Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. EN-Kreis: Energieversorger AVU erreichen immer wieder Anfragen zum Corona-Virus im Trinkwasser.
Die Gefahr durch das Corona-Virus sorgt bei vielen Menschen für eine extreme Verunsicherung, wie das folgende Beispiel deutlich zeigt: Denn trotz aller Informationen beschäftigt derzeit viele Menschen zurzeit die Frage, ob das Coronavirus über das Trinkwasser übertragen werden kann. Damit treten sie an den heimischen Energieversorger AVU heran. Der stellt hierzu „auf Basis aller bekannten Studien und Untersuchungen fest: Der Übertragungsweg Trinkwasser ist ausgeschlossen!“, wie Pressesprecher Jörg Prostka schriftlich mitteilt.
Das Virus und unser Trinkwasser
Corona-Viren sind zwar zäher als viele andere Viren, aber generell nicht lange lebensfähig in der Umwelt und in Gewässern. Außerdem ist die verwendete Filtertechnik in den AVU-Wasserwerken virentötend: „Unser Trinkwasser verdient seine Bezeichnung zu Recht“, erklärt Uwe Träris, Vorstand der AVU und weist auf die Aufbereitung hin: „Mit der 2-stufigen Filteranlage unseres Wasserwerkes und der abschließenden Desinfektion werden Viren und Bakterien sicher zurückgehalten“, sagt der Hauptverantwortliche der heimischen Energieversorgung in aller Deutlichkeit.
EN-Kreis: 40 Millionen Liter Trinkwasser pro Tag
Die AVU versorgt mit einer durchschnittlichen Trinkwasserproduktion von etwa 22 Millionen Litern pro Tag ungefähr 145.000 Einwohner in den Städten des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises.
Weitere etwa 18 Millionen Liter werden täglich im Verbundwasserwerk Witten – ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Stadtwerken Witten – produziert und in das Leitungsnetz eingespeist.
Klaus Döhmen, Leiter der AVU-Wasserwerke, geht sogar noch weiter und rät einem jeden, viel Wasser zu trinken: „Das Trinkwasser ist nicht nur sicher, sondern auch extrem hilfreich in diesen Zeiten.“ Es fördere die allgemeine Gesundheit und Abwehrkräfte des Körpers. Zudem spare das Glas aus dem Wasserhahn einen weiteren Gang zum Einkaufen – in diesen Tagen wichtiger denn je, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten.
In der aktuellen Mittelwert-Auswertung zur Trinkwasser-Qualität des Jahres 2019 bestätige sich die hohe Güte des Trinkwassers, mit dem die Menschen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal beliefert werden. Für das Wasserwerk Rohland, das den überwiegenden Teil der Bürger im südlichen EN-Kreis von der Ennepetalsperre aus versorgt, sind drei Ergebnisse für Verbraucher besonders relevant:
Sehr weiches Wasser: Spül- und Waschmittel können sehr zurückhaltend dosiert werden.
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Kaum Nitrat im Wasser: Der gemessene Mittelwert beträgt 12,7 mg/l (Milligramm pro Liter Trinkwasser) – der Grenzwert laut Trinkwasser-Verordnung ist 50 mg/l.
Sehr wenig Natrium: Besonders Menschen mit Bluthochdruck, Diabetiker oder Nierenpatienten profitieren von nur 8,8 mg/l Natrium im Mittel, Trinkwasser-Grenzwert: 200 mg/l. Alle Messwerte und Details zur Wassergüte gibt es auf den Internetseiten der AVU.
Beprobungen stark eingeschränkt
Auch der Betrieb in den AVU-Wasserwerken ist nach einem innerbetrieblichen Pandemie-Plan umgestellt. Durch die Einteilung des Personals in kleine, voneinander getrennt arbeitende Gruppen, strenge Zutrittsbeschränkungen und natürlich maximale Hygiene ist der Betrieb sichergestellt. Um möglichst wenig Kontakte nach außen zu haben, sind die Beprobungen des Wassers von Privathaushalten durch das Labor vorerst eingestellt worden. „Aber dafür haben alle Verständnis“, berichtet Klaus Döhmen von den Rückmeldungen der AVU-Kunden.
Weiterhin regelmäßig beprobt werden noch sensible Punkte wie das Trinkwassernetz, Krankenhäuser, Altenheime oder Schulen, sofern diese wieder geöffnet werden.