Ennepetal/Bochum. Die Bochumer Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen Teststellenbetreiber aufgenommen. Ein Standort befindet sich in Ennepetal.

Die Bochumer Staatsanwaltschaft gegen Wirtschaftskriminalität hat am vergangenen Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Verantwortliche des in Bochum ansässigen Unternehmens Medican eingeleitet. Die beiden Verantwortlichen stehen unter Verdacht, bei der Abrechnung der von ihnen geführten Corona-Testzentren betrogen zu haben. Bereits am Freitagabend sind die Geschäftsräume und Privatwohnungen im Ruhrgebiet durchsucht worden und Unterlagen beschlagnahmt worden.

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Hintergrund des Ermittlungsverfahrens ist, dass dem Teststellenbetreiber Medican, einem der größten Betreiber in ganz Deutschland, nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung vorgeworfen wird, deutlich mehr Corona-Schnelltest abgerechnet zu haben als tatsächlich gemacht worden sind. Das Unternehmen betreibt auch ein Testzentrum hier in Ennepetal. Auf Nachfrage dieser Zeitung teilte die Staatsanwaltschaft Bochum Abteilung Wirtschaftskriminalität jedoch mit, dass die Ermittlungen sich mit der gesamte Unternehmensführung befassen. Zu einzelnen Standorten, speziell dem Standort in Ennepetal, konnte und durfte sich Oberstaatsanwältin Cornelia Kötter demnach nicht äußern.

Zu den möglichen Abrechnungsbetrügen beraten sich außerdem die Gesundheitsminister von Bund und Länder, unter anderem, um zu klären, ob und wie die Abrechnungen kontrolliert werden können.