Gevelsberg. Noch nicht einmal ein halbes Jahr nach den Schüssen auf einen Polizisten in Gevelsberg, sorgt diesmal eine tolle Geste für Freude bei den Beamten.
Beschimpft, bespuckt, bepöbelt, attackiert – es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo in Deutschland Polizisten zu Opfern werden. Umso schöner ist das, was den Streifenbeamten nun in Gevelsberg begegnete: ein liebes Zeichen der Wertschätzung für die Freunde und Helfer eines anonymen Rosenkavaliers.
Es war der vergangene Samstag, als die Polizisten sich zum Gevelsberger Sommerfeeling aufmachten. Einen konkreten Einsatzbefehl hat es nicht gegeben. „Sie wollten sich einfach einmal umschauen, wie dort die Stimmung ist, ob sich alle an die Regeln halten“, teilt Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde, auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Fazit der Beamten nach einem kleinen Rundgang: Alles ist in bester Ordnung.
Facebook-Post der Behörde
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Sorgte das schon für gute Laune bei den Gesetzeshütern, hob sich diese noch weiter an, als sie zurück zu ihrem Streifenwagen kamen. Unter dessen Scheibenwischer hatte ein Unbekannter eine Rose geklemmt. Das freute die Kreispolizeibehörde derart, dass sie sich auf ihrem Facebook-Account dafür bedankte: „Danke für diese schöne Geste. (...) Wir wollen uns gerne bei dem anonymen Rosenkavalier für diese nette Geste in unruhigen Zeiten bedanken. Die Kollegen haben sich über diese kleine, aber nicht weniger freundliche Geste sehr gefreut! Ihre #PolizeiEN“, ist dort zu lesen.
Der Rosenkavalier hat sich zwar bislang nicht gemeldet, aber dafür haben so viele Menschen wie ganz selten auf den Post reagiert. „Es beruhigt uns sehr, dass der überwiegende Teil der Leute unsere Arbeit respektiert und würdigt“, sagt Sonja Wever im Gespräch mit der Kreispolizeibehörde. Es sei ein beruhigendes Zeichen für den ganzen Kollegenkreis, der sich auch im Ennepe-Ruhr-Kreis immer öfter mit aggressiven Mitmenschen oder Bürgern, die die Rolle als Polizist nicht akzeptieren wollen, auseinandersetzen muss.
Friedliches Sommerfeeling
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Viel friedlicher als angenommen hingegen ist aus Polizeisicht das Sommerfeeling am Ennepebogen verlaufen. Der temporäre Freizeitpark, der als Kirmesersatz dient und den Schaustellern ihr Überleben sichert, hat bei der Polizei für lediglich zwei Alarmierungen gesorgt. Ein junger Mann randalierte auf dem Gelände und muss nun mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen.
Beim zweiten Einsatz wollten ein paar Jugendliche trotz Anweisung des Sicherheitsdienstes das Veranstaltungsgelände nicht verlassen. „Hier haben die Security-Mitarbeiter dann die Kollegen gerufen“, sagt Sonja Wever, die gern auch öfter derart schöne Respektsbekundungen auf dem Facebook-Account der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr veröffentlichen würde.