Ennepetal. Die Leitungsstelle bei der Stadtbücherei Ennepetal ist nach dem Weggang von Eva Renner neu zu besetzen. Doch bisher sucht die Stadt vergeblich.

Die Stadt Ennepetal sucht händeringend eine neue Leiterin oder einen Leiter für die Stadtbücherei. Inzwischen bereitet die Verwaltung die dritte Ausschreibung vor und will dabei die Anforderungen bezüglich der Qualifikation offener fassen.

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Nach fünfeinhalb Jahren hatte sich die bisherige Bücherei-Leiterin Eva Renner eine neue Herausforderung gesucht. Die 37-Jährige, die die Ennepetaler Einrichtung konzeptionell neu aufgestellt, einige neue Veranstaltungen organisiert und auch den Umzug und die Modernisierung maßgeblich mitgestaltet hatte, wird künftig eine Abteilung der Stadtbibliothek Duisburg leiten. Die Suche nach einem Nachfolger beziehungsweise einer Nachfolgerin für Eva Renner gestaltet sich sehr schwierig.

Eva Renner hat nach fünfeinhalb Jahren die Stadtbücherei Ennepetal verlassen und ist nach Duisburg gewechselt.
Eva Renner hat nach fünfeinhalb Jahren die Stadtbücherei Ennepetal verlassen und ist nach Duisburg gewechselt. © WP | Hartmut Breyer

Nach der erstmaligen Ausschreibung der Stelle habe man jemanden gefunden, der aber dann leider abgesagt habe, erklärte Stadt-Pressesprecher Hans-Günther Adrian auf Anfrage dieser Zeitung. Nach der erneuten Ausschreibung habe es keine weiteren geeigneten Kandidatinnen oder Kandidaten gegeben. In den nächsten Tagen soll nun ein dritter Versuch gestartet werden. „Dabei wollen wir die Anforderungen hinsichtlich der Qualifikation offener fassen“, erklärte er. Habe man bisher nur eine/n Diplom-Bibliothekar/in gesucht, seien in der nächsten Runde auch Bewerberinnen und Bewerber zum Beispiel mit einer fachähnlichen Ausbildung wie zum Beispiel einem geisteswissenschaftlichen Studium gefragt.

Stadtverwaltung ist optimistisch

Aus den Reihen der vier Kräfte, die derzeit den Basisbetrieb der Stadtbücherei unter Pandemiebedingungen mit großem Einsatz gewährleisten, kommt niemand für die Leitung infrage. Jemand anderes aus den Reihen der Stadtverwaltung zu finden, sei auch kaum vorstellbar, sagte Hans-Günther Adrian. Auch eine interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Bibliotheken würde sich schwierig gestalten. Man habe in der Stadtbücherei Ennepetal ohnehin eine dünne Personaldecke, teile man sich mit einer anderen Stadt die Leitungsstelle, würde auf jeden Fall Arbeitskraft fehlen. Adrian betonte aber, dass man optimistisch sei, mit der neuerlichen Stellenausschreibung Erfolg zu haben.

RFID-System erst im Mai oder Juni

Die Stadtbücherei zog im Sommer 2019 aus dem Haus Ennepetal ins Ennepetal City Center am Marktplatz. Dort stehen inzwischen mehr als 60.000 Medien auf einer Fläche von 800 Quadratmetern zur Ausleihe bereit. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten musste zunächst das alte Mobiliar weiter genutzt werden. Erst Ende 2020 wurde die neue Ausstattung geliefert und montiert.Noch nicht installiert ist das neue RFID-Selbstverbuchungssystem (Radio-Frequency Identification). Mit der Technik können Ausleihen über ein spezielles Terminal vorgenommen werden und sind Rückgaben jederzeit möglich. Dafür muss der gesamte Bestand an Medien – jedes Buch, jede CD und DVD – mit einem entsprechenden Chip versehen werden. RFID soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten, die weniger Zeit für das reine Verbuchen der Ausleihen und Rückgaben aufwenden müssen. Laut Verwaltung ist voraussichtlich erst im Mai oder Juni mit der Lieferung des Systems zu rechnen.