Gevelsberg. Zwei leitende Mitarbeiter verlassen kurz hintereinander das Gevelsberger Rathaus. Bemerkenswert, wie WP-Redakteur Max Kölsch findet.

Ein Fachbereichsleiter mit jahrzehntelanger Erfahrung bei der Gevelsberger Stadtverwaltung orientiert sich beruflich außerhalb von Gevelsberg. Nur etwas mehr als ein halbes Jahr zuvor hat seine Stellvertreterin – ebenfalls in der Stadt verwurzelt und mit jahrzehntelanger Erfahrung – das gleiche getan. In beiden Fällen geht es dabei um eine Position als Beigeordnete beziehungsweise Beigeordneter in einer anderen Stadt. Ebenfalls in beiden Fällen ein beruflicher Aufstieg.

Das ist zumindest bemerkenswert, die Frage nach den Hintergründen in diesem Fall berechtigt. Bürgermeister Claus Jacobi spricht in Bezug auf Michael Pfleging selbst von einer Chance, die die Stadt Gevelsberg ihm nicht bieten konnte. Wenn jemand, der so mit der Stadt verbunden ist und sich in ihrer Verwaltung außerdem derart gut auskennt, weil er mit eben dieser gewachsen ist, ist das ein großer Verlust im Gevelsberger Rathaus.

Der Blick von außen

Das Kosten-Argument sollte mit Blick auf ein Beigeordneten-System aber nicht außer Acht gelassen werden. Finanziell kann es für eine Kommune über die Jahre zu einem erheblichen Faktor werden. Etwas, für das die Allgemeinheit wohl wenig Verständnis hätte, wenn es – zumindest nach außen hin – auch anders gut funktioniert.

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Und noch etwas anderes kommt hinzu: So wie Verbundenheit zur Stadt und die lange Erfahrung in ihrer Verwaltung ein hohes Gut sind, kann auch der Blick von außen durch externe Kräfte eine Bereicherung sein, weil er neue Impulse mit sich bringt. So wird es Michael Pfleging in Erkrath tun, jemand anderes künftig vielleicht auch in Gevelsberg.