Ennepetal. Die Spendenbereitschaft ist unglaublich: Für die Waldretter-Aktion sind bereits 7710 Euro gespendet worden. Doch das ist noch längst nicht alles.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ihre Hilfsbereitschaft ist unglaublich. Dank Ihrer Unterstützung ist das Waldretter-Projekt der WESTFALENPOST ein großer Erfolg. Sie machen es möglich, dass in Ennepetal große Flächen wieder aufgeforstet werden können. Als nächstes ist ein Pflanzfest Anfang April geplant, dann werden die ersten 1000 Bäume in die Erde gesetzt. Und das ist nur der Anfang. Das Waldretter-Projekt läuft weiter. Und das ist auch notwendig.
+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm+++
Ein paar Buchen, einige Birken, Sträucher, hier und da eine Eiche: Viel ist von dem Waldstück im Bereich Willringhausen und Mühlinghausen nicht mehr zu sehen. Alleine hier sind fünf Hektar regelrecht verschwunden. Die lang anhaltende Trockenheit der vergangenen Jahre, dann der Borkenkäferbefall: Zurückgeblieben sind einige wenige Bäume, eine karge Landschaft. Es würde Jahrzehnte dauern, bis sich die Fläche wieder erholt.
Der zuständige Förster Klaus Peter spricht in diesem Zusammenhang von Pionierstadium im Wald. Schnell wachsende und wenig anspruchsvolle Bäume, also Pioniere wie die Birken, würden sich breit machen und die widerstandsfähigen, langlebigen Bäume wie Buchen und Eichen lange Zeit vom Wachstum abhalten. Erst viel später würden sie aus dem Schatten der Birken treten, wenn diese ihre Lebenszeit überschritten haben. „Diese Phase überspringen wir hier jetzt“, erklärt der Förster.
Mitmachen und Waldretter werden
Um die von Borkenkäfer und Windwurf zerstörten Flächen in Südwestfalen wieder zu bewalden, braucht es nach Schätzung des Regionalforstamtes Wald und Holz etwa 100 Millionen neue Bäume. Ein großer Teil davon kann durch natürliche Erneuerung entstehen. Um aber klima-resistente Forste zu schaffen, brauchen wir Mischwälder, die Trockenheit, Stürmen und Schädlingsbefall widerstehen können.
Mit der Aktion „Waldretter“ will unsere Zeitung einen Beitrag leisten, um dieses Ziel zu erreichen. Wie wichtig das Thema ist, verdeutlicht diese Zahl. 26,9 Prozent der NRW-Fläche (oder 915.800 Hektar) besteht aus Wald. In unserer Region ist der Anteil noch größer.
Unsere Zeitung beteiligt sich auch finanziell an der Aktion. Für jeden neuen Leser pflanzen wir einen Baum in der Region. Der Verlag hat zugesagt, mindestens 1500 Bäume zu spenden. Für Leser, die einen neuen Leser werben, gibt es ein besonderes Angebot unter aufforsten
Wir laden alle ein, sich an der Wiederaufforstung von Südwestfalen zu beteiligen und selbst Waldretter zu werden. Das geht auf diverse Art und Weise:
Eine Baumspende ist ab einem Betrag von 5 Euro möglich. Dafür wird die Fläche gerodet und hergerichtet, ein Setzling gepflanzt und gepflegt. Und weil nicht jedes Bäumchen angeht, wird bei Bedarf noch mal nachgepflanzt. Ab einem Betrag von 50 Euro, also ab 10 Baumspenden, wird auf Wunsch eine Spendenquittung ausgestellt. Natürlich wählt jeder Spender selbst aus, in welchem Bereich zwischen Hagen und Siegen, Brilon und Schwelm das Bäumchen gepflanzt werden soll. Denn Wälder machen am meisten Spaß, wenn sie vor der Haustür liegen. Hier geht’s zur Spende: waldretter
Baumpate werden: Da die Wiederaufforstung eine Generationenaufgabe ist, kann man auch Baumpate werden. Für monatlich 10 Euro wird der Spender Pate einer 50 Quadratmeter großen Waldfläche, um für eine kontinuierliche Wiederaufforstung zu sorgen. Wer 19 Euro monatlich spenden möchte, wird Pate von 100 Quadratmetern Mischwald. Details: waldlokal.com/
waldretter-projekt
Direktspenden sind möglich an: WaldLokal gGmbh; IBAN: DE79 4145 0075 0000 0283 57; Verwendungszweck: Waldretter/ und Ort der Aufforstung.
Die Partner des Waldretter-Projektes sind: Waldlokal gGmbH, Wald und Holz NRW, Regionalverband Ruhr Grün, Wirtschaftsbetrieb Hagen sowie die örtlichen Forstämter in der Region.
Auf unserer Internetseite waldretter haben wir auch einen Baumzähler installiert. Auf diese Weise können Sie den Fortschritt der Aktion in regelmäßigen Abständen verfolgen.
Die Hoffnung, dass die Nadelbäume wieder ausschlagen, die gibt es nicht. Klaus Peter sagt, einzig Eiben kommen wieder. Es sei richtig, jetzt gezielt einzugreifen und Bäume zu pflanzen, die dem Klimawandel stand halten, die Erholung des Waldes zu beschleunigen. „Fichten haben hier jedoch keine Chance mehr“, sagt Klaus Peter. Sie bräuchten zu viel Wasser und kämen schlecht mit der Trockenheit klar - und die wird es auch in Zukunft geben. Das bringe der Klimawandel mit sich.
Klaus Peter erklärt, dass die Bäume für den Neuanfang schon bestellt sind: Buchen, Eichen und ein paar Wildkirschen, als blühende Hingucker. Eigentlich sollte der Startschuss für die großangelegte Aufforstaktion schon im November starten, doch Corona hat das geplante Pflanzfest nicht möglich gemacht. Jetzt ist ein neuer Termin gefunden, Anfang April, der letzte Zeitpunkt, um vor dem Sommer, neue Bäume zu pflanzen.
Lesen Sie auch: Aktion Waldretter startet in Ennepetal
Die Fläche dafür ist schon vorbereitet. 1,5 Hektar sind nun frei von Farn und Brombeeren und Holzresten. Rote Pfeile an den Bäumen markieren den Bereich, auf dem die neue Generation Bäume ihren Platz finden soll. Der Förster Klaus Peter kümmert sich für den Regionalverband Ruhr - Ruhr Grün um etwa 1500 Hektar Waldfläche. 200 Hektar davon seien mittlerweile zerstört. Besonders deutlich ist dies an den Hängen in Ennepetal zu sehen.
Das Pflanzfest soll nur der Auftakt sein für weitere Maßnahmen. Durch die außergewöhnliche Spendenbereitschaft ist aber noch viel mehr möglich. Aktuell sind 7710 Euro auf dem Waldretter-Konto eingegangen. Davon werden auch in den kommenden Monaten weitere Flächen in Ennepetal aufgeforstet. Klaus Peter weiß: „Jeder einzelne Baum zählt.“