Gevelsberg. Die Arbeiten am Radweg von der Ruhr zur Wupper schreiten voran. So ist der aktuelle Stand auf den Teilstücken in Gevelsberg.

Von der Ruhr bis zur Wupper sollen Radfreunde sich künftig problemlos auf ihren Drahteseln bewegen können. Eine Trasse dafür entsteht in mehreren Teilstücken. In Gevelsberg sind die Arbeiten daran derzeit gut zu erkennen. Das Viadukt im Stefansbachtal ist eingerüstet. Straßen NRW, zu dessen Radweg-Teilstück das Bauwerk gehört, führt hier Mauerwerks- und Gesteinsarbeiten durch. Das heißt, der Landesbetrieb säubert das Viadukt per Sandstrahl und repariert beschädigte Fugen. Im Anschluss daran bekommt das alte Geländer eine Auffrischungskur.

Dabei handelt es sich aktuell um den dritten Bauabschnitt von insgesamt fünf. „Wir sind jetzt dran, dass wir die Brücke Im Hedtstück, den Klosterholztunnel, die Brücke Heller Weg, die Brücke Heideschulestraße und die Brücke Haßlinghauser Straße ertüchtigen“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW, auf Nachfrage dieser Redaktion.

Wobei die Trasse selbst – der Radweg soll später in weiten Abschnitten auf der Trasse der alten Elbschetalbahn verlaufen – noch nicht Bestandteil der derzeit laufenden Arbeiten sei. Zunächst sind die Bauwerke selbst an der Reihe.

Brücke Im Hedtstück fast fertig

„An der Brücke Im Hedtstück sind wir fast fertig“, so Berg. Dort entfernt Straßen NRW den Asphalt und dichtet das alte Gewölbebauwerk neu ab. Hinterher kommt wieder neuer Asphalt drauf. „Wir machen die Brücke aber erst komplett fertig, wenn auch der Klosterholztunnel fertig ist“, fährt der Sprecher fort. Denn auch dort soll der Radweg später durchführen.

Die Arbeiten am Klosterholztunnel stellen aber eine Besonderheit dar. Weil darin Fledermäuse leben, kann der Landesbetrieb nur drei Monate ab Anfang Mai darin zu Werke gehen. Nur mit einer Ausnahme seien noch in der ersten August-Woche Arbeiten möglich gewesen, wie Andreas Berg sagt.

„Für die Fledermäuse wird später eine Zwischendecke eingebaut, der Stahlbauer hat dafür schon vermessen, es sind aber noch keine Streben drin“, erklärt er.

Weitere Bauwerke auf dem Plan

Die Brücken Heller Weg, Heideschulstraße und Haßlinghauser Straße würden noch auf dem Plan stehen. „An der Haßlinghauser Straße müssen wir noch eine Baustraße errichten und Zuwegungen freimachen“, erläutert Berg die nächsten Schritte. Damit gehe es voraussichtlich im Oktober los.

Die rote Linie zeigt den Teil Radweges von der Ruhr zur Wupper, den der Landesbetrieb Straßen NRW und die Stadt Gevelsberg auf dem Gevelsberger Stadtgebiet realisieren wollen. Unten soll die Trasse noch weiter bis zur Schwelmer Stadtgrenze führen.
Die rote Linie zeigt den Teil Radweges von der Ruhr zur Wupper, den der Landesbetrieb Straßen NRW und die Stadt Gevelsberg auf dem Gevelsberger Stadtgebiet realisieren wollen. Unten soll die Trasse noch weiter bis zur Schwelmer Stadtgrenze führen. © WP | Manuela Nossutta

Fraglich ist weiterhin, ob die Trasse später auch durch den Silscheder Tunnel verläuft. Auch hier leben Fledermäuse. „Da laufen grad noch die Untersuchungen, wie man den Tunnel sanieren kann“, schildert Straßen-NRW-Sprecher Berg den Status quo. „Aber auch hier haben wir ein kleines Zeitfenster, in dem wir in den Tunnel können.“ Erst nach den Untersuchungen könne ein Sanierungskonzept erstellt werden, dass die Naturschutzbehörde dann noch absegnen müsse.

Insgesamt 4,3 Millionen Euro nimmt Straßen NRW in die Hand, um die Brücken und Tunnel für den neuen Radweg auf Vordermann zu bringen. Allein 1,7 Millionen Euro entfallen davon auf den Klosterholztunnel.

Vorbereitungen bei der Stadt

Außer Straßen NRW baut auch die Stadt Gevelsberg selbst einen Teil des neuen Radwegs, der später von der Ruhr zur Wupper führen soll. Dieses Teilstück – auch „Radweg unter dem Karst“ genannt – soll Radfahrerinnen und Radfahrer von der Haßlinghauser Straße bis zur Schwelmer Stadtgrenze führen. Der Weg beginnt südlich der Haßlinghauser Straße und verläuft erst parallel zu den noch in Betrieb befindlichen Gleisen.

Nach etwa einem Kilometer schwenkt der Radweg später in Richtung Norden und verläuft auf einem eigenen Gleisbett abseits der S-Bahn-Strecke. Nach weiteren 700 Metern wird er durch den 742 Meter langen Schwelmer Tunnel geführt. Die Stadt Schwelm möchte den Radweg dann auf ihrem eigenen Stadtgebiet weiter bis zur Nordbahntrasse in Wuppertal führen.

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„Die Ausschreibung bei den Technischen Betrieben ist in der Aufstellung“, sagt Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi auf Nachfrage dieser Redaktion nach dem Stand der Dinge. „Ich habe mich auch noch mal vergewissert, dass die Stadt Schwelm auch bauen möchte.“ Bis zu den Sommerferien, spätestens aber zu den Herbstferien möchte die Stadt Gevelsberg ihr Teilstück fertiggestellt haben.