Gevelsberg. Der Erlebnishandel am 13. September in Gevelsberg wird wegen Corona abgesagt. Hier gibt es die Hintergründe.
Erst der Frühlingsmarkt, dann der Boulevard – und jetzt wird auch der Gevelsberger Erlebnishandel, der für Sonntag, 13. September, geplant war, abgesagt. Aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen wie Stadtfesten habe es keinen Handlungsspielraum für die Werbegemeinschaft Pro-City Gevelsberg gegeben, so der 1. Vorsitzende Andreas Niehues. „Zu unserem großen Bedauern sind wir gezwungen die Veranstaltung im Hinblick auf unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und die aktuell gültigen Corona-Vorschriften abzusagen.“
Citymanagerin Lena Becker ergänzt: „Wir warten natürlich darauf, unsere langjährig etablierten Veranstaltungskonzepte endlich wieder umzusetzen und werden dies selbstverständlich tun, sobald es bedenkenlos möglich ist. Leider erfahren wir aktuell noch täglich erneut, wie gefährlich das Virus ist.“
Weitere Veranstaltungen
Auch das Kneipenfestival, das für Samstag, 12. September, geplant war, wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Dies teilte der Vorsitzende des Gevelsberger Wirtevereins, Ralf Hedtmann, mit.
Zum Martinsmarkt am Sonntag, 8. November, und zum Mondscheinbummel am Freitag, 27. November, kann aktuell noch keine Aussage getroffen werden, da die Entwicklungen beobachtet werden müssen.
Fest steht aber schon jetzt, dass die Adventskalender-Rallye nicht stattfinden wird, da auch in diesem Fall die Ansteckungsgefahr zu groß ist, wenn 100 Personen 24 Geschäfte nacheinander besuchen und möglicherweise eine Infektionskette auslösen. Pro-City hofft, dass der Adventskalender im nächsten Jahr wieder wie gewohnt durchgeführt werden kann.
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Die Reaktionen
Natürlich sei das Interesse der Händler an einem verkaufsoffenen Sonntag groß gewesen – auch ohne Veranstaltung auf der Mittelstraße, weiß die Citymanagerin. Vor allen an solchen Tagen würde vermehrt Kundschaft aus den Nachbarstädten kommen, der Bezug zu diesem Kundenstamm fehle im Alltagsgeschäft. Enttäuscht seien die Händler über die strikte Haltung von Verdi gegen verkaufsoffene Sonntage ohne Programm. Dennoch: „Das Verständnis ist groß, dass wir kein Risiko eingehen wollen, hier vielleicht noch eine Infektionskette in Gang zu bringen“, sagt Lena Becker.
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Der Blick auf die Händler
Händler sind in diesen Zeiten gezwungen, auf anderen Wegen auf sich aufmerksam zu machen. Lena Becker hat festgestellt, dass die Online-Aktivitäten zugenommen hätten, immer mehr würden sich und ihre Waren zum Beispiel auf Facebook präsentieren. Online-Shops seien, soweit sie wisse, nicht vermehrt aufgebaut worden, schließlich möchte man die Kunden ja auch in die Geschäfte holen, erklärt die Citymanagerin.
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Auch Pro-City versuche die Händler mit Aktionen zu unterstützen. Es seien Kampagnen entwickelt worden, „um das Heimatbewusstsein zu stärken, den Bürgern bewusst zu machen, wie wichtig es für die Innenstadt ist, vor Ort zu kaufen.“ Die Banner hängen in der Stadt (siehe Bild).
Lena Becker freut sich, dass trotz der besonderen Situation die Innenstadt dennoch relativ voll sei. Auch die Gastronomie. Die habe Glück mit dem Wetter. Überlegungen, wieder eine Art Gastromeile einzurichten, bestünden, erklärt die Citymanagerin. Aber die aktuelle Infektionslage habe dafür gesorgt, dass das Thema erst einmal nach hinten geschoben wurde.
Eine persönliche Meinung
Martina Wolenin betreibt das Geschäft „shoes & dessous“ und erklärt, dass nach den anfänglichen „Masken-Jammereien“ sich die allgemeine Stimmung gebessert habe. In einer Mail an Pro-City schreibt sie in diesen Tagen: „Mein Kundinnen sind einfach froh, dass wir wieder da sind und sie betüttern können. Gevelsberg ist und bleibt einfach kauffreudig. Ich muss aber auch sagen, dass wir jetzt noch mehr darauf achten, unseren Kunden, rund um ihre Sorgen herum, Gehör zu schenken. Gerade unsere ,alten Mädchen’ freuen sich, endlich wieder in der Stadt sein zu dürfen und andere Menschen sehen zu können. Wir hatten uns für dieses Jahr so viel vorgenommen und mussten unsere Planung weitestgehend nach unten hin korrigieren. Alles in allem sind wir jedoch zufrieden. Es gibt so viel mehr, was schlechter sein könnte. Nach wie vor sind wir froh, dass wir gesund sind und einfach unsere Arbeit machen dürfen.“