Gevelsberg. Stadt Gevelsberg, Deutsche Bahn und VRR wollen gemeinsam eine Lösung für einen möglichen barrierefreien Umbau des Haltepunktes Gevelsberg-Knapp.
Vielleicht gibt es doch eine Lösung für den barrierefreien Umbau des S-Bahn-Haltepunktes Gevelsberg-Knapp. Die Stadt Gevelsberg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein Ruhr haben die Gespräche wieder aufgenommen und eine neue Idee ins Spiel gebracht.
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Ob diese überhaupt in Frage kommt, das muss jetzt ein Planungsbüro ermitteln. Und selbst wenn, steht nicht fest, ob sie letztlich umgesetzt wird. Die neue Situation stimmt Bürgermeister Claus Jacobi dennoch zuversichtlich. Es sei ein konstruktives Gespräch gewesen, mit vielen Beteiligten, berichtet Jacobi von der Videokonferenz. Und erklärt, welche neue Alternative für die Haltestelle angedacht werden soll: Eine Rampe, die mittels eines Stahlgerüstes nach unten führt.
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Komplexes Bauwerk
Eine Rampe, wie sie auf der gegenüberliegenden Seite angelegt wurde, ist nicht möglich. Das haben Untersuchungen bereits ergeben. Dabei schien eine Förderung vor einigen Jahren zum Greifen nah. Die Rampe in den Hang zu bauen, war auf dem Papier eine gute Lösung. Doch die Untergrunduntersuchungen hatten ergeben, dass der Boden zu weich war, Pfahlgründungen seien notwendig gewesen, bis zu 7 Meter in die Tiefe. Statt der veranschlagten etwa 700.000 Euro Kosten schlugen rund 2,5 Millionen Euro zu Buche. Das Thema war vom Tisch. Eine weitere Variante wäre ein Aufzug. Doch der sei anfällig für Vandalismusschäden und bringe oftmals hohe Ausfallzeiten mit sich, erklärt Claus Jacobi. Die neue Rampen-Lösung brachte die Deutsche Bahn jetzt in die Diskussion, weil diese sich in Dortmund an einem Haltepunkt bewährt habe. Das Bauwerk ist komplex, wird an der Brücke befestigt und mittels einzelner Ständer gesichert.
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Auch wenn die Untersuchungen ergeben, dass diese Lösung in Berge-Knapp umsetzbar wäre, dann müsse erst einmal ein förderfähiger Finanzierungsweg gefunden werden. Fest steht, eine kurzfristige Lösung wird es nicht geben.
Die Deutsche Bahn plant alle Haltepunkte, die eine Fahrgastfrequenz von mehr als 1000 am Tag haben, bis 2032 barrierefrei umzubauen. Das Nutzeraufkommen am Haltepunkt Gevelsberg--Knapp liegt bei etwa 600, wie Verkehrszählungen ergeben haben. Damit wäre Gevelsberg frühestens in elf Jahren an der Reihe.
Seit 2012 in der Diskussion
Eine Zeit, die die Stadtverwaltung verkürzen möchte und deshalb auch die Überprüfung der neuen Planungsvariante selbst in Auftrag gibt, um Schwung in die Sache zu bringen, die vor neun Jahren begann.
Eine Petition ist jetzt erst einmal vom Tisch
Als letztes Mittel hatte Bürgermeister Claus Jacobi eine Petition anregen wollen, um das Thema barrierefreier Umbau auf diesem Wege wieder auf den Tisch der Deutschen Bahn zu bringen (wir berichteten). Er bezeichnete die Situation als „mehrjähriges Ärgernis“.
Eine Petition wird es jetzt aber erst einmal nicht geben, da es ja nun vor wenigen Tagen ein Gespräch gegeben hat, das eine neue Perspektive eröffnete.
Die Deutsche Bahn wollte sich zu diesem Zeitpunkt nicht zu den möglichen Plänen äußern.
2012 gab es das erste Gespräch mit der Deutschen Bahn zu dem Thema. Mitglieder aller Fraktionen der Stadt Gevelsberg hatten sich dafür eingesetzt, dass die S-Bahnhaltestelle baulich verändert wird. Zumindest die Seite in Fahrtrichtung Wuppertal.
Die 41 Stufen sind nicht nur für Familien mit Kinderwagen und Menschen, die auf den Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, schwer zu bewältigen. Viele behelfen sich damit, in Fahrtrichtung Hagen einzusteigen, bis nach Heubing zu fahren, um dann in die Gegenrichtung umzusteigen. Die schlechteste Lösung in Sachen Barrierefreiheit. Die derzeit beste steht nun auf dem Prüfstand.