Gevelsberg. Unklar war, wie es nach der Insolvenz von Dieckerhoff Guss mit dem Gelände an der Oststraße in Gevelsberg weitergeht. Nun gibt es einen Investor.

Es hat schon etwas Postapokalyptisches. Dort, wo früher schwere Maschinen standen, Generationen von Arbeitern malocht haben, herrscht nun Stille. Durch die Fenster in den Hallen der früheren Firma Dieckerhoff Guss an der Oststraße in Gevelsberg fällt wenig Licht herein. Wer sie betritt, ist stellenweise auf eine Taschenlampe angewiesen.

Schweres Gerät ist hier mittlerweile kaum noch zu finden. Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden nach der Schließung des Traditionsunternehmens Ende vergangenen Jahres verwertet. Der Insolvenzverwalter hat sie im Zuge einer Auktion versteigern lassen.

32.000 Quadratmeter Fläche

Wie geht es an der Oststraße nun weiter? Diese Frage stand seitdem im Raum. Jetzt ist klar: Schon bald soll wieder Leben einkehren auf der etwa 32.000 Quadratmeter großen Industriefläche. Die Höckmann Immobilien GmbH aus Holzwickede hat sie gekauft. Die offizielle Übergabe ist am Donnerstag, 1. Juli. Ab dann soll die Entwicklung des Geländes im Schnelldurchgang laufen, wie Investor Stephan Höckmann sagt.

Einblicke auf altes Dieckerhoff-Guss-Gelände in Gevelsberg

Das frühere Gelände der Firma Dieckerhoff Guss an der Ostraße in Gevelsberg. Ein Investor hat es nun gekauft.
Das frühere Gelände der Firma Dieckerhoff Guss an der Ostraße in Gevelsberg. Ein Investor hat es nun gekauft.
Das frühere Gelände der Firma Dieckerhoff Guss an der Ostraße in Gevelsberg. Ein Investor hat es nun gekauft.
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Das frühere Gelände der Firma Dieckerhoff Guss an der Ostraße in Gevelsberg. Ein Investor hat es nun gekauft.
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Er hat eine klare Vorstellung davon, was an der Oststraße entstehen soll, und scheut sich auch nicht davor, von einer Vision zu sprechen. Konkret ist die Rede von einer Behindertenwerkstatt mit circa 150 Arbeitsplätzen, hauptsächlich für Rollstuhlfahrer, auf etwa 5.800 Quadratmetern in einem hinteren und bisher unbebauten Bereich der Fläche. 50 bis 55 Arbeitsplätze für Betreuer sollen noch dazukommen.

Im Bereich der jetzigen Parkplätze und des direkt angrenzenden Gebäudes soll es auf 4600 Quadratmetern sozialen Wohnungsbau geben, ebenfalls behindertengerecht. Das Gebäude möchte Höckmann dafür abreißen.

Kleine Handwerksbetriebe

Bei der Entwicklung des Gesamtprojekts folgt der Investor einem Prinzip, das er wie folgt erklärt: „Wir sondieren die Fläche, sorgen für Ankermieter und darauf aufbauend für eine kleingliedrige Weiterentwicklung mit kleineren Handwerksbetrieben“.

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Das diene dazu, das Gelände schnell zu beleben, wie seine Tochter Elena Winkler ergänzt. Höckmann Immobilien ist ein Familienbetrieb. Stephan Höckmann, Tochter Elena Winkler, ihr Mann Bakary Winkler und ihr Cousin Christopher Meier arbeiten dort Hand in Hand.

Kleingliedrige Weiterentwicklung bedeutet, dass sich schon während des laufenden Prozesses Betriebe auf dem Gelände einmieten können. Temporär, aber auch langfristig. So stehen beispielsweise schon mehrere Autos auf dem Gelände an der Oststraße zur Zwischenlagerung.

