Ennepetal. Der Baseballclub Raccoons braucht bis Ende des Jahres ein ligataugliches Spielfeld in Ennepetal. So sieht es aktuell aus.
Für den Ennepetaler Baseball- und Softballclub Raccoons drängt die Zeit. Der Deutsche Baseballverband möchte bis Ende des Jahres verbindlich wissen, wie es um eine ligataugliche Spielstätte in Ennepetal steht, denn die Raccoons treten in der 2. Bundesliga an und haben jetzt schon die Lizenzierung für die Saison 2022 in der Tasche – und sie haben eine Hoffnung.
Erweiterung am Tanneneck
Die Sportanlage am Tanneneck in Voerde, schon seit 2009 Heimstätte der Raccoons, könnte erweitert werden und somit ein ligataugliches Spielfeld entstehen. Die Vereinsmitglieder nutzten die Sommerferien und informierten mit einem Flyer die umliegenden Bewohner der Sportanlage Tanneneck. Auf einem Luftbild konnten sie erkennen, wo und wie die Baseball-Anlage aussehen könnte. „Es ist die erste und vorläufige Planung!“ war auf dem Flyer zu lesen. Der dargestellte Platz in Standarddimensionen sei ein Meilenstein für die Bundesligamannschaft und vor allem auch für die Jugendarbeit in der fast 40-jährigen Vereinsgeschichte. „Der Verein freut sich riesig über die Möglichkeiten am Tanneneck und möchte mit dem Flyer frühzeitig informieren und Ihnen die Gelegenheit bieten, Fragen rund um die Platzerweiterung zu stellen!“ So steht es geschrieben.
Der aktuelle Stand laut Vorlage der Stadtverwaltung für die öffentliche Sitzung des Sportausschusses am 26. August um 17.15 Uhr im Haus Ennepetal: Die Evangelische Stiftung Loher Nocken erklärte sich bereit, die sich in ihrem Besitz befindliche Fläche für die entsprechende Bebauung zur Verfügung zu stellen. So heißt es in der Verwaltungsvorlage: „Dieser Standort am Tanneneck könnte von der Stadt im Wege eines Erbpachtvertrages langfristig übernommen werden, so dass die Investition in die Anlage gesichert werde. Genaue vertragliche Grundlagen sind noch zu klären!“ Aktuell, so heißt es, befänden sich die Stadt Ennepetal und die Evangelische Stiftung Loher Nocken bezüglich der Vertragsmodalitäten in Verhandlungen.
Die Stadtverwaltung selbst macht keinen Beschlussvorschlag zum aktuellen Sachstandsbericht „Baseballanlage Ennepetal Raccoons“, sie weist aber darauf hin, dass das Vorhaben seitens der Kommunalpolitik bisher grundsätzlich positiv, teilweise aber auch kritisch betrachtet worden sei. Bedenken, Anregungen und offene Fragen seien in der letzten Sportausschusssitzung geäußert worden. In den Haushalt der Stadt für dieses Jahr seien 30 000 Euro für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie eingestellt worden.
Erster Spielort war am Reichenbach-Gymnasium
Der Baseball- und Softballclub „Raccoons“ wurde im Januar 1984 gegründet. Zuerst gab es nur eine Männer-Baseballmannschaft. Gespielt wurde auf dem Platz am Reichenbach-Gymnasium, trainiert auf dem Sportplatz Büttenberg nach Regelbüchern aus Connecticut. Das Equipment stammte aus San Francisco, New York und Kanada. Unterstützung erhielt der neue Verein von den „Eagles“ aus Zülpich. Das erste Spiel in der Oberliga gegen Kassel endete mit einer erwarteten Niederlage: 0:23. Zu einem ersten Sieg kam es in einem Freundschaftsspiel 1984 gegen Wanne-Eickel. Seit 2009 haben die Raccoons eine Heimat am Tanneneck in Voerde. Seit der Gründung ist Andreas Bernhard der 1. Vorsitzende des Vereins.
Geklärt werden müssten folgende Fragen und Punkte: die optische Wirkung sowie der Schall- und Sichtschutz gegenüber der angrenzenden Wohnbebauung, die Erschließungssituation, die Parksituation, auch für den Fall parallel stattfindender Veranstaltungen, die Barrierefreiheit, die Verortung der sanitären Anlagen/Umkleiden und die Kostenschätzung. Der Flyer sei übrigens positiv aufgenommen worden. Konkrete Rückmeldungen und Fragen habe es bis zur Erstellung der Vorlage jedoch nur wenige gegeben. Dies sei möglicherweise der Ferienzeit geschuldet. Geprüft werde die Möglichkeit, Fördermittel für das Projekt zu nutzen. Dies werde im kommenden Jahr, wenn möglich, im Rahmen des Investitionsplanes 2022 auf den Weg zu bringen sein. Außerdem sollen Sponsoren gesucht werden.