Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Starkregen in der Region: So ist die Lage Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal. Voll gelaufene Keller, Wassereinbruch im Krankenhaus.

Während der Starkregen vor allem in Hohenlimburg für Verwüstung gesorgt hat, ist dieser Kelch am Ennepe-Ruhr-Kreis bislang vorbeigegangen. Entwarnung gibt die Kreisleitstelle deshalb aber noch lange nicht. „Heute Nachmittag soll ja noch einiges ‘runterkommen. Wir hoffen, dass wir von Überschwemmungen verschont bleiben“ heißt es aus dem Feuerwehrzentrum im Kreishaus. Aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis ist bislang das Technische Hilfswerk in Hohenlimburg zur Unterstützung vor Ort. So ist die Lage bei den einzelnen Wehren in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal.#

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Schwelm

Aufmerksam hat die Feuerwehr Schwelm ab Dienstagnachmittag das Wettergeschehen verfolgt. Sie war, wie die anderen Wehren im Ennepe-Ruhr-Kreis auch, angesichts des drohenden Unwetters und Starkregen-Aufkommens von der Kreisleitstelle in Alarmbereitschaft versetzt worden. Aufatmen dann am Mittwochvormittag. Trotz starker Regenfälle in der Nacht und auch am Vormittag blieb Schwelm mehr oder weniger verschont. „Es war aus Einsatzsicht ruhig“, hieß es am späten Vormittag bei der Feuerwache. Im Einsatzbericht der zurückliegenden Stunden findet sich nur ein Eintrag wieder: Die Wehr musste zur Jahnstraße ausrücken, wo der Keller der katholischen Grundschule vollgelaufen ist. Der Hausmeister, so hieß es, habe die Feuerwehr um 8.20 Uhr alarmiert. Im Keller stand das Wasser sechs Zentimeter hoch. Die Einsatzkräfte pumpten die vollgelaufenen Räume innerhalb kurzer Zeit wieder leer. Der Einsatz war kurz vor 11 Uhr beendet.

Eine Verbindungsstelle der Dachrohre konnte den Wassermassen nicht standhalten, so dass das Wasser ins Helios Klinikum Schwelm eindringen konnte. Dabei wurde vor allem der Bereich der Endoskopie in der 1. Etage in Mitleidenschaft gezogen. Zudem war ein Flurbereich im Erdgeschoss, der nur Mitarbeitern zugänglich ist, und teilweise Umkleideräume im Untergeschoss von den eindringenden Wassermassen betroffen. 
Eine Verbindungsstelle der Dachrohre konnte den Wassermassen nicht standhalten, so dass das Wasser ins Helios Klinikum Schwelm eindringen konnte. Dabei wurde vor allem der Bereich der Endoskopie in der 1. Etage in Mitleidenschaft gezogen. Zudem war ein Flurbereich im Erdgeschoss, der nur Mitarbeitern zugänglich ist, und teilweise Umkleideräume im Untergeschoss von den eindringenden Wassermassen betroffen.  © Helios

Anders im Helios Klinikum Schwelm: In der Klinik kam es zu mehreren Wasserschäden. Eine Verbindungsstelle der Dachrohre konnte den Wassermassen nicht standhalten, so dass das Wasser ins Gebäude eindringen konnte. Dabei wurde vor allem der Bereich der Endoskopie in der 1. Etage in Mitleidenschaft gezogen. Zudem war ein Flurbereich im Erdgeschoss, der nur Mitarbeitern zugänglich ist, und teilweise Umkleideräume im Untergeschoss von den eindringenden Wassermassen betroffen.

Die Mitarbeiter der Haustechnik, die Mitarbeiter aus den betroffenen Bereichen sowie Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Abteilungen schippten Wasser und brachten die sensible Medizintechnik in Sicherheit. Dadurch ist gewährleistet, dass die Untersuchungen in anderen Räumlichkeiten ohne größere Einschränkungen fortgesetzt werden können. Durch die schnelle Reaktion der Mitarbeiter konnte auch das Herzkatheterlabor (neben dem Endoskopieflur) sicher abgeschirmt werden. Glücklicherweise mussten keine Patienten verlegt werden. Die Endoskopieuntersuchungen wurden unterbrochen. Der weitere Betrieb des Klinikums konnte im normalen Umfang weiterlaufen.

„Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Helferinnen und Helfern für die schnelle Reaktion und vor allem für die tatkräftige Hilfe in den betroffenen Bereichen. Wir haben ein großartiges Team in der Klinik, das auch in Ausnahmesituationen zusammensteht,“ betonte Klinikgeschäftsführer Dr. Volker Seifarth in einer Mail an die Belegschaft. Er selbst war auch von dem Ausmaß überrascht. „Man steht daneben und kann das Wasser einfach nicht stoppen. Wir sind dankbar, dass nicht mehr passiert ist und vor allem keine Patienten direkt betroffen waren.“Wie hoch der Schaden in den Räumlichkeiten ist, wird in den nächsten Tagen ermittelt.

Aktuell befindet sich die Schwelmer Wehr weiter in Alarmbereitschaft. „Wir behalten die Entwicklung genau im Auge“, hieß es auf der Wache. Von den Wetterbildern her sehe es aktuell danach aus, dass Schwelm mit einem blauen Auge davon kommen könnte. Am Abend laufen schließlich auch in Schwelm einige Keller voll. Wassereinbrüche in Wohnhäuser drohen.

Gevelsberg

Diese Hoffnung haben auch die Feuerwehrkollegen in Gevelsberg. „Bis jetzt ist alles ruhig geblieben, aber auch wir befinden uns in Alarmbereitschaft“, heißt es auf Nachfrage dieser Zeitung aus der Wache in Gevelsberg, die bislang keinen einzigen Wassereinsatz zu verzeichnen hat. Wie schnell sich diese Situation ändern kann, zeigt aber aktuell der Blick in die direkte Nachbarschaft. In Gevelsberg waren in er vergangene Nacht 69 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Zum Vergleich: Im Jahresmittel kommen im gesamten Juli nur 80 Liter pro Quadratmeter herunter. Für den Mittwochnachmittag sind noch heftigste Regenfälle vorausgesagt. Erst am Abend häufen sich auch in Gevelsberg die Einsätze. Keller laufen voll, Straßen werden überschwemmt. Aber von der Dramati in Hagen ist dies alles noch weit entfernt.

Ennepetal

In Ennepetal war die Lage bis zum Mittag ruhig. Wetterbedingt habe es nur einen Einsatz gegeben, so Feuerwehrchef Frank Schacht. Dabei musste ein umgestürzter Baum klein gesägt werden. „Wir beobachten natürlich permanent die Wetterportale und das Katastrophenschutzportal des deutschen Wetterdienstes“, erklärte Schacht. Man rechne damit, dass der Regen im Laufe des Nachmittags und Abends stärker werde. Vorsorglich habe man Voralarm für die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr gegeben und die technische Einsatzleitung in Rufbereitschaft versetzt. Darüber hinaus teilte Stadt-Pressesprecher Hans-Günther Adrian auf Nachfrage mit, dass die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs kritische Bacheinläufe kontrollieren würden, um der Gefahr zu begegnen, dass sich diese mit Ästen und Geröll zusetzen. Auch hier häufen sich gegen Abend die Einsätze – vor allem was voll gelaufene Keller betrifft.