Ennepetal. Einnahmen von Rubbellosen und aus Tageskasse - in einem Ennepetaler Lotto-Laden sind 8340 Euro verschwunden. Die Inhaberin hat einen Verdacht.

Mit ihrem Lotto-Toto-Laden will Margit Reinshagen-Bohm (62) den Kunden zum großen Glück verhelfen. Doch sie selbst wird dort vom großen Pech verfolgt.

Die Geschäftsfrau (und zuvor bereits ihr Mann) betreiben seit 2011 an der Voerder Straße 2 in Ennepetal eine West-Lotto-Annahmestelle mit Tabakwaren- und Zeitschriftenverkauf. Anfang des Jahres muss jemand gezielt in ihre Kasse gegriffen haben: Es fehlen mittlerweile insgesamt 8340 Euro.

Alle drei beteuern: Wir waren’s nicht

In Verdacht gerieten eine festangestellte Mitarbeiterin (59), die inzwischen entlassen wurde, sowie deren Enkel, der an zwei Tagen in der Woche in dem Lotto-Geschäft als geringfügig Beschäftigter aushalf. Und dann war da noch die Enkelin (20) der Angestellten, die sich immer mal wieder als Besucherin in dem Geschäft – und verbotenerweise sogar hinter der Kasse – aufhielt.

Margit Reinshagen-Bohm: „Als das Loch in der Kasse auffiel, habe ich alle drei zur Rede gestellt. Und alle drei beteuerten: Wir waren es nicht.“ Doch verschwunden sind 5000 Euro aus den Einnahmen von Rubbellosen, 1560 Euro aus Einnahmen von Oddset-Wetten, 1570 Euro aus dem Agenturgeschäft und 200 Euro aus der Lotto-Tageskasse.

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Bei Lotterie-Einnahmen handele es sich um ein sogenanntes „Durchlaufgeschäft“, erklärt Geschäftsinhaberin Reinshagen-Bohm, das könne man deshalb nicht jede Woche, sondern erst im Nachhinein kontrollieren. So würden beispielsweise die Weihnachtslose bereits im September auf Kommission geliefert, aber erst im Januar abgerechnet. Dabei fiel auf: „Da fehlte uns zum ersten Mal Geld.“ Anzeige.

Geschäftsinhaberin geschädigt

Die Kripo Ennepetal hat ihre umfangreichen Ermittlungen nun abgeschlossen, bestätigt Sonja Wever, Pressesprecherin der hiesigen Polizei. „Am Dienstag wurde die Akte zur Staatsanwaltschaft Hagen übersandt.“ Dort muss darüber entschieden werden, ob und gegen wen es zu einer Anklageerhebung kommt.

Für die Kunden, die möglichen Lotto-Gewinner aus Ennepetal und Umgebung, besteht aber keine Gefahr: Sie können ganz beruhigt Millionäre werden. Die einzig Geschädigte der dreisten Langfinger ist nur die Lotto-Geschäftsinhaberin. Margit Reinshagen-Bohm: „Selbstverständlich hat Westlotto auf sein Geld bestanden. Ich musste deshalb in die eigene Tasche greifen, um den Schaden auszugleichen.“