Schwelm/Gevesberg/Ennepetal. Bei tropischen Temperaturen beginnt der Unterricht in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal mit Maske. Kinder und Jugendliche sehr diszipliniert

Egal ob Schwelm, Gevelsberg oder Ennepetal, egal ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium – die Bilder ähnelten sich am Mittwochmorgen überall: Mit dem Betreten des Schulgeländes ziehen sich die Kinder und Jugendlichen ihren Mund-Nase-Schutz auf. Sie achten auf Abstand, sind sehr diszipliniert. Nur ganz wenigen wird bei der Hitze unter den Masken schwindelig, denn die Schulen achten auch darauf dass die Kinder durchschnaufen können.

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„Natürlich muss sich noch einiges einschleifen, aber im Großen und Ganzen sind wir recht reibungslos gestartet“, fasst Marco Unger Leiter der Städtischen Realschule in Schwelm, zusammen, was auch aus den anderen Schulen zu hören ist. „Natürlich können wir nicht zu jeder Zeit und überall kontrollieren, ob Abstände auch wirklich eingehalten werden“, sagt er, betont aber auch, dass Abstandhalten und Maskentragen unter den Schülern gar nicht ein derart großes Thema sei. Die neuen Wege- und Einbahnsysteme – beispielsweise in der Mensa – bräuchten wohl noch ein paar Tage, bis sie jeder verinnerlicht hätte. Nur vereinzelte Schüler hätten Schwindel verspürt. „Wer nur leichteste Symptome hatte, den haben wir nach Hause geschickt“, betont der Schullleiter, was auch an anderen Schulen gerade gilt: größte Vorsicht.

Urlaubsrückkehrer im Blick

„Wir wissen nicht genau, wer wo im Urlaub war. Wir wissen aber, dass einige unserer Schüler erst am vergangenen Wochenende aus Kroatien oder den Niederlanden zurückgekehrt sind“, sagt Dr. Stefan Krüger, Direktor des Reichenbachgymnasiums in Ennepetal. Natürlich sei es bei dieser Hitze anstrengend, die Maske zu tragen, aber zumindest für die ersten zwei Wochen – bis die Inkubationszeit vorüber ist – sehe er keine anderen Weg, als extreme Vorsicht walten zu lassen. Denn: Da sind sich alle Verantwortlichen in den drei Südkreisstädten einig, eine corona-bedingte Schulschließung wolle niemand.

Am Reichenbachgymnasium gebe man den Jungen und Mädchen dementsprechend viele Trinkpausen, selbstverständlich werden auch die Maskenpausen gewährt. „Wir gehen bei der Kontrolle aber natürlich mit einem großen Augenmaß vor. Das ist aus meiner Sicht das Gebot der Stunde“, sagt der Chef am Reichenbach und verweist darauf, dass auch die meisten Lehrer aus Solidarität mit ihren Schülern Masken tragen.

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Das ist – wie sich zum Schulstart zeigte – aber auch nur in bedingtem Maße durchzuhalten, denn niemandem ist geholfen, wenn die Lernenden die Lehrenden mit dem deutlich größeren Gesprächsanteil an einer Schulstunde nur schwer verstehen, weil die Maske Schall und möglicherweise ganze Silben und Worte verschluckt.

Risikopersonen in den Familien

Die Zahl der Schüler, die gar nicht erst zum Unterricht erschienen, ist überall sehr gering. Generell nehmen die Schulleitungen Rücksicht auf Kinder in Familien, in denen Risikopersonen leben. Auch ohne ihre Familien begann für die meisten Fünftklässler der Start an den weiterführenden Schulen. Manche versammelten sie auf dem Schulhof, manche begannen direkt mit dem Unterricht in den Klassen, weil ein geselliger Charakter der Veranstaltungen verboten ist.

„Dies wird möglicherweise noch in einem netten Rahmen nachgeholt“, heißt es aus den meisten Schulen, so auch von Gabriele Streckert in Gevelsberg. Die Direktorin des Städtischen Gymnasiums lobt ausdrücklich die sehr gute Disziplin der Jungen und Mädchen. Sie betont: „Alle halten sich an die Regeln. Es gibt keine Probleme.“ Zumindest auf dem Schulgelände.