Gevelsberg. Nach 19 Monaten ohne persönliches Treffen weckt Kirmes-Chef Markus Loetz eine kaum zu beschreibende Vorfreude bei den Aktiven. Motivation riesig.
Nach nunmehr 19-monatiger Sommerpause gab es die aktuelle Situation her, dass sich der Gevelsberger Kirmesverein in diesem Jahr doch noch einmal in Präsenz versammelte. Und in der Versammlung gab es gleich auch eine Nachricht, die für maximale Vorfreude bei den Gevelsbergern sorgen wird: Die Kirmes soll 2022 ganz normal stattfinden, die Planungen laufen für eine vollwertige Veranstaltung.
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„19 Monate liegen nun hinter uns und endlich können wir uns wieder alle in die Augen schauen“, formulierte der Vorsitzende Markus Loetz. Etwa 40 Kirmesaktive waren der Einladung in die Aula Alte Geer gefolgt, um zu erfahren, wie es denn nun weitergeht. Und es war dann jener eine Satz, der alle aufatmen ließ und zum Beifall animierte.
Auf die Frage von Tobias Eulenhöfer, dem 1. Vorsitzenden der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“, wie man derzeit überhaupt eigentlich plane, antwortete Loetz nämlich, dass man momentan davon ausgehe, dass es „im kommenden Jahr eine Kirmes und einen Kirmeszug geben wird, so wie wir es kennen und lieben“.
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Und Loetz fügte hinzu: „Wenn 80.000 Menschen im Fußballstadion in einem betonierten Kreis sitzen können, warum sollten die dann nicht in einer Reihe am Straßenrand stehen dürfen?“. Worte, mit denen er nicht nur den richtigen Ton traf, Worte mit denen Loetzi vor allem Motivation und Hoffnung verbreitete.
Gruppen planen ihre Feste
Und dass die 12 Kirmesgruppen für einen Neustart nach Corona brennen, wurde schnell deutlich. Ein Großteil von ihnen plant bereits seine Sommerfeste und Veranstaltungen, wie das Menschenkicker-Turnier der KG „Pinass Brumse. Den genauen Terminkalender, inklusive der offiziellen Events, so sagte Geschäftsführer Carsten Neef, werde man allen mit der Einladung zur Jahreshauptversammlung zukommen lassen. Diese soll am 28. Januar 2022 um 18 Uhr in der Aula stattfinden. Dabei werde es auch um einen Wechsel im Vorstand gehen. Denn: Ende des Jahres wird Andreas „Kasch“ Kalin, der stellvertretende Vorsitzende, ausscheiden. Ihm soll, so wird es der Kirmesverein seinen Mitgliedern vorschlagen, Manfred Bärenfänger nachfolgen, der momentan als Schriftführer fungiert. „Für Mannis Posten möchten Petra Ellerkmann von der Brumse vorschlagen“, sagte Loetz. Sie wäre neben Frauke Klimaschewski dann die zweite Frau im Vorstand. Zudem sei geplant, Lars Kornowski (Kirmesgruppe „Aechter de Biecke“) als Praktikanten beim Kirmesverein einzustellen.
Nachdem Markus Loetz mit einem dreifachen „Rupp di Tupp“ die Versammlung offiziell geschlossen hatte, gab es untereinander natürlich jede Menge Nachholbedarf an persönlichen Gesprächen. Es war eine Wohltat, mit seinem gegenüber von Angesicht zu Angesicht sprechen zu können.
So erzählte Kristina Boehle, Vorsitzende der Kirmesgruppe „Vie ut Asbi´eck“, das man mit „einem weinenden aber auch lachenden Auge“ durch die zweijährige kirmeslose Zeit gekommen sei. Teilweise seien die Mitglieder froh gewesen, sich auf andere Dinge zu fokussieren, doch recht schnell festgestellt, „wie uns das Treiben auf dem Bauplatz fehlt“. Unter den geltenden Bestimmungen hätte man sich immer mal wieder auf dem Platz getroffen, um ein wenig zu grillen oder um einfach einen gemütlichen Abend miteinander zu verbringen.
Digitale Kneipentour
Ähnliches schilderte auch Mühle-Chef Tobias Eulenhöfer. „Wann immer es die Situation zuließ, haben wir uns unter Einhaltung der Regeln getroffen.“ Zudem setzte die Kirmesgruppe spontan ihre alljährliche Kneipen-Tour in digitaler Form um. „Dafür musste ein Weg gefunden werden, um über 30 Teilnehmer mit Getränken zu versorgen“, sagte Eulenhöfer, Hier hatte letztlich der Gevelsberger Getränkehändler Marco Rehfeld die zündende Idee, und packte für jeden eine 11er-Kiste Bier zur Abholung, in der alles was in der Brauereienlandschaft Rang und Namen hat, enthalten war. Mittels kleiner Videofilmchen sei man dann ganz gemütlich via heimischen Bildschirm in der Oberstadt gestartet und sei zum Ende der Tour im Vereinslokal „Am Ufer“ angekommen.
Ein wenig bitter, so erklärte Eulenhöfer abschließend, sei natürlich das Hochwasser im Juni gewesen. „Wir, sowie die Jungs und Mädels von der Brumse, waren davon betroffen.“ Beide konnten jedoch schnell klar Schiff machen, so dass sich die Schäden am Ende in Grenzen hielten. Am Beispiel dieser beiden Kirmesgruppen zeigt es sich, dass das, Gevelsberger Kirmesvirus stärker ist, als jede Pandemie.