Ennepe-Ruhr. Unterricht in Zeiten der Corona-Pandemie. Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal setzen auf Masken, Luftfilter und C02-Ampeln.
Die Ferien sind vorbei. Die Schülerinnen und Schüler kehren zurück in ihre Klassenräume. Doch wie sind die Schulen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal auf das neue Schuljahr vorbereitet? Wir haben bei den Kommunen nachgefragt.
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Schwelm
Nach Auskunft der Schwelmer Stadtverwaltung wurden die Sporthallen der Grundschule Ländchenweg und Dietrich-Bonhoeffer-Realschule mit einer neuen Lüftungsanlage ausgestattet. Darüber hinaus sind die Lüftungsanlagen der Turnhallen des Gymnasiums, der Grundschulen Nordstadt, Engelbert und St. Marien zusätzlich mit UV-C-Lampen nachgerüstet worden, ebenso wie die des Jugendzentrums und der Schwelmarena. Das Besondere an diesen Lampen ist: Die Bestrahlung mit UV-C-Licht tötet die Viren ab. Nach Auskunft der Stadtverwaltung wurden sechs mobile Lüftungsgeräte für die Räume der Musikschule an der Kurfürstenstraße angeschafft. Sie sind bereits in Betrieb.
„Für mobile Luftreinigungsanlagen an Schulen gilt: Die Stadt wird das Thema im nächsten Schulausschuss am 20. September gemeinsam mit allen Grundschulleitungen besprechen. Vorher werden keine Fakten geschaffen“, betont der Beigeordnete Ralf Schweinsberg. Er bezieht sich dabei auf einen Antrag der SPD Schwelm. Unter der Überschrift „Gute Luft für Schwelmer Grundschulen“ hatte die Fraktion im September 2020 einen Antrag an den Bürgermeister gestellt, mobile Luftfiltergeräte für die Klassenräume anzuschaffen.
Die wichtigsten Corona-Regeln zum Schulstart
Die wichtigsten Regelungen für Schulen ab dem 18. August 2021 - herausgegeben vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW.
Alle Schülerinnen und Schüler nehmen am Präsenzunterricht teil.
Die Vorgaben für die Hygiene und den Infektionsschutz gelten weiterhin.
Die Testungen zweimal pro Woche werden fortgesetzt. Personen mit nachgewiesen vollständigem Impfschutz müssen nicht getestet werden. In den Grundschulen und Förderschulen sowie weiteren Schulen mit Primarstufe kommen wie bisher die PCR-basierten Lolli-Tests zum Einsatz, in den weiterführenden Schulen die Antigen-Selbsttests.
Auch im neuen Schuljahr gilt zunächst die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske im Innenbereich der Schulen, nicht dagegen im Freien. Die Notwendigkeit dieser Maskenpflicht wird aber nach den Sommerferien vom ersten Tag an im Lichte des Infektionsgeschehens und danach weiterhin regelmäßig überprüft.
Veranstaltungen zur Einschulung oder Aufnahme in die weiterführende Schule sind möglich.
Neu geregelt ist der Umgang mit positiven Corona-Fällen. Künftig muss nicht mehr die gesamte Schulklasse in Quarantäne. Nur noch direkte Kontaktpersonen werden isoliert.
Einschränkungen für ungeimpfte Kinder und Jugendliche in den Schulen soll es nicht geben, dies hatte NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer erklärt. Details zum Thema Inzidenz gab es bis zum späten Nachmittag nicht.
Nach Auskunft der Verwaltung habe sich ein Bedarf lediglich in einem Lehrerzimmer und einem OGS-Raum der Grundschule Ländchenweg ergeben. Wenn die Fenster nicht oder nur eingeschränkt zu öffnen sind, besteht Handlungsbedarf. Der einstimmig gefasste, aber noch nicht umgesetzte Beschluss vom 2. Februar 2021: Die Räume werden mit mobilen Luftreinigern ausgestattet. Im Herbst sollen zudem neue Fenster eingebaut werden. Im Juni 2021 stellten die Sozialdemokraten dann den Antrag ein weiteres Mal, den Bedarf an Lüftungsanlagen für alle Schwelmer Grundschulen kurzfristig nochmals zu ermitteln.
Gevelsberg
Auch die Gevelsberger Stadtverwaltung fühlt sich gut vorbereitet - sowohl in den Grundschulen als auch den weiterführenden Schulen. Die Schulen würden weiterhin die vom Schulministerium vorgeschriebenen und empfohlenen Schutzmaßnahmen beachten und umsetzen, heißt es auf Nachfrage bei der Gevelsberger Stadtverwaltung. Als Beispiele werden unter anderem die Maskenpflicht, das zweimalige Testen in der Woche und die Vermeidung von „Gegenverkehr“ in Fluren genannt. Maßnahmen, die in der Coronabetreuungs-Verordnung des Landes NRW festgelegt wurden.
Anfang dieses Jahres sind Luftreiniger für diejenigen Unterrichts- und Betreuungsräume beschafft worden, in denen schlecht oder gar nicht gelüftet werden konnte. „Die Anschaffung wurde zu 100 Prozent vom Land gefördert und zwischenzeitlich bereits abgerechnet“, teilt Bürgermeister Claus Jacobi mit. Es seien aber nur wenige Räume betroffen gewesen. Drei zum Beispiel am Gevelsberger Gymnasium.
C02-Ampeln sind bereits im vergangenen November bestellt worden, wie die Stadt auf eine Anfrage der Grünen erklärte. Diese Geräte zeigen an, wann eine Raumlüftung spätestens erfolgen sollte. Dies betrifft die städtischen Schulen und Kitas, das Bürgerhaus Alte Johanneskirche, die Bücherei und das Jugendzentrum.
Weitere Maßnahmen sind zudem in Planung, wie die Stadt erklärt: Im aktuellen Förderprogramm der Bundesregierung „Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen“ würden nun auch neue stationäre raumlufttechnische Anlagen in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren gefördert. „Hier wird aktuell die Umsetzbarkeit der Maßnahmen inklusive der groben Kosten als Entscheidungsgrundlage ermittelt.“ Dabei wird als erstes der städtische Kindergarten in der Habichtstraße betrachtet.
Ennepetal
Anfang Dezember 2020 hatte der Ausschuss für Schule und Bildung der Stadt Ennepetal einstimmig beschlossen, in Schulen diejenigen Klassenräume und sonstigen Aufenthaltsräume mit mobilen Raumluftfilteranlagen auszustatten, die nicht ausreichend durch Fensteröffnen belüftet werden können. Nach Auskunft der Verwaltung betraf dies in allen Ennepetaler Schulen insgesamt 25 Räume. Auch in Ennepetal sei die Maßnahme vom Land NRW zu 100 Prozent gefördert worden. Die Geräte sind seit Anfang Juni in Betrieb.
Im Herbst des vergangenen Jahres sind zudem Schulen und Kitas mit sogenannten CO²-Ampeln ausgestattet worden.
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Anfang Juni dieses Jahres hat der Bund ein weiteres Förderprogramm unter anderem für den Einbau stationärer Raumluftanlagen in Kitas und Schulen für Kinder unter zwölf Jahren aufgelegt. Wie auch in Gevelsberg ermittelt die Verwaltung die Grundlagen zur Vorbereitung einer politischen Entscheidung, teilt die Stadt auf Nachfrage mit.
„Für Räume mit guter Lüftungsmöglichkeit (z. B. Fenster lassen sich weit öffnen) sind mobile Luftreiniger nicht erforderlich“, heißt es in der Empfehlungen des Umweltbundesamtes.