Ennepetal. Die Polizei hat in Ennepetal eine Hochzeitsfeier aufgelöst, an der trotz der Corona-Vorgaben 50 Gäste teilnahmen. Dabei blieb es jedoch nicht.

„Arbeitsreiches Wochenende für Ordnungsamt und Polizei“ war die Pressemitteilung der Stadt Ennepetal überschrieben. Das war sehr nüchtern umschrieben für das, was die Einsatzkräfte am vergangenen Samstag und Sonntag an Corona-Verstößen in der Klutertstadt zu tun bekamen. Wie das Rathaus am Dienstag bekannt gab, wurde unter anderem eine Hochzeitsfeier aufgelöst, an der 40 bis 50 Personen teilgenommen hatten. Das Unfassbare daran: Die Feier fand nicht privat in einer Wohnung statt, sondern in einer Veranstaltungs-Location, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilte.

Stadt ermittelt noch

Über den genauen Ort wahrt das Rathaus Stillschweigen. Noch. Die Stadt Ennepetal will erst klären, ob und inwiefern der Eigentümer der Location in die Feierlichkeit beziehungsweise in die Nutzung des Raumes, die einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Corona-Schutzvorgaben darstellt, eingeweiht war. Immerhin soviel war zu hören: Es handelt sich um einen Veranstaltungsort im Stadtteil Milspe.

Polizei geht Hinweis nach

Die Stadt selbst war nicht involviert in dem Vorgehen der Ordnungskräfte bei der Hochzeitsfeier. Es war die Polizei, die einem Hinweis nachging und am Samstag kontrollierte. Von 40 bis 50 Hochzeitsgästen ist die Rede, die die Einsatzkräfte vor Ort antrafen und deren Personalien aufgenommen wurden, ehe die Feier aufgelöst wurde. Das Ordnungsamt der Stadt Ennepetal wurde anschließend über den Vorfall informiert. Den Hochzeitsgästen droht nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren durch die Stadt Ennepetal.

Darauf müssen sich auch die 15 Teilnehmer einer Grillparty einstellen, die am Sonntag in einem Garten in Voerde von Mitarbeitern des Ordnungsamts und der Polizei erwischt wurden. Auch hier ging zuvor ein Hinweis ein. „Zwei Teilnehmer hatten noch versucht, sich durch einen beherzten Sprung über den Gartenzaun der Kontrolle zu entziehen“, teilte Stadtsprecher Hans-Günther Adrian mit. Doch vergebens. Sie – wie auch die anderen Grillparty-Gäste – werden sich wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung verantworten müssen.

Mit einer Ansammlung von Menschen bekamen es die Mitarbeiter des Ordnungsamts und der Polizei am Wochenende auch im Gewerbegebiet Oelkinghausen zu tun. Angehörige der Tuning-Szene hatten sich im Wendehammer am Ende der Straße Thüngenfeld getroffen. Der Ort wird immer wieder mal für solche Autotreffen genutzt, wie den Ausführungen des Stadtsprechers zu entnehmen war. Aus diesem Grund schauten die Mitarbeiter des Ordnungsamts und der Polizei auch am vergangenen Wochenende mal vorbei. Am Samstag trafen sie dort 15 Autos vor, die relativ dicht beieinander standen. Am Sonntag kontrollierten Ordnungsamt und Polizei den Ort noch einmal. Auch diesmal stießen sie auf einen Autotreff in ähnlicher Größe, aber mit deutlich größerem Abstand zwischen den Fahrzeugen, der erneut aufgelöst wurde. Polizei und Ordnungsamt nahmen auch hier die Personalien der Beteiligten auf.

Das Ordnungsamt prüft aktuell, ob entsprechende Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung beziehungsweise das Infektionsschutzgesetz vorliegen.

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