Schwelm. Bürgermeister Stephan Langhard legt sich mit dem Regionalverband Ruhr an – wegen des vom RVR geplanten Industriegebietes im Schwelmer Norden.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat im Planungsausschuss am 26. Mai vorberatend für die Verbandsversammlung, die am 25. Juni stattfinden wird, den Aufstellungsbeschluss zum Sachlichen Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte“ gefasst. Außerdem hat er über die Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen der betroffenen Kreise und kreisfreien Städte beraten. Dass der Planungsausschuss die Festlegung des Regionalen Kooperationsstandorts auf Schwelmer Stadtgebiet im Bereich Linderhausen unverändert bestätigt, wird von Bürgermeister Stephan Langhard scharf kritisiert.

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Schwelms Stadtoberhaupt: „Der RVR hält weiterhin am Kooperationsstandort Schwelm-Linderhausen fest und vertritt die Meinung, dass es an „sachlichen Argumenten, die eine Rücknahme rechtfertigten, fehlt und dass die politische Ablehnung keine sachgerechte Abwägung der zu berücksichtigenden Belange ersetzt“.

Stephan Langhard weiter: Wenn der RVR argumentiert, „die Akzeptanz in der Bevölkerung“ sei „wegen ihrer Unschärfe und fehlenden Greifbarkeit als solche weder ein raumordnerischer noch ein bauleitplanerisch tauglicher oder handhabbarer Belang“, so sei genau das Gegenteil der Fall, zumal sich der Wille der Kommune, den geplanten Kooperationsstandort abzulehnen, „kaum schärfer und greifbarer ausdrücken lässt, als dies in Schwelm der Fall ist“.

Die Stadt Schwelm befinde sich mit ihrer Kritik in „bester Gesellschaft“, nämlich der des Bürgervereins Linderhausen und zahlreicher Bürger sowie weiterer Behörden und Einrichtungen (z.B. der Höheren Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Arnsberg, des Geologischen Dienstes NRW, der Landwirtschaftskammer NRW, des LANUV u.v.m.) mit je eigenen Expertisen. “

Und dieses geballte Fachwissen soll überhaupt nicht zählen?“, so Stephan Langhard. „Für mich ist diese Entscheidung in keiner Weise nachvollziehbar. Ich missbillige – ebenso wie der Landrat - die Haltung des RVR, die den ausdrücklichen planerischen Willen des Kreises und der Städte nicht in ausreichendem Maße würdigt. Das politische Schwelm hat sich einstimmig und unmissverständlich ausgedrückt und wird in der Konsequenz am bezeichneten Standort kein Baurecht schaffen!“

Der unmissverständlichen Kritik des Schwelmer Bürgermeisters, über die er in einem Anschreiben auch RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Dr. Frank Dudda als RVR-Verbandsversammlungs-Vorsitzenden in Kenntnis setzen wird, haben sich in jüngster Sitzung die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung einstimmig angeschlossen.