Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Wind und Regen nehmen am Freitag deutlich zu. Bis Redaktionsschluss gibt es keine Verletzten oder erhebliche Sachschäden.

Nach einem ruhigen Donnerstag und einem recht entspannten Vormittag, zog wie angekündigt die Windgeschwindigkeit am Freitagnachmittag enorm an, Regen setzte ein. Es wurde ungemütlich für diejenigen, die in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal vor die Tür mussten. Dazu zählten natürlich auch die Feuerwehr-Leute. Die gute Nachricht: Bis Redaktionsschluss kam es zu keinen erheblichen Sachschäden und Menschen wurden auch keine verletzt.

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Etwa 50 Einsätze über den gesamten Tag verteilt hatte die Kreisleitstelle für das gesamte Kreisgebiet am Abend verzeichnet: „Fast ausschließlich umgestürzte Bäume und heruntergefallene Dachziegel“, hieß es von der Leitstelle.

Auch auf Hochwasser vorbereitet

Ab dem Nachmittag gingen bei der Feuerwehr Ennepetal mit zunehmender Windstärke auch verstärkt Meldungen ein. Das Gros betraf umgestürzte Bäume im öffentlichen Bereich oder lose Dachteile. So drohte an der Lindenstraße eine Kaminhaube auf die Straße zu stürzen. Härter traf es die Evangelische Stiftung Loher Nocken, wo eine größere Dachfläche abgedeckt wurde.

Die Ennepetaler Wehr hatte sich aber nicht nur auf den Sturm, sondern auch auf einen möglichen Hochwassereinsatz vorbereitet. Lagedienstführer Björn Windhövel berichtete, dass man auch die Ennepe intensiv im Blick habe. Dort habe sich der Fluss bereits auf den Überflutungsflächen zwischen Braucker Hammer und Rehberg/Morgensonne ausgebreitet. „Wir beobachten das Tal der Ennepe seit Mittwoch“, sagt Björn Windhövel. Die Ennepe habe eine hohe Fließgeschwindigkeit. Es bestehe nicht zuletzt die Gefahr, dass abgeholzte und gelagerte Baumstämme ins Wasser fallen und beispielsweise an Brücken für Verlegungen sorgen könnten. „Wir führen daher auch Kontrollfahrten durch“, erklärte Windhövel. Vergleichsweise entspannt sei die Lage an der Heilenbecke. „Die hat ihr Flussbett nicht verlassen“, sagte Windhövel am frühen Abend.

Prioritätenliste in Gevelsberg

Weniger schlimm stellte sich die Lage in Schwelm dar. Bis Redaktionsschluss vermeldete die Feuerwehr vier Unwetter bedingte Einsätze. Der spektakulärste davon betraf den eingerüsteten Turm der Christuskirche. Dort hatte der Sturm gegen 15.40 Uhr ein Stück der Plane aus der Befestigung gerissen, die dann im Wind heftig flatterte. Nach Absprache mit dem Gerüstbauer Hartmut Ziebs wurde entschieden, das Stück Plane erst am Samstag neu zu befestigen. Zeitgleich wurde die Wehr zur Winterberger Straße alarmiert, wo ein Baum auf Gehweg und Straße gestürzt war. Die Einsatzkräfte konnten ihn mit einer Bügelsäge zerkleinern und anschließend entfernen. Außerdem musste die Wehr bis Redaktionsschluss noch zweimal ausrücken, einmal zur Barmer Straße und einmal an der Lindenbergstraße, um dort Kaminabdeckungen, die sich im Sturm gelöst hatten, zu sichern.

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In Gevelsberg hat sich die Feuerwehr ebenfalls hervorragend auf den Sturm vorbereitet. „Die Technischen Betriebe sind ebenfalls in Bereitschaft“, sagt der stellervertretende Feuerwehr-Chef Rüdiger Kaiser. In Gevelsberg fährt zu jeder Einsatzstelle zunächst eine Führungskraft, schickt Fotos zum Lagedienst. Bei zahlreichen Paralleleinsätzen priorisiert dieser dann die Reihenfolge der Abarbeitung.