Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. „Zukunft EN“ heißt die Ausbildungsmesse für Jugendliche und Unternehmen im Kreis. Sie findet gleich doppelt statt: In Ennepetal und Hattingen.
Der Ausbildungsmarkt wird schwieriger. Corona macht es nur unter schwierigsten Bedingungen möglich, dass Schüler oder Studenten bedarfsgerecht mit Arbeitgebern zusammenkommen. Dafür stand stets die größte nicht kommerzielle Ausbildungsmesse Deutschlands in der VER-Fahrzeughalle in Ennepetal. Nach einem wenig erfolgreichen Digitalformat im vergangenen Jahr meldet sich die Messe in Präsenz zurück und das gleich doppelt.
Ab sofort können sich Unternehmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis einen Standplatz für die Berufsbildungsmesse, die jetzt „Zukunft-EN“ heißt, reservieren. Voraussetzung: Die Aussteller müssen dieses oder nächstes Jahr mindestens eine Lehrstelle anbieten. Statt einer großen wird es in diesem Jahr zwei kleine Messen geben. Schauplätze sind am Freitag, 24. September, das VER-Busdepot in Ennepetal und am Freitag, 1. Oktober, die Gebläsehalle des LWL Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen.
Etwa 100 Standplätze
Die Zahl der Standplätze ist wegen der Abstands- und Hygieneregeln stark begrenzt. Insgesamt stehen etwa 100 Plätze zur Verfügung, 72 in Ennepetal und 26 in Hattingen. Die Vergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Interessierte Unternehmen sollten also zeitnah entscheiden, ob sie bei der Messe vertreten sein wollen.
Wegen der Pandemie können in diesem Jahr nicht so viele Jugendliche wie gewohnt teilnehmen. Zwar erreichen die Unternehmen dadurch weniger Schüler, lernen diese aber umso besser kennen. Carolin Becker von der EN-Agentur, die die Messe maßgeblich organisiert, erläutert: „An jedem Stand stehen vier Stühle bereit – zwei für die Ausbildungsinteressierten, zwei für den Betrieb. So schaffen wir einen persönlichen Rahmen, in dem ganz individuelle Gespräche entstehen.“
Jugendliche buchen Gesprächstermin
Ab August können sich Firmen unter https://www.zukunft-en.de/ ein kostenloses Unternehmensprofil anlegen. Anschließend buchen die Jugendlichen Gesprächstermine bei den Unternehmen – für die Messe aber auch darüber hinaus. So können Schüler ganzjährig mit den Betrieben in Kontakt treten, mehr über die Berufsbilder erfahren und entscheiden, ob eine Ausbildung für sie in Frage kommt. Die Registrierung steht auch solchen Unternehmen offen, die keinen Standplatz bei der Berufsbildungsmesse haben. Die Kosten für einen Standplatz betragen 300 Euro netto. Die Buchung erfolgt ausschließlich online über den Veranstaltungskalender der EN-Agentur unter en-agentur.de/events.
„Ungezählte Firmen haben auf diesem Weg ihre Fachkräfte von morgen gefunden, elf Schülergenerationen haben die Chance von 2009 bis 2019 genutzt, mit Traumberufen auf Tuchfühlung zu gehen“, blickt Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur zurück. In Zahlen: Von diesem Konzept haben Jahr für Jahr mehr als 140 Unternehmen und fast 60.000 Jugendliche profitiert.
Prominenz war stets vor Ort
Ansprechpartnerinnen für Unternehmen, die einen Messestand reservieren wollen, sind neben den Internet-Adressen Katja Kamlage, 0152/02962894, E-Mail: kamlage@en-agentur.de und Tatjana Grun, 02324/56480, E-Mail: grun@en-agentur.de.Davon, wie gut das Konzept der Messe funktioniert, haben sich seit 2009 in schöner Regelmäßigkeit auch prominente Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Sport bei persönlichen Besuchen überzeugt.Zu den Gästen in der Fahrzeughalle zählten jeweils als Vertreter der Landesregierung unter anderem Hannelore Kraft, Sylvia Löhrmann, Guntram Schneider und Garrelt Duin. Als Landtagspräsidentin war Carina Gödecke in Ennepetal und auch Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck konnte begrüßt werden. Zudem waren Olaf Thon und Norbert Dickel über mehrere Jahre als Messebotschafter im Einsatz.
Corona sei Undank mussten die Veranstalter im letzten Jahr umplanen. Die Busse blieben im Depot, die Messestände unaufgebaut und alles ging digital über die Bühne. Die Erkenntnis: Nicht alles, was technisch umsetzbar ist, ist am Ende auch zielführend. Mit anderen Worten: Persönliche Begegnungen und direkte Gespräche sind weder für Unternehmen noch für Schüler zu ersetzen. „Dies war Ansporn für die Verantwortlichen, Wege zu finden, die jenseits des Digitalen liegen und dennoch die Pandemie im Blick behalten. Erfreulicherweise ist dies gelungen“, würdigt Landrat Olaf Schade die gefundene Lösung mit den beiden Messen. „Was genau umgesetzt werden muss, ist derzeit natürlich nicht absolut sicher zu sagen. Hier gilt es, das Pandemiegeschehen im Herbst abzuwarten. Grundsätzlich wollen wir aber so vorbereitet sein, dass die Veranstaltungen mit größtmöglicher Sicherheit stattfinden können“, erläutert Katja Kamlage von der EN-Agentur.
Alle Förderer sind weiter an Bord
Als Förderer konnten der Ennepe-Ruhr-Kreis und die EN-Agentur – wie immer in der Vergangenheit – die Agentur für Arbeit gewinnen. Auch die AVU und die Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet sind wieder als Sponsoren an Bord. Neu hinzugekommen ist die IHK Mittleres Ruhrgebiet. Ebenso ist diese Zeitung, die die Messe im Jahr 2009 mitentwickelt hat, als Medienpartner weiterhin mit an Bord.
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Sowohl VER-Geschäftsführer Peter Bökenkötter als auch Museumsleiter Robert Laube freuen sich schon heute auf die Gäste aus Wirtschaft und Schule. „Seit mehr als einem Jahr haben Schüler unter anderem durch nicht mögliche Praktika Probleme, sich in Berufsfeldern auszuprobieren. Firmen fällt es schwer, Schüler auf ihre Ausbildungsangebote aufmerksam zu machen. Auch deshalb waren wir gerne bereit, die Gastgeberrolle zu übernehmen.“