Ennepetal. Ennepetal hat eine neue Kindertagesstätte. 75 Kinder können dort betreut werden und sie hat täglich von 7 bis 16 Uhr geöffnet.

Bullerbü, das Paradies für Kinder, liegt seit Dienstag in Hasperbach. Als Eltern am Morgen ihre erwartungsvollen Mädchen und Jungen zum nagelneuen städtischen Kindergarten auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Haspetal brachten, wurden sie mit einem „Herzlichen Willkommen” und bunten Luftballons empfangen. Dann verschwanden die Kinder im „Nordhof”, „Mittelhof” und „Südhof”, fast so wie es im Kinderbuch-Klassiker „Bullerbü” von Astrid Lindgren zu lesen ist. Weil aber im Hasperbacher Bullerbü auch ganz kleine Kinder (U 3) betreut werden, wird der Gruppenraum für sie „Zwergenhof” genannt. Das gibt es im Buch nicht zu lesen.

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Helle Räumlichkeiten

Wer die hellen Räumlichkeiten betritt und sich dem Büro der Kindergartenleiterin Meike Wiebusch nähert, muss an einem Frosch vorbei. Ein Krönchen sitzt auf seinem Kopf. Auf dem Besprechungstisch der Chefin tanzen kleine Zwerge im Kreis. Das sind schöne Symbole, die zeigen, wer sich hier wohlfühlen soll. Etwa 40 Kinder waren am Dienstag zum ersten Mal in der neuen Kita. Im Sommer werden es 75 sein, sagen Kita-Leiterin Meike Wiebusch und Markus Ihmels, Abteilungsleiter und Jugendhilfeplaner im Jugendamt der Stadt Ennepetal.

Nur ein kleines, aber wunderschönes Detail im neuen städtischen Kindergarten: die Waschbecken mit kindgerechten Armaturen.
Nur ein kleines, aber wunderschönes Detail im neuen städtischen Kindergarten: die Waschbecken mit kindgerechten Armaturen. © Unbekannt | Hans-Jochem Schulte

Weil wegen der Pandemie keine Eröffnungsfeier stattfand, bekamen die Kinder den Besuch von Bürgermeisterin Imke Heymann und Jugendamtsleiterin Dagmar Ante gar nicht mit. Von der stellvertretende Kita-Leiterin Anke Storchmann erfuhr der Besuch aus dem Rathaus, wie es am Morgen war. Anke Storchmann sprach von staunenden Kindern mit leuchtenden Augen, die auf die Frage, was ihnen besonders gefällt, spontan antworteten: „Alles!” Das war wohl ein Lob aus dem Herzen der Kinder. Die Bürgermeisterin hatte für das Hochbeet im Garten Pflanzen mitgebracht. Man muss wissen: Jede der vier Gruppen hat eine eigene Kinderküche, um zum Beispiel das Frühstück selbst zubereiten zu können. In der großen Küche wird von zwei Frauen gekocht, täglich alles frisch, wie versichert wird.

Meike Wiebusch und Anke Storchmann führten ihren Besuch vor und hinter den Kindergarten auf grüne Wiesenflächen, zeigten bunte Spielhäuschen, eine Wasserspielanlage, Sandkästen, Freiflächen zum Befahren mit Rollern und Co. und vieles mehr, auch einen Kinderwagen-Parkplatz direkt am Zwergenhof. Mit dem Boot „Bullerbü” können die Jungen und Mädchen in ihrer Fantasie das schwedische Bullerbü ansteuern.

Kita- Leiterin Meike Wiebusch (rechts) und ihre Stellvertreterin Anke Storchmann.      
Kita- Leiterin Meike Wiebusch (rechts) und ihre Stellvertreterin Anke Storchmann.       © Unbekannt | Hans-Jochem Schulte

Jede Gruppe erreicht aus ihrem Raum direkt das Außenspiel-Paradies: kurze Wege für kurze Beine. „Endlich haben wir es geschafft!“, sagte Bürgermeisterin Imke Heymann. Sie freue sich schon jetzt auf das Sommerfest im neuen Kindergarten. Imke Heymann dankte den in der Kita tätigen Frauen, die bei der Auswahl der Einrichtung als auch beim Umzug vom alten Kindergarten ins neue schöne Haus tatkräftig mitwirkten. Kita-Leiterin Wiebusch dankte allen Mitarbeiterinnen, auch den Eltern und der Stadt. „Alles ging Hand in Hand. Wir haben wegen des Umzugs nur zwei Tage schließen müssen“, erzählte sie. Imke Heymann und Markus Ihmels erhielten als ein Dankeschön von Meike Wiebusch und Anke Storchmann je ein Geschenk überreicht. Als die Bürgermeisterin und Jugendamtsleiterin Abschied nahmen, war für eine Kindergruppe schon das Essen zubereitet.

Neubau kostet 2,2 Millionen Euro

Die Kita Bullerbü an der Hagener Straße in Hasperbach ist täglich von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Eltern können 25, 35 oder 45 Stunden Betreuungszeit in der Woche buchen. Dreizehn pädagogische Kräfte und zwei Hauswirtschafterinnen arbeiten in der Kita, in der auch Kinder unter drei Jahren betreut werden.

Schon seit 2017 ist der Bau eines neuen Kindergartens im Stadtteil Hasperbach im Gespräch. Der alte Kindergarten, nur unweit von der Kita Bullerbü entfernt, entsprach nicht mehr dem heutigen Standard. Er war auch zu klein geworden. Die Stadt entschied sich für einen Neubau, dort, wo einst die Grundschule stand.

Der Bau kostet 2,2 Millionen Euro, die Einrichtung noch einmal 220.000 Euro. Markus Ihmels, Jugendhilfeplaner der Stadt, sagt: „Das Land hat den Bau und die Einrichtung mit 1,45 Millionen Euro gefördert. Das ist eine außergewöhnliche hohe Fördersumme für eine Kita.“

23 Kindertageseinrichtungen gibt es in Ennepetal. Gedeckt sei derzeit der Bedarf an Kindergartenplätzen, aber nicht an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. „Wir brauchen weitere Kitas“, ist sich Markus Ihmels sicher und geht davon aus, schon im Sommer dieses Jahres Konkretes sagen zu können.