Ennepetal. In diesem Jahr findet die Ausbildungsmesse in Ennepetal wieder statt. Für die Besucher im VER-Depot gilt: Auch Geimpfte müssen sich testen lassen.

Aus der Ausbildungsmesse, die seit mehr als zehn Jahren in Ennepetal stattfindet, werden in diesem Jahr erstmals zwei Veranstaltungen: eine am 24. September in Ennepetal und die andere am 1. Oktober in Hattingen. Neu ist auch der Name: „Die Berufsbildungsmesse Zukunft EN“.

1200 Termine können vergeben werden

Die Umbenennung soll deutlich machen, dass es bei dieser Messe um mehr als um Ausbildungsplätze geht. Kontakte knüpfen, Unternehmen kennen lernen, Chancen für sich entdecken: Das ist das Ziel der Messe, die in den vergangenen Jahren mehr als 60.000 Schülerinnen und Schüler besuchten. Etwa 100 Unternehmen, Dienstleister und Behörden haben sich bisher schon angekündigt, sagt Carolin Becker von der EN-Agentur. Auch unsere Zeitung ist mit dabei.

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Neu ist, jeder Interessierte muss sich im Vorfeld über ein Online-Portal einen Gesprächstermin sichern, damit die Besucherfrequenz an den Ständen gering gehalten wird. Insgesamt können 1200 Termine vergeben werden. „So soll der Besucherandrang entzerrt werden“, sagt die Medienmanagerin Carolin Becker. Die Messe coronabedingt ausfallen zu lassen, sei nicht geplant. Eine digitale Messe wie im vergangenen Jahr soll es ebenfalls nicht geben. Für alle Besucher besteht zudem eine generelle Testpflicht. Auch wer geimpft ist, muss einen tagesaktuellen Corona-Test vorlegen oder sich vor Ort testen lassen.

Impfungen ab zwölf Jahren möglich

„Wir wollen damit auf Nummer sicher gehen“, erklärt Carolin Becker. „Viele Schüler seien nicht geimpft, die wollen wir mit dieser Maßnahme schützen.“ Wer sich übrigens impfen lassen möchte, der hat auch am Tag der Berufsbildungsmessen die Möglichkeit dazu. Sowohl in Ennepetal als auch in Hattingen wird der Impfbus des Ennepe-Ruhr-Kreises erwartet. Wer möchte, kann sich also nicht nur informieren, sondern auch gegen Corona impfen lassen. Im Bus steht sowohl mRNA- als auch Vektor-Impfstoff zur Verfügung. Geimpft werden kann jeder ab zwölf Jahren. Mitzubringen ist ein Ausweisdokument und wenn möglich auch der Impfausweis. Für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren gilt zudem: Zum Impftermin mitzubringen ist in jedem Fall die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten.

700 Stellen im Ennepe-Ruhr-Kreis unbesetzt

In gut dreieinhalb Wochen wird also aus dem Busdepot der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr wieder die Markthalle der beruflichen Einstiegsmöglichkeiten. Und auch für das aktuelle Ausbildungsjahr ist der Zug noch nicht abgefahren. Früher seien viele Ausbildungsstellen schon ein Jahr vor Beginn besetzt gewesen, erklärt Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Heute würden viele Unternehmen mangels Bewerbungen bis zuletzt auf geeignete Nachwuchskräfte warten. „Die Folge ist, dass wir noch 1.200 Ausbildungsstellen unbesetzt haben, 500 in Hagen und 700 im Ennepe-Ruhr-Kreis. Besonders gute Chancen bestehen im Handel sowie im Handwerk, im Gesundheitssektor und im Bereich Verkehr/Logistik“, so Heck weiter.

Anmeldung ab 1. September

Auf der Internetseite www.zukunft-en.de können die Gesprächstermine mit den Ausstellern gebucht werden. Das Portal wird am 1. September frei geschaltet.

Die Berufsbildungsmessen Ennepe-Ruhr 2021 werden durch die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr im Auftrag des Ennepe-Ruhr-Kreises organisiert.

Gefördert werden sie durch die Agentur für Arbeit und die AVU, die Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet und die IHK Mittleres Ruhrgebiet treten ebenso als Unterstützer auf wie die Gastgeber in Ennepetal und Hattingen, die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr und das Westfälische Industriemuseum Henrichshütte.

Seit 2009 und bis 2019 haben Jahr für Jahr mehr als 140 Unternehmen und insgesamt fast 60.000 Jugendliche aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis von dem Messekonzept profitiert.

Ansprechpartnerinnen für Unternehmen, die für Ennepetal noch einen Messestand reservieren wollen, sind Katja Kamlage, 0152/02962894, E-Mail: kamlage@en-agentur.de und Tatjana Grun, 02324/56480, E-Mail: grun@en-agentur.de.

„Viele junge Leute haben direkt nach der Schule keinen Bezug zur Arbeitswelt. Sie hatten in diesem Jahr wenig Möglichkeiten zur Orientierung. Und die Coronaprobleme haben das leider deutlich verstärkt. Auch deshalb ist die Zahl der Bewerber generell zurückgegangen.“

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Die Agenturchefin kennt auch die Bedenken vieler Jugendlicher: „Wer nicht auf Theorie steht und Sorgen wegen der schulischen Inhalte einer Ausbildung hat, kann Förderunterricht bekommen. Wer einen Beruf erstmal testen möchte, kann über eine Einstiegsqualifizierung gefördert werden. Und wer sich gar nicht sicher ist, für den finden wir eine individuelle Lösung.“ Laut Auskunft der Agentur für Arbeit sei die Zahl der gemeldeten Bewerber im Bezirk im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent auf rund 3.500 verringert. 900 davon sind aktuell noch unversorgt, 500 in Hagen und 400 im Kreis.