Ennepetal. Aus der früheren Fortuna-Apotheke in Ennepetal könnte ein „Coworking-Space“ werden. Diesen Plan entwickeln Eigentümer und Innenstadtmanagement.
Seit Ende 2018 die Fortuna-Apotheke schloss, steht das Ladenlokal an der Voerder Straße 68 – abgesehen von kurzzeitigen Zwischennutzungen – leer. Zwischenzeitlich zerschlug sich die Ansiedlung eines Hofladens auf der Zielgeraden. Nun hat der Eigentümer gemeinsam mit dem Innenstadtmanagement eine neue Nutzungsidee entwickelt. Aus den Räumen soll ein „Coworking-Space“ werden.
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Das Konzept des „Coworking-Space“ ist in den vergangenen Jahren als eine neue Arbeitsform entwickelt worden und insbesondere in größeren Städten bereits recht verbreitet. Dabei arbeiten Freiberufler, kleinere Start-ups oder so genannte „digitale Nomaden“ in größeren Räumen, die offen gestaltet sind. Den Nutzern wird die Infrastruktur mit Netzwerk, Drucker, Scanner, Telefon und Besprechungsräumen zeitlich befristet zur Verfügung gestellt. Von einer Bürogemeinschaft unterscheidet sich der „Coworking-Space“ dadurch, dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufen die Räume nutzen und darüber hinaus die Verbindlichkeit geringer ist. Oft werden die Arbeitsplätze je nach Bedarf des jeweiligen Nutzers gegen die Zahlung einer Tages-, Wochen- oder Monatspauschale zur Verfügung gestellt. Die Idee beinhaltet auch, dass die unterschiedlichen Nutzer voneinander profitieren können und nicht nur unabhängig für sich, sondern gegebenenfalls an gemeinsamen Projekten arbeiten können.
In zwei leerstehende Ladenlokale kehrt wieder Leben ein
In zwei momentan leerstehende Ladenlokale in Milspe wird in absehbarer Zeit wieder Leben einkehren.
An der Voerder Straße 55, wo bis zum vergangenen Sommer der Kinderschutzbund-Laden „Robärto“ (jetzt im Heilenbecke Einkaufscenter) zu finden war, eröffnet Irshad Ahmed Mahesar, der auch den IAM 7 Days Shop an der Voerder Straße 93 betreibt, einen Kiosk. Darin soll es auch ein Schnellcafé mit Speisenangeboten wie Hotdogs, Pizzaecken und Salattheke geben.
In den früheren AVU-Treffpunkt an der Voerder Straße 70 sollen in Kürze ebenfalls neue Mieter einziehen, kündigte „My City“-Vorsitzende Barbara Mittag an. Wer das sei, sei aber noch nicht spruchreif.
Fest steht, dass der Drogeriemarkt Rossmann am 19. März seine neue Filiale im Ennepetal City Center an der Voerder Straße 39 eröffnen wird. Der Umbau der Räume, in denen zuvor der dm-Markt und die Amica-Apotheke (die um die Ecke gezogen ist) angesiedelt waren, liegt in den letzten Zügen. Die Rossmann-Filiale im Heilenbecke Einkaufscenter wird mit der Neueröffnung schließen.
Die ehemalige Fortuna-Apotheke, die seit der Schließung eine Zeit lang als Corona-Schnelltestcenter und zuletzt als „Adventslädchen“ genutzt wurde (wir berichteten), bietet prinzipiell günstige Voraussetzungen für einen „Coworking-Space“. Neben dem Ladenlokal im Erdgeschoss gibt es nämlich in der ersten Etage eine ganze Wohnung, eine Wendeltreppe verbindet beide Etagen. „Unten könnte ein Konferenzraum mit Konferenztischen eingerichtet werden“, erklärt die Vorsitzende der Händler- und Dienstleistergemeinschaft „My City Ennepetal“, Barbara Mittag. Oben würden den bisherigen Überlegungen zufolge einzelne Büroräume eingerichtet. „Dort gibt es vier Räume“, so Mittag. Außerdem stehe eine kleine Küche zur Verfügung. Toilette und Bad seien natürlich auch vorhanden. Für die Räume haben der Eigentümer, der die Immobilie bereits seit vielen Jahren besitzt, und der Immobilienverwalter Bodo Hölscher bereits einen digitalen Plan erstellt.
Aufruf an Interessenten
Bevor es an die Realisierung des Projekts geht, solle allerdings Marktforschung betrieben werden, ob ein entsprechender Bedarf an Arbeitsplätzen in der Region besteht, erklärt Barbara Mittag. Interessenten werden gebeten, sich bei Alexander Bethke vom Büro Stadt + Handel, das das Innenstadtmanagement für die Stadt Ennepetal betreibt, zu melden. Barbara Mittag betont die Vorteile, die ein Platz in einem „Coworking-Space“ bietet: Die Nutzer hätten ein komplett eigenes Büro, dabei aber höchste Flexibilität, könnten leichter Netzwerke aufbauen. „Geeignet wäre es für Freelancer, Start-ups, Journalisten, kleine Unternehmen, Projektinitiatoren, Blogger und und und“, meint die „My City“-Vorsitzende.
Wer sich für das Konzept des „Coworking-Space“ interessiert und Interesse an einem Büro in der ehemaligen Fortuna-Apotheke hat, kann sich bei Alexander Bethke vom Büro Stadt + Handel melden: E-Mail: ennepetal@stadt-handel.de, 0178/1434382.