit Garten in einer ruhigen Straße mit Dorfcharakter. Direkt neben oder vor dem Haus sollte es einen Stellplatz geben, wo ein größerer Jeep geparkt werden kann.Für das Innere des Hauses suchen wir nach einem Wohnzimmer mit Blick in den Garten, im besten Fall mit Blick durch eine große Terrassentür.Außerdem gesucht wird nach einer Küche mit einem Fenster zur Straße, einem Gästezimmer, einem Badezimmer mit Badewanne und einem Schlafzimmer.In dem Haus erzählen wir von einem Ehepaar kurz vor der Rente, die einzige Tochter ist längst ausgezogen, der Enkelsohn kommt noch öfter zu Besuch.“Wer ein möglicherweise passendes Haus anbieten kann oder ein leer stehendes Objekt kennt, das die Kriterien erfüllt, wird gebeten, sich möglichst zeitnah per E-Mail zu melden: Motive@hupefilmfiktion.de
„Es scheint die Lust da zu sein, dass hier zu machen“, meint Henning Beckhoff. Nicht zuletzt hat er in seinem Team einige Mitstreiter, die schon bei „Fünf Dinge...“ mitgewirkt hatten und Ennepetal kennen. „Also, wer sein Haus schon immer mal im Film sehen wollte oder vielleicht ein leerstehendes Haus in der Nachbarschaft kennt, der darf sich gerne melden“, betont er. Der ungefähre Drehzeitraum sei Mitte Mai bis Mitte Juni, man werde aber wahrscheinlich schon etwas früher vor Ort sein. „Wenn wir dort drehen, wird es mit dem Wohnen eher schwierig. Dann würden wir eine anderweitige Unterbringung suchen oder eventuell einen Urlaub bezahlen. Und für die Nutzung des Hauses gibt es natürlich auch eine Entschädigung, die von der Dauer und vom Umfang der Belegung abhängt“, erklärt der Filmemacher. Im Haus werde man Dinge verändern, beispielsweise eine Wand streichen. Das geschehe aber immer nur nach Absprache, und am Ende werde man alles in den Ursprungszustand zurückversetzen. Vielleicht kenne auch jemand ein derzeit unbewohntes Haus, das sich anbietet.
In der kommenden Woche vor Ort
In der kommenden Woche wird Henning Beckhoff mit einem kleinen Team, darunter Kamerafrau Sabine Panossian und Szenografin Isabelle Siegrist, nach Ennepetal kommen. Dann wollen sie nach passenden Motiven Ausschau halten und sich gegebenenfalls geeignete Häuser anschauen. „Es muss nicht unbedingt das eine perfekte Haus sein. Eventuell drehen wir auch in mehreren Häusern in verschiedenen Räumen und nehmen noch ein Haus für die Außenaufnahmen.“ Eine Herausforderung für das Team sei nicht zuletzt, die heimischen Berge beim Drehen herauszuhalten – der Film spielt schließlich im flachen Braunkohlerevier.
Henning Beckhoff hofft nun auf Angebote. „Ich finde das eine total verrückte und schöne Idee.“ Bei den Arbeiten an „Fünf Dinge...“ habe man in Ennepetal so tolle Erfahrungen gemacht, betont er. „Es würde mir sehr gefallen, hier die Familien-Szenen zu drehen.“