Gevelsberg. Hauseigentümer können sich bei neuen Fassaden finanziell unterstützen lassen. Die Stadt Gevelsberg hat nun die Richtlinien festgelegt.

Die Stadt Gevelsberg arbeitet weiter an ihrem äußeren Erscheinungsbild. Die Politik hat die nächsten Schritte für die Fassadenprogramme Gevelsberg-Berge und Gevelsberg-Zentrum abgesegnet. Auch beim sogenannten Verfügungsfonds Gevelsberg-Zentrum geht es voran.

Private Hauseigentümer haben dadurch wieder die Chance, sich eine finanzielle Unterstützung zu sichern, wenn sie ihre straßenseitigen Fassaden sanieren oder ihre private Hof- und Gartenfläche neugestalten. Außerdem möchte die Stadt so Projekte zur Belebung des Einzelhandels und allgemein zur Stärkung des Miteinanders unterstützen.

Fassadenprogramm Gevelsberg-Berge

Verputzen und streichen, an den Gebäudestil angepasste Beleuchtung, außerdem die Umgestaltung von Hauseingängen und Dachflächen - das sind nur ein paar der möglichen Maßnahmen, für die Hauseigentümer in Berge-Knapp einen Zuschuss von der Stadt bekommen können. Dabei geht es um die Teile des Gebäudes, die im öffentlichen Raum sichtbar sind.

Auch der Abbruch oder die Sanierung von Mauern, die Entsiegelung von Hofflächen oder gärtnerische Gestaltung sind förderfähig. Vorausgesetzt, sie dienen der Schaffung von Freiräumen für Mieter, der Verbesserung der Aufenthaltsqualität oder auch der stadtökologischen Situation allgemein.

Der Rat der Stadt Gevelsberg hat die Richtlinien für das Fassadenprogramm in seiner vergangenen Sitzung beschlossen und den Bereich festgelegt, in dem die Häuser stehen, deren Eigentümer sich für die Förderung melden können. Dazu gehören diverse Adressen an der Berchemallee, der Burbecker Straße oder auch Am Schilken. Insgesamt hat die Stadt den Fassadenzustand von rund 95 Objekten dokumentieren lassen.

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Das Geld für die Unterstützung stammt aus Fördermitteln von Land und Bund, für die die Stadt bereits einen Antrag gestellt hat. Mit der Maßnahmenbewilligung könne frühestens im Frühjahr 2021 gerechnet werden, heißt es.

Dann stehen für die nächsten drei Jahre Fördermittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Gevelsberg unterstützt Hauseigentümer mit bis zu 50 Prozent ihrer förderfähigen Kosten, maximal aber mit 80 Euro je Quadratmeter gestalteter Fläche.

"Wir begrüßen, dass dieses Fassadenprogramm aufgenommen wird", sagte Helge Mannott von der SPD-Fraktion bereits in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Uwe Spille (CDU) fragte, weshalb einige Häuser vom Fördertopf profitieren könnten, andere aber nicht. "Wir gucken, welche Häuserfassaden Potenzial zur Aufwertung haben", antwortete Björn Remer, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt bei der Stadt Gevelsberg. "Die, die keine Sanierungsbedürftigkeit haben, haben wir außen vorgelassen."

Uwe Spille wies darauf hin, dass es auch Häuser mit Sanierungsbedarf gebe, die nicht für das Fassadenprogramm ausgeguckt worden seien. "Das hat mich gewundert", so der Christdemokrat. "Das Image von Berge soll ja auch nach außen hin eine Rolle spielen, deshalb haben wir den Fokus auf die imageprägenden Gebäude gelegt", so Remer.

Er rechnet damit, dass möglicherweise nach den Sommerferien mit den ersten Maßnahmen begonnen werden könne. Jede einzelne von Eigentümern beantragte Maßnahme müsse im Vorfeld noch grünes Licht von der Politik bekommen.

Fassadenprogramm Gevelsberg-Zentrum

Der Rat hat auch die Richtlinien und Abgrenzungen für das Fassadenprogramm Gevelsberg-Zentrum festgelegt. Das ist vergleichbar mit dem Programm in Berge-Knapp. Allerdings liegt hier der Fokus unter anderem auf Baudenkmälern, historisch wertvollen Gebäuden oder auch stadtbildprägenden Gebäuden.

Die liegen an der Mittelstraße und in ihrer direkten Umgebung. Aber auch die Eingangstore zum Zentrum sollen profitieren. Hier führt die Stadt die Hagener Straße westlich der Bahnhofstraße, die Haßlinghauser Straße östlich der Hammer Straße und die Rosendahler Straße östlich der Hammer Straße auf.

Für die nächsten vier Jahre sind für das Programm Gevelsberg-Zentrum Fördermittel in Höhe von 350.000 Euro vorgesehen. Auch hier übernimmt die Stadt 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal aber 120 Euro pro Quadratmeter gestalteter Fläche.

Verfügungsfonds Gevelsberg-Zentrum

Zu guter Letzt hat die Gevelsberger Politik auch für den Verfügungsfonds Gevelsberg-Zentrum Richtlinien und einen Geltungsbereich beschlossen. Dieser umfasst im Wesentlichen das gesamte Gebiet, das die Stadt im Zuge des Entwicklungskonzeptes "Gevelsberg 2030" umbauen möchte.

Ziel des Verfügungsfonds ist die aktive Einbindung der Bürger in diesen Stadtumbauprozess. Das soll wiederum die Stärkung der Einkaufs-, Freizeit- und Aufenthaltsfunktion sowie des Wohnumfeldes des Gevelsberger Zentrums unterstützen.

Für die Jahre 2021 bis 2024 möchte die Stadt Mittel von insgesamt 100.000 Euro an nicht kommerzielle Projekte, Aktionen und Maßnahmen weitergeben, die diese Ziele fördern. Auch hier fließen 50 Prozent an privaten Mitteln mit ein.

Rückfragen zu weiteren Details rund um die Fassadenprogramme beantwortet die Stadt Gevelsberg unter 02332-771-301 oder 02332-771-311 (im Falle des Fassadenprogramms Berge unter 02332-771-304 statt 02332-771-311) und via E-Mail an die Adresse stadtentwicklung@stadtgevelsberg.de

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