Schwelm. Moni Scholz aus Schwelm erklärt in unserer Deko-Serie „Schöner wohnen – besser leben“ den Scandi-Style und Ikea-Hacks.
Der Tag, als Ikea in Wuppertal eröffnete, hat das Leben von Moni Scholz verändert. Seit diesem 29. September 2016 muss die Schwelmerin nämlich nicht mehr nach Dortmund oder Düsseldorf fahren. Neue Möbel und neue Deko aus dem Fundus des schwedischen Einrichtungsgiganten gibt es jetzt mal eben um die Ecke. Ein Riesenschritt, um ihre Passion, ihre große Leidenschaft noch entspannter umzusetzen: Scandi-Style, Ikea-Hacks, Upcycling, Dekorieren, Selbermachen.
Wer ihre Wohnung betritt, sieht klare Linien, deutliche Strukturen, trotzdem ist es einladend, gemütlich, gleichzeitig zeitlos und vor allem: überhaupt nicht überladen. „Die skandinavische Art einzurichten, den Scandi-Style, habe ich vor einiger Zeit begonnen. Früher sah es bei mir ganz anders aus“, erzählt Moni Scholz und der Zuhörer merkt sofort, wie viel Leidenschaft sie für dieses Thema besitzt. „Früher war es hier bunt und auch wenn ich aufgeräumt hatte, wirkte es immer trotzdem unordentlich und irgendwie war ich dadurch auch unordentlicher“, erinnert sie sich.
Sie begann sich mit reduzierter Dekoration zu beschäftigen, fand Gefallen an schlichten Möbeln. „So kann man die Wirkung eines Raumes nur durch die Dekoration verändern. Aus den Mint-Kissen auf der Couch sind altrosane geworden und das Ergebnis ist enorm“, erklärt sie. Die Couch ist ebenso Sinnbild dafür, wie sie die Dinge umsetzt: in Eigenregie. Der alte braune Bezug war nicht mehr ihr Ding. Von der Größe und vor allem durch den Bettkasten war ihr das Möbelstück aber ans Herz gewachsen. „Ich habe mir dann Stoff bestellt und das Sofa komplett neu bezogen.“ Scandi versteht sich.
Stundenlang beratschlagt
Über die Frage, was sie an diesem Einrichtungsstil besonders mag, muss sie nicht lange nachdenken. Die Gradlinigkeit, das Aufgeräumte, gepaart mit dieser großen Gemütlichkeit. „Pastelltöne und weiß, ein beiger Einschlag, das finde ich einfach schön, wenn es einheitlich gehalten ist. Aktuell stehe ich total auf schwarze Elemente, gern aus Metall.“ Eine Leidenschaft, die sie auch an ihre Tochter Celina weitergegeben hat. Deren Wohnung haben die beiden Frauen nämlich als Team eingerichtet. Auch in Scandi, allerdings mit einem etwas anderen Farbschwerpunkt. „Bei Celina ist es eher beige. Wir haben stundenlang beispielsweise vor zwei Regalen gestanden und hin- und herüberlegt, wie wir sie am Besten dekorieren“, sagt Moni Scholz.
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Für den Deko-Einkauf hat sie auch gleich ein paar Tipps parat: Jysk (früher Dänisches Bettenlager), Xenos, Momox. „Auch bei Action gibt es manchmal richtig schöne Dinge“, sagt sie. Doch erster Anlaufpunkt – vor allem für die Möbel – ist Ikea. „Die Sachen sind einfach super. Mein Freund, unsere Töchter und ich waren immer schon gern bei Ikea“, sagt die Schwelmerin. Früher hätten sie gemeinsam die Kataloge gewälzt, heute gibt es die Druckwerke zwar nicht mehr, sie seien aber auch nicht mehr zwingend notwendig, denn – siehe oben – seit einigen Jahre ist eine Fahrt zu Ikea mal eben erledigt.
Terrasse neu verlegt
Allerdings bleibt von den Möbeln bei Moni Scholz kaum etwas, wie es sich der Hersteller im Original einmal gedacht hatte. „Ikea-Hacks“ heißen die Umbauten im Fachjargon. Moni Scholz hat beispielsweise aus einem Kallax Regal- das Innenleben herausgenommen, ein Küchenregal eingebaut. Sie tauscht Griffe, wertet alte Glastüren mit Milchglasfolie auf, hat aus eine ehemaligen Schranktür mit weiteren Ikea-Elementen einen Spiegel im Flur gebaut. Und: „Mein Nähzimmer ist eigentlich ein einziger Ikea-Hack“, sagt sie und lacht. Dort verbringt sie viel Zeit, näht aktuell vor allem selbst Kissenbezüge. Bei etsy.com verkauft sie unter dem Namen „RosaZauber“ die Scandi-Kissen, die sie personalisiert bedruckt.
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Auch außerhalb der Wohnung regieren Ikea und Scandi-Style. Im ersten Lockdown hat sie sich Bodenplatten von Ikea besorgt und ihre Terrasse neu gemacht. „Das sieht super aus und hält bis heute ganz hervorragend.“ Gibt es denn eigentlich auch Dinge, die ihr beim Einrichten nicht liegen? „Oh ja, ich habe fast ausschließlich künstliche Pflanzen, weil ich einen schwarzen Daumen habe.“ Doch auch die fügen sich harmonisch in ein total gemütliches Gesamtkonzept ein, das vor allem eines ist: selbst gemacht – und von Ikea.