Gevelsberg. Die Stadt hat die Gevelsberger Kirmes 2020 abgesagt. Auch weitere Rahmenveranstaltungen fallen aus. So äußern sich die verantwortlichen Akteure.
Die Gevelsberger Kirmes wird 2020 nicht stattfinden. Das haben die Stadt Gevelsberg, der Gevelsberger Kirmesverein und der Hagener Schaustellerverein am Donnerstagnachmittag in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgegeben. Hintergrund ist die Einigung von Bund und Ländern, Großveranstaltungen bis zum 31. August aussetzen zu wollen, um die Ausbreitung des Coronavirus’ Sars-CoV2 weiter einzudämmen.
„Wehmütig und tieftraurig in unseren Herzen geben wir bekannt, dass unsere einzigartige Gevelsberger Kirmes und ihr wunderbarer Kirmeszug in diesem Jahr abgesagt werden müssen“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi bestürzt. „Es ist ein tiefer Stich in das Gevelsberger Herz und eine schmerzvolle Entscheidung.“
Weitere Absagen
Der Gevelsberger Kirmesverein sagt außer dem Kirmeszug auch weitere seiner Veranstaltungen ab.
Dazu gehören die Kirmeskrugfete, die Hammerschmiedfete und der Gevelsberger Kirmesabend.
Der Verein hofft darauf, das vielleicht das eine oder andere Sommerfest stattfinden kann.
Für die Kirmeskrugfete plant der Verein einen Ersatztermin, da die Krüge schon gefertigt wurden. Außerdem wird der Verkauf der Krüge in diesem Jahr wahrscheinlich vor der Kirmeskrugfete stattfinden. Weitere Informationen möchte der Kirmesverein zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
In realistischer Einschätzung der Rechtslage, aber auch in Verantwortung für die Gesundheit der Menschen bleibe keine andere Wahl, begründen der Bürgermeister und Markus Loetz, der Erste Vorsitzende des Gevelsberger Kirmesvereins, die Entscheidung.
Eigentlich hatte der Kirmesverein sich den 19. April als Stichtag gesetzt. Erst danach wollte er entscheiden, wie es mit der Kirmes 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie weitergeht (wir berichteten). Am Mittwochabend schuf die Politik schließlich Fakten. „Die Absage macht mich natürlich betroffen“, so Loetz. „Ich bin seit klein auf dabei, das ganze Jahr fehlt jetzt, die ganze Vorfreude ist weg.“ Er betonte aber auch, dass der Gesundheitsschutz an vorderster Stelle stehe. Schon vor der offiziellen Absage der Kirmes bestätigte Loetz am Donnerstagnachmittag, dass der Kirmeszug und andere Veranstaltungen des Vereins abgesagt seien.
„Wir haben bis zum Schluss gewartet, weil wir keinen blinden Aktionismus an den Tag legen wollten“, so Loetz. Die Kirmesgruppen seien bereits im März dazu angehalten worden, nicht mit dem Bau und der Vorbereitung ihrer Wagen und Darstellungen zu beginnen. „Ich gehe davon aus, dass der Kirmesverein und die Kirmesgruppen im nächsten Jahr umso stärker daraus hervorgehen“, machte Markus Loetz Mut.
Am Rande der Existenz
Ebenso groß sei der Schmerz bei den Schaustellern, die durch die Pandemie nun auch wirtschaftlich am Rande ihrer Existenz stünden, hieß es in der gemeinsamen Erklärung zur Absage weiter. „Auf den Kirmesverein, die Stadt Gevelsberg und ihre Bürgerschaft war immer Verlass, es ist so bitter, all dies jetzt mitzuerleben, aber es wird auch ein Wiederaufblühen unserer großen gemeinsamen Sache nach der Krise geben“, sagte Schaustellervertreter Andreas Alexius. Loetz, Jacobi und Alexius riefen alle Kirmesfreunde, jede Einzelne und jeden Einzelnen dazu auf, die real ausfallende Kirmes 2020 im Herzen lebendiger denn je zu halten.
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Gleichzeitig versprachen sie: „Wir werden dafür sorgen, dass es trotz allem Aktionen, Formate und Events in diesem Sommer geben wird, die beweisen, dass Gevelsberg Kirmes lebt und Gevelsberg Kirmes ist.“ Besonders am Kirmeswochenende werde jeder in Gevelsberg öffentlich hören, spüren und erleben, dass trotzdem Kirmes sei.
„Wir werden sie zusammen zu Hause feiern, eine ganze Stadt im Herzen vereint“, so die drei verantwortlichen Kirmesfreunde. Und noch ein Versprechen gaben sie gemeinsam ab: „Die erste Kirmes, die nach der Krise wieder stattfindet, wird die großartigste werden, die Gevelsberg je erlebt hat! Denn: Unser sprichwörtliches Gevelsberger Kirmesvirus ist stärker als jede Pandemie.“