Stiftung für Werkstatt

Höckmann möchte so auch Jungunternehmern eine Chance geben. „Junge Handwerksbetriebe suchen bezahlbare Flächen“, sagt er. „Wir bieten die Flächen günstiger an.“ Basis für das gesamte Projekt sei aber die Behindertenwerkstatt. Damit möchte die Höckmann Immobilien GmbH anfangen. „Mit der Evangelischen Stiftung Volmarstein laufen schon Gespräche, die würden die Behindertenwerkstatt mieten“, verrät Höckmann.

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Alles Weitere soll sich nach und nach entwickeln. „Ich möchte hier keine Luftschlösser bauen und etwas versprechen, was es nicht gibt“, macht der Investor klar. Allein für die Werkstatt und den sozialen Wohnungsbau rechnet er mit einer Investition von ungefähr 13,2 Millionen Euro. Ob die alten Produktionshallen von Dieckerhoff Guss erhalten bleiben, weiß er aktuell noch nicht.

Höckmann geht davon aus, dass es rund drei Jahre dauere, „einen Grund reinzukriegen“ in das Projekt, so dass auch die Kosten im Rahmen blieben.

Projekt auch in Herne

Dabei spricht er aus Erfahrung. Der Familienbetrieb hat mit dem ehemaligen Areal des Bauunternehmens Heitkamp schon eine ähnliche Fläche in der Stadt Herne entwickelt.

Ende eines Traditionsunternehmens

Die Dieckerhoff Guss GmbH hat sich mit der Errichtung, dem Erwerb und dem Betrieb von Gießereien und Werken für Motoren und Maschinenbau beschäftigt – sowie mit sonstigen Anlagen, die dem Zweck der vorgenannten Betriebe dienlich oder förderlich sind. Darüber hinaus war das Unternehmen in der Herstellung, Weiterverarbeitung und dem Vertrieb von Erzeugnissen aus eigenen Produktionsstätten sowie im Handel mit fremden Erzeugnissen tätig. Dieckerhoff Guss hatte seinen Absatzmarkt vor allem in der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Mit etwa 230 Mitarbeitern wurde 2019 ein Umsatz in Höhe von 75,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Seine Anfänge führte das Unternehmen auf den 1. Oktober 1900 zurück. Da ließ Heinrich Dieckerhoff das erste Betriebsgebäude für die Gießerei errichten. 1946 umfasste die Produktpalette laut Dieckerhoff Guss die Branchen Fahrradindustrie, Landmaschinen, Bergbau und Armaturenbau. Im Laufe der Jahre baute das Unternehmen sein Portfolio weiter aus. 2000 erfolgte die Übernahme durch die Georgsmarienhütte Holding GmbH.

Ende 2020 stellte Dieckerhoff Guss den Betrieb ein. Die Geschäftsführung sprach von fehlenden Aufträgen und einem Verlagerungsprozess der Kunden auf andere Zulieferer, auch in Folge der Corona-Pandemie. Der Betriebsrat warf der Geschäftsführung aber vor, wichtige Kunden vergrault zu haben, und äußerte den Verdacht, der Betrieb sei ausgeblutet worden, um sein Ende einzuleiten.

Auch dort haben sich mit der Zeit wieder verschiedene Firmen angesiedelt, darunter ein Spezialist für die Wartung und den Service von Sportwagen oder ein Unternehmen, das sich auf Laserproduktion, Präsentationstechnik und verschiedene Drucktechniken versteht.

„Wir wollten in Herne innerhalb von drei Jahren 30 bis 35 Arbeitsplätze schaffen, jetzt sind wir bei 80“, freut Höckmann sich. Dabei habe es nur 20 Monate gedauert, das Ziel zu erreichen.

Absprache mit Stadt

„Uns als Stadt war sehr sympathisch, dass sie als Familie nach dem Erwerb der Fläche auf uns zugegangen sind und gefragt haben, welche Ziele wir verfolgen“, richtet Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi seinen Dank an den Investor. „Wir brauchen investitionsstarke Partner, die Brachflächen für uns aufbereiten und revitalisieren.“

Und auch Stephan Höckmann findet lobende Worte für die Stadt Gevelsberg und dankt für die bislang gute Zusammenarbeit.