Gevelsberg. Sirenenalarm in Gevelsberg: Nach dem Großeinsatz der Feuerwehr am Mittwochabend hat sich die Polizei zu Wort gemeldet.

Gerade als Gevelsberg sich langsam auf die Schlafenszeit vorbereitete, war es vorbei mit der Ruhe. Punkt 22.41 Uhr heulten am Mittwochabend die Sirenen, alarmierten auch sämtliche freiwilligen Feuerwehrleute in die Mühlenstraße. Aus der ehemaligen Firma Wülfing, die seit vielen Jahren leer steht, drang dichter Rauch. Alles deutet bislang auf einen Einbruch mit anschließender Brandstiftung in der Industriebrache an der Ecke zur Drehbank hin.

Unbekannte hatten einen alten Lieferwagen in Brand gesteckt, der dafür sorgte, dass die gesamte Umgebung eingenebelt war. „Schon ab Getränke Rehfeld An der Drehbank was alles verraucht“, sagt der stellvertretende Feuerwehrchef Rüdiger Kaiser, der den dreistündigen Einsatz in der Nacht zu Donnerstag geleitet hatte. Die erste Schwierigkeit für ihn und seine Leute war, überhaupt herauszufinden, wo es genau brennt und wie sie sich Zutritt dorthin verschaffen konnten. „Wir haben ein Rolltor gewaltsam geöffnet“, sagt Kaiser. Im Innern des Komplexes sahen die Wehrleute alsbald den brennenden Pritschenwagen.

Wasserversorgung aus Autokino

Der Brand konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, lediglich die Belüftungsmaßnahmen gestalteten sich schwierig, so dass der Einsatz erst gegen 2 Uhr beendet werden konnte. Eine Besonderheit stellten die Wasserversorgung und der Bereitstellungsraum für den Rettungsdienst dar. Denn beides befand sich auf dem Gelände des AVU-Hauptsitzes An der Drehbank. Dort wiederum lief zum Zeitpunkt der Alarmierung noch eine Vorstellung im Autokino, so dass die Besucher das Gelände zunächst nicht verlassen durften, bis die Lage unter Kontrolle war.

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War denn das Auslösen des Sirenenalarms überhaupt notwendig? „Zunächst wussten wir ja nur über eine starke, unklare Rauchentwicklung in einem Industriebetrieb Bescheid“, sagt Rüdiger Kaiser und fährt fort: „Daher war das Ausmaß des Brandes und ob eventuell Menschenleben in Gefahr sind, nicht absehbar. Deshalb war dies aus meiner Sicht die richtige Entscheidung.“

Immer wieder Einbrüche in Firma

Insgesamt waren 50 Angehörige der Feuerwehr Gevelsberg beteiligt, die die Einsatzstelle anschließend an die Ordnungsbehörden übergeben haben. Die Ermittler der Polizei haben die Arbeit aufgenommen, um zu ergründen, warum der alte VW Bus, der dort offenbar seit vielen Jahren schon stand, in Flammen aufgegangen ist. Alles deutet auf eine Brandstiftung hin, denn das Gebäude ist seit Jahren stromlos geschaltet.

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Derzeit sieht zudem vieles danach aus, dass die Brandstifter eine Tür aufgebrochen und sich so gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude verschafft haben. Das ist in dem seit weit mehr als 15 Jahren leerstehenden Industriekomplex keine Seltenheit. Insbesondere die Graffiti-Szene tobt sich an den Wänden und Fenstern immer wieder aus.

Nach Einsatzende haben die Technischen Betriebe der Stadt Gevelsberg dafür gesorgt, dass die Tür und das von der Feuerwehr geöffnete Rolltor wieder gesichert verschlossen sind. Ob weiterer Sachschaden entstanden ist, muss durch die polizeilichen Ermittlungen geklärt werden. „Hinweise auf die Täter liegen bisher nicht vor“, teilt Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde mit.