Gevelsberg. Die Gevelsberger haben zusätzlich zur 100.000-Euro-Spende von Fußballprofi Lukas Klostermann noch ordentlich etwas draufgelegt.
Exakt 18.127,50 Euro haben die Gevelsberger im Zuge der Aktion „Coronahelden“ gespendet – zusätzlich zur Startsumme von 100.000 Euro, mit der Fußballprofi Lukas Klostermann seine Heimatstadt bedacht hatte. Das hat der Fußball-Nationalspieler in Diensten von RB Leipzig gemeinsam mit WDR-Journalist Jan Schulte und Bürgermeister Claus Jacobi am Donnerstag bekanntgegeben. Damit ist die Aktion abgeschlossen.
„Ich hatte anfangs Bedenken, dass die 100.000 Euro von mir einige Leute abschrecken könnten, weil sie meinen, sie könnten mit einer 50-Euro-Spende nicht mehr viel bewirken“, verrät Lukas Klostermann. Seine Befürchtung sollte sich aber schnell als unbegründet herausstellen. Die Gevelsberger spendeten. Größere und kleinere Summen, quer durch alle Bevölkerungsschichten.
Direkte Finanzspritze
Sie alle wollten den heimischen Unternehmen und Menschen aus systemrelevanten Berufsgruppen in Zeiten der Coronakrise unter die Arme greifen. 68 Betriebe konnten so von einer direkten Finanzspritze von je 800 Euro profitieren. Dazu nahmen die Verantwortlichen der Aktion ihnen noch einmal Gutscheine im Wert von ebenfalls je 800 Euro ab.
Jeder Betrieb erhielt unter dem Strich also 1600 Euro Unterstützung. Die Bewerbungen prüften die Verantwortlichen der Aktion, um sicherzustellen, dass auch wirklich diejenigen Hilfe erhalten, die von der Coronaschutzverordnung vor existenzielle Probleme gestellt wurden. Das letzte Wort dabei hatte Lukas Klostermann, der aus der Ferne so gesehen als Korrektiv fungierte.
Grillfest mit Lukas Klostermann im kommenden Jahr
Um die Spendensumme weiter zu erhöhen und gleichzeitig für die Aktion zu werben, konnten Menschen T-Shirts und Leinenbeutel beim Scherwat-Fachmarkt an der Breitenfelder Straße und bei der Damenboutique „Up2Date“ an der Mittelstraße kaufen. Die Gevelsberger Firma Sidekick Textildruck hatte die Artikel hergestellt. 1200 Euro kamen dadurch zusammen. Die Firma Schwerwat spendete zusätzlich den Inhalt ihrer Trinkgeldkasse.
Da sogar noch ein wenig Geld aus der Aktion übrig geblieben ist, wollen Bürgermeister Jacobi und Jan Schulte im kommenden Jahr ein kleines Grillfest veranstalten. Sofern es in seinen Terminplan passt, wird auch Lukas Klostermann daran teilnehmen und denjenigen zur Verfügung stehen, die den Wunsch geäußert haben, dem Fußballer persönlich für sein Engagement zu danken.
Etwas schleppend liefen hingegen die Bewerbungen der Coronahelden an. Zur Erinnerung: Als Coronaheld im Sinne der Aktion konnten sich Menschen bewerben, die in einem systemrelevanten Beruf arbeiten – beispielsweise als Pflegekraft, Sanitäter oder Supermarktmitarbeiter. Eben diejenigen, die „den Laden am Laufen halten“, wie es anfangs hieß.
Ihnen sollte ein Dank in Form der Gutscheine zukommen, die die Gevelsberger Unternehmen zuvor ausgestellt hatten. Wer sich selbst nicht als Coronaheld sah, konnte auch seine Freunde und Nachbarn bewerben. Die Bewerbungsfrist dafür hatte das Team zwischenzeitlich noch um eine Woche verlängert.
„Wir sahen uns zwischendurch in der Not, dass wir auf Gutscheinen sitzenbleiben“, gibt Jan Schulte zu. Letztlich verteilte das Coronahelden-Team 714 Gutscheine. Bürgermeister Jacobi und Jan Schulte überbrachten einige davon persönlich, beispielsweise an das Elfriede-Hetzler-Seniorenzentrum der AWo an der Kampstraße, an vier Damen der Bäckerei Steinbrink an der Hagener Straße oder an die Kindertagesstätten St. Nikolaus und Am Poeten, die sich ebenfalls an der Hagener Straße befinden.
Werbe-Kampagne im Internet
Jeder, der wollte, konnte die Aktion laufend im Internet auf der Coronahelden-Facebookseite verfolgen. Alle weiteren Infos waren auf der eigens dafür eingerichteten Coronahelden-Website zu finden, über die auch die Bewerbungen möglich waren.
„Dass es am Anfang keinen großen Ansturm von Coronahelden gab, fand ich sehr sympathisch“, sagt Lukas Klostermann. Das hätte gezeigt, dass die Gevelsberger sich nicht in den Vordergrund spielen wollten. Am Ende waren aber alle beteiligten Akteure von der Resonanz auf die Aktion begeistert.
„Zusätzlich zur finanziellen Zuwendung hat die Aktion Coronahelden das Gemeinschaftsgefühl in Gevelsberg noch einmal gestärkt“, freut sich Claus Jacobi. Und auch Jan Schulte zieht ein positives Fazit: „Es ist schwieriger angelaufen, als wir anfangs dachten, aber es ist eine ganze Menge Geld zusammengekommen.“
Sie weisen abschließend noch darauf hin, dass Gutscheine untereinander auch getauscht werden können – beispielsweise, wenn jemand einen Gutschein für einen Hundesalon bekommen hat, aber keinen Hund hat.