Ennepetal. Wegen der Corona-Pandemie hat die Kulturgemeinde Ennepetal alle Veranstaltungen der laufenden Saison abgesagt. Sie hat aber neue Ideen.

Die Kulturgemeinde macht wegen der Corona-Pandemie hinter der laufenden Saison einen dicken Haken und konzentriert sich nun voll auf die kommende Veranstaltungsreihe. Doch so ganz stimmt das auch nicht: Wenn es gut läuft, dürfen sich die Mitglieder selbst in der Zeit, in der öffentliche Veranstaltungen undenkbar sind, auf kulturelle Leckerbissen freuen.

Es sind traurig stimmende Töne, die die Kulturgemeinde per Brief bzw. E-Mail jetzt an die Mitglieder signalisierte. Der Inhalt der Mitteilung auf einen Satz gebracht: Alle weiteren Veranstaltungen dieser Saison sind abgesagt!

Gesundheit geht über alles

Ob die Fahrt zum Mahler-Konzert in Dortmund (geplant für 6. Mai), das Kabarett mit Lucy van Kuhl (8. Ma), der Barcelona-Vortrag „Stadt der Wunder“ (15. Mai) oder die Fahrt zur Musical-Revue „Yesterdate“ ins Aalto Theater am 16. Mai. Sie fallen dem Corona-Virus bzw. den Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie genauso zum Opfer wie die Fahrt zur Meyer Werft nach Papenburg (23. Mai) oder der Multivisionsvortrag „Feuer und Eis“ (27. Mai). Abgesagt ist außerdem sowohl die Studienfahrt nach Cornwall im Juni wie auch die Fahrt zur Freilichtbühne Neersen oder die zweite Studienfahrt Cornwall im August. Kultur gemeinsam erleben? Daraus wird für die Mitglieder der Kulturgemeinde in diesem Sommer nichts mehr.

In dem Schreiben lässt der Vorstand die Mitglieder wissen: „Dem Team der Kulturgemeinde Ennepetal liegen die Gesundheit und das Wohlergehen all unserer Veranstaltungsbesucher sehr am Herzen. Aus diesem Grunde haben wir uns schweren Herzens entschlossen, auch die letzten Veranstaltungen dieser Saison abzusagen – unabhängig von Einschränkungen durch politische oder behördliche Entscheidungen.“

Eingespartes Geld wird wieder investiert

Die corona-bedingten Absagen und Ausfälle haben nach Auskunft von Arno Adam zu keinerlei finanziellen Verluste für die Kulturgemeinde geführt.

Das Gegenteil sei der Fall, wie Adam ausführte. Weil sich die Kulturgemeinde Ennepetal e.V. über die Mitgliederbeiträge, die wie gehabt weiterlaufen, finanziert, habe man durch die Absagen Geld eingespart.

Dieses Geld werde in die Finanzierung künftiger Veranstaltungen und Vorträge fließen, versicherte Adam.

Dies sehe auch die Satzung der 1949 gegründeten Kulturgemeinde, die im vergangenen Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feierte, so vor.

Der Mitgliedsbeitrag pro Jahr beträgt pro Person 12 Euro, für Schüler und Studenten bis 25 Jahren 6 Euro.

Mehr Informationen online unter www.kulturgemeinde-ennepetal.de

Doch so einfach will sich die Kulturgemeinde von der Situation mit all ihren Einschränkungen nicht unterkriegen lassen. Sie sucht gerade nach Möglichkeiten, wie sie dem Appetit ihrer Mitglieder auf Kultur auch in diesen Zeiten so gut es geht gerecht werden kann. Konkret wird beispielsweise darüber nachgedacht, den Mitgliedern einige hochkarätige Multivisionsvorträge online und via Internet anzubieten. „Die Vorträge liegen ja alle digital vor, und wir haben auch schon mit den Referenten gesprochen“, berichtet Arno Adam von der Kulturgemeinde. Was noch geklärt werden müsse, sei, ob sich die Idee auch technisch umsetzen lässt. Konkret ist die Kulturgemeinde dabei zu prüfen, ob die Multivisionsvorträge über die Homepage der Kulturgemeinde abgerufen werden können. „Das ist gar nicht so einfach. Wir klären das gerade“, erklärte Arno Adam.

Unabhängig davon und ungeachtet der derzeitigen Situation arbeitet die Kulturgemeinde momentan akribisch daran, das Programm für die kommende Saison weiter in trockene Tücher zu bringen. In dem Schreiben an die Mitglieder heißt es: „Derzeit sind wir noch in den Planungen für die Saison 2020/2021, die hoffentlich im September beginnen kann.“

Wie den Ausführungen von Arno Adam zu entnehmen ist, sind die Organisatoren schon gut vorangekommen, und es gibt auch den festen Plan, einige der Veranstaltungen, die jetzt corona-bedingt ausfallen, in der kommenden Saison möglichst nachzuholen. „Das Programm für 2020/2021 wird dann natürlich etwas dicker ausfallen“, sagte Arno Adam. So soll beispielsweise der für den 1. April geplante Multivisionsvortrag über Südengland nun im Februar 2021 stattfinden. Die kulturbegeisterte Fangemeinde wird das freuen.

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Sollte also corona-mäßig nichts dazwischenkommen und die Saison 2020/2021 wie geplant starten können, wird die Kulturgemeinde ihren Mitgliedern voraussichtlich Mitte, Ende August das neue Programmheft zuschicken.

Die für den 19. Mai geplante Mitgliederversammlung wird auf einen späteren Termin verschoben, wenn es wieder erlaubt sein wird, Versammlungen durchzuführen. Dazu wird neu eingeladen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Vorstandswahlen