Gevelsberg. Seit ein paar Monaten wird an der oberen Mittelstraße in Gevelsberg gebaut. Nun fand das Richtfest statt. Das steckt hinter dem Bauprojekt.

21 neue Mietwohnungen direkt in der Gevelsberger Innenstadt, darunter vier Penthäuser, dazu Tiefgaragen und Außenstellplätze – seit vergangenem November wird der Baufortschritt an der Adresse Mittelstraße 100a kontinuierlich sichtbarer. Am Mittwochnachmittag fand nun das Richtfest für das Projekt statt, das die Firma S+W Rahn Immobilien gemeinsam mit Co-Investor Christian Hammes realisiert.

„Wir schaffen es vermutlich, innerhalb von zwölf Monaten fertig zu werden“, zeigte sich Wieland Rahn, Inhaber von S+W Rahn Immobilien, zuversichtlich. „Wir haben das Ziel, dass hier zu Weihnachten schon die ersten Tannenbäume stehen.“ Allein im Rohbau seien 250 Tonnen Stahl verbaut worden. Dabei habe die Genehmigungsphase unter anderem wegen der engen Bebauung an der Stelle zwei Jahre gedauert. Vorher stand dort ein alter Aldi-Markt, der im vergangenen Jahr dem Neubau wich.

Renovierung für Vordergebäude

„Wenn wir fertig sind, wollen wir auch an das Vordergebäude gehen“, verrät Rahn. Zur Mittelstraße hin ist dieses Gebäude vor allem noch durch die Schaufenster eines italienischen Feinkostgeschäfts erkennbar. Rahn sprach davon, es renovieren zu wollen – mit einer neuen Fassade und einem neuen Dach. „Eventuell kommt da eine Gastronomie rein“, so Wieland Rahn weiter.

Hohe Nachfrage

Die gesamte Wohnanlage Mittelstraße 100a wird laut der Firma Rahn barrierearm gestaltet. Sehr niedrige Energiekosten würden dabei durch eine effiziente Wärmepumpe inklusive Gasheizung und eine leistungsstarke Wärmedämmung gewährleistet.Laut Wieland Rahn gibt es bereits eine lange Liste an Mietinteressenten für das Objekt. Die Nachfrage sei exorbitant hoch, so Rahn.

Während seiner Begrüßungsrede zum Richtfest sprach er aber auch über das Thema Mietwohnungsbau im Allgemeinen und in Gevelsberg. „Mieten sind in Deutschland sehr in den Fokus geraten und in vielen Orten explodiert“, sagte Rahn. In Gevelsberg sei die Welt dabei noch halbwegs in Ordnung. „Aber auch hier steigen die Mieten, weil zu wenig gebaut wird“, so Rahn weiter.

Die Preise würden steigen, weil das Angebot zu niedrig sei. Aus seiner Sicht wird die Diskussion um Mieten unsachlich geführt. „Der Mietwohnungsbau wird in ein Licht gerückt, als wären da nur Miethaie unterwegs“, erklärte Rahn. „Dabei ist der gesamte Bau- und Immobiliensektor darauf angewiesen, dass sich Investitionen lohnen.“

Freude über die Investition

Stefan Biederbick (SPD), der dem Richtfest in seiner Funktion als Stellvertretender Bürgermeister beiwohnte, freute sich darüber, dass die Firma Rahn in Gevelsberg investiert und dabei ebenso Gevelsberger Firmen – darunter auch Biederbicks eigene – im Zuge des Baus beauftrage. Dabei sei es für Investoren mitunter nicht leicht, da sie umsetzen müssten, was die Politik fordere – beispielsweise in Sachen Energieeffizienz.

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Außerdem rufe jede Wiese, die bebaut werden solle, Nachbarn auf den Plan, die sich dagegenstellten, so Biederbick in Bezug auf jüngste Berichte dieser Redaktion über Proteste gegen geplante Neubaugebiete in Silschede und im Bereich Alte Geer. An dieser Stelle nahm er die Politik in Schutz. „Sie muss das tun, was für die Stadt am wichtigsten ist. Und Wohnungsbau ist wichtig“, machte Biederbick seinen Standpunkt deutlich.