Schwelm. Achtung: Bei den Corona-Tests gibt es entscheidende Veränderungen bei der Abstrichstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises. Das muss man nun wissen.

Die Hilfsorganisationen hatten schon vor Wochen Alarm geschlagen, dass ihre Mitarbeiter im Winter die Abstriche für die Coronatests am Kreishaus in der kalten Jahreszeit nicht in einem Zelt auf dem Parkdeck nehmen können. Die Befürchtung: Bei Wind und Kälte, bei Schnee und Eis fallen diejenigen, die die Abstrichen nehmen sollen, bald selbst alle aus, weil sie sich erkälten und mit Covid-19-Symptomen selbst getestet werden müssen, schlimmstenfalls für den Dienst ausfallen, weil sie in Quarantäne sind. Nun hat der Ennepe-Ruhr-Kreis die bereits vor Wochen angekündigte Lösung vorgestellt.

Und das keine Sekunde zu früh: Kurz nach dem Temperatursturz vor wenigen Tagen teilt die Kreisverwaltung am Freitagnachmittag mit, dass sich die Regeln für den Abstrich am Kreishaus ab Montag, 9. November, grundlegend ändern.

Bislang führt das Gesundheitsamt die Abstriche in einem Zelt auf dem Parkdeck des Kreishauses durch. Das wird sich ab Montag ändern, denn die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen ziehen in ein beheiztes Winterquartier direkt gegenüber um.
Bislang führt das Gesundheitsamt die Abstriche in einem Zelt auf dem Parkdeck des Kreishauses durch. Das wird sich ab Montag ändern, denn die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen ziehen in ein beheiztes Winterquartier direkt gegenüber um. © WP | UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

„Die zentrale Abstrichstelle am Schwelmer Kreishaus zieht in ein wintertaugliches Quartier: Ab der kommenden Woche erfolgen die Corona-Tests nicht mehr in einem Zelt auf dem Parkdeck des Kreishauses, sondern in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe“, heißt es in der Pressemitteilung aus dem Kreishaus. Dieses Gebäude an der Lessingstraße, die direkt neben dem Kreishaus in Schwelm zu den Parkdecks hinauf führt, gehört zur Bever und Klophaus GmbH, die ihren Hauptsitz in der Rheinischen Straße hat. Der Zugang erfolgt über die Tiefgarage.

Drei Kabinen und viel Desinfektion

In dem Gebäude, das der Kreis angemietet hat, sind drei Kabinen für die Testungen eingerichtet worden. Die Verwaltung weist in diesem Zusammenhang noch einmal ausdrücklich darauf hin: „Nach wie vor gilt: Testen lassen kann sich dort nur, wer vom Gesundheitsamt des Ennepe-Ruhr-Kreises kontaktiert worden ist und einen konkreten Termin für den Abstrich erhalten hat.“ Es ist also nicht möglich, dort aus eigenem Antrieb hinzufahren und auf einen Test zu hoffen.

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„Für die Wintermonate musste eine Lösung her, damit die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen nicht den ganzen Tag über Kälte und Witterung ausgesetzt sind“, sagt Krisenstabsleiter Michael Schäfer. Deshalb habe der Ennepe-Ruhr-Kreis diese geeigneten Räume in der Lessingstraße angemietet. Die zu testenden Personen werden das Abstrichzentrum künftig also nicht mehr mit dem Auto durchfahren, sondern es zu Fuß betreten. Damit kommt nun eine andere Lösung zum Tragen, als vor der Kommunalwahl noch diskutiert wurde. Seinerzeit stand auch zur Debatte, eine beheizte Halle zu nutzen, in die die Testpersonen mit dem Wagen auf der einen Seite hinein und auf der anderen wieder hinaus fahren können.

Einbahnregelung im Gebäude

Daniel Koch vom Bereich Katastrophenschutz des Kreises hat den Umzug koordiniert und erläutert das neue Prozedere: „Wir haben eine Einbahnregelung eingerichtet, um das Infektionsrisiko für Besucher zu minimieren“, erklärt er. „Das Gebäude wird also auf der einen Seite betreten und auf der anderen wieder verlassen.“ Für Besucher, die mit dem Auto kommen, sind auf dem Parkdeck des Kreishauses Parkplätze reserviert, wo bislang das Abstrichzelt stand. Von dort aus sind es nur wenige Schritte zur Abstrichstelle, der Weg ist auf dem Boden markiert.

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In dem angemieteten Gebäude wurde ein neuer Boden verlegt, die Kabinen wurden mit Spiegeln, Tischen, Stühlen, Hand- und Flächendesinfektionsmittel ausgestattet. Auf den Böden sind Wartebereiche eingezeichnet, damit der Hygieneabstand zu jeder Zeit gewahrt wird. Betreten werden dürfen die Räume nur mit Mund-Nasen-Bedeckung. Wer sich testen lässt, sollte den Personalausweis bereithalten.

Dass täglich zahlreiche Kontaktpersonen durch den Kreis getestet werden müssen, liegt auch an vielen Einzelfällen in Schulen und Kindergärten, denen das Gesundheitsamt nachgeht, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Für die kommenden Wochen ist eher mit einem steigenden Testaufkommen zu rechnen. Parallel zu den stationären Tests am Kreishaus nimmt das Gesundheitsamt auch weiterhin mobile Abstriche. Mitarbeiter der Hilfsorganisationen fahren dafür zu den Menschen, die mit Symptomen in Quarantäne sind.