Gevelsberg. Der Gevelsberger Fachmann Axel Dannemann erklärt, welche Werkzeuge im privaten Grün Sinn machen und worauf verzichtet werden kann.
In der vorherigen Folge unserer Serie ging es schon beiläufig um das Thema Gartengeräte. Diese sollten jetzt gewartet und auf die Saison vorbereitet werden, hatte Michael Schulze, Erster Vorsitzender des Kleingärtnervereins Gevelsberg-Vogelsang, vor zwei Wochen erklärt. Einige müssten geputzt, entrostet und eingefettet, andere geschliffen werden. Aber welche Gartengeräte sind für den privaten Gebrauch überhaupt sinnvoll? Was sieht vielleicht gut aus, macht aber mehr Krach, als dass es Nutzen bringt? Axel Dannemann, Gartenbaumeister aus Gevelsberg und Inhaber von Garten- und Landschaftsbau Axel Dannemann, erklärt, was im Fundus von Gartenfreunden nicht fehlen sollte.
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Natürlich kommt es bei Gartengeräten immer darauf an, wie groß die Fläche ist, auf der sie zum Einsatz kommen, und wie diese gestaltet ist. Hat sie eine Steigung? Ist sie verwinkelt? Passende Ausrüstung gibt es für so ziemlich jeden Garten. Axel Dannemanns Empfehlungen beziehen sich exemplarisch auf einen etwa 400 Quadratmeter großen Garten mit Rasenfläche, Sträuchern und Bäumen, aber auch einigen Beeten und einem kleinen Teich.
Die Grundausstattung
Spaten: Der Spaten gehört zur Gartenarbeit einfach dazu. Wer Boden lösen, bewegen oder umdrehen will, kann zu diesem Werkzeug greifen. Dabei gibt es Exemplare für steinarme und für steinige Böden.
Hacke: Zur Lockerung und zum Lösen von Boden eignet sich auch eine Hacke. Je nach Beschaffenheit des Bodens sind Größe und Form des Blattes verschieden.
Harke/Rechen: Um das eigene Grün auf Vordermann zu bringen und von Grasschnitt oder Gartenabfällen wie Blättern zu befreien, machen eine Harke und/oder ein Rechen im Reigen der Gartenwerkzeuge Sinn. Sie können nicht nur Zusammenkehren, sondern auch den Rasen vertikutieren, also Mulch und Moos entfernen und die Belüftung des Bodens fördern.
Schaufel: Wo sich die Hacke vor allem dazu eignet, festes Material zu lösen, dient die Schaufel außer dem Graben allgemein dem Aufnehmen und Fortschaffen gelösten Materials.
Schubkarre: Zum Fortschaffen von Material beziehungsweise generell zu dessen Transport ist natürlich auch eine Schubkarre hilfreich.
Besen: Wer nach der Gartenarbeit oder auch währenddessen ein wenig klar Schiff machen will, sollte idealerweise einen Besen zur Hand haben.
Scheren: Zum Schneiden von Blumen, Sträuchern oder Bäumen gibt es auch verschiedene den entsprechenden Gegebenheiten angepasste Scheren. „Man muss immer mal etwas schneiden“, weiß Axel Dannemann. So nutzt er unter anderem eine Rosenschere zum Schneiden dünner Äste und Triebe in seinem Garten. Für dickere Äste greift er zur Astschere. Geht es darum, größere Bäume zu bearbeiten greift er auch zur Fuchsschwanz-Säge. „Aber das fällt ja nur alle paar Jahre mal an“, sagt Dannemann.
Rat des Fachmanns: Preislich gibt es nach oben hin bekanntlich keine Grenze. Auch die bislang genannten Gartenwerkzeuge gibt es für viel Geld und in entsprechender Qualität zu kaufen. Axel Dannemann empfiehlt, die Kaufentscheidung vom Gebrauch abhängig zu machen. „Die kleinen Geräte für die Hand kann ich überall kaufen“, sagt der Gartenbaumeister. „Da würde ich aber nur hochpreisige Exemplare kaufen, wenn ich sie auch täglich benutze. Für den Privatgarten reicht die normale Preisspanne.“
Automatische Geräte
Rasenmäher: „Entscheidend ist das Grundstück“, antwortet Axel Dannemann auf die Frage nach dem idealen Rasenmäher. Für den heimischen Garten hält er eine Schnittbreite zwischen 48 und 50 Zentimetern für absolut ausreichend. Zu beachten sei auch, ob das Grundstück eine Steigung habe. In diesem Fall mache ein Rasenmäher mit Anschub Sinn. Anders als bei kleineren Gartengeräten empfiehlt Dannemann hier beim Kauf, auf den Fachhandel zu setzen. „Wegen der Wartung und der Reklamation“, begründet er. „Wenn Sie so ein Gerät im Discounter kaufen und da ist hinterher etwas dran, haben Sie nur Theater.“ Preislich könne man für einen Rasenmäher zwischen 300 und 400 Euro einplanen – mit Antrieb noch einmal 100 Euro mehr. Übrigens: Wer beim Mähen nicht so laut sein möchte, kann über einen mit Akku betriebenen Rasenmäher nachdenken. „Gerade samstags ist das gut“, sagt Dannemann und lacht. Ein Sitzrasenmäher sei vor allem für größere Rasenflächen sinnvoll. In einem kleineren Garten ist er wenig nützlich, da man bedingt durch mögliche Ecken, viel rangieren müsse und eventuell nicht alle Grashalme erwische.
Elektronische Heckenschere: Zum Schneiden von Hecken und Sträuchern kann auch gut eine elektronische Heckenschere verwendet werden. „Hier ist ein Akku natürlich super, dann kann ich nämlich kein Kabel durchschneiden“, sagt der Fachmann. Und auch hier gilt: Der Benziner stinkt und ist laut.
Laubbläser: „Einen Laubbläser brauche ich auch nicht unbedingt in einem Privatgarten“, so Dannemann. „Da kann man den Rasen auch normal abharken und von Laub befreien.“ Diese Gerät eigne sich auch eher für große Flächen.
Vertikutierer: Vertikutieren kann man nicht nur mit einer Harke, sondern auch mit einem Vertikutierer. Dieses optisch dem Rasenmäher ähnliche Gerät gibt es ebenfalls mit Akku- oder Benzinantrieb.
Filter und Pumpe: Für den Teich rät Axel Dannemann zum Einsatz eines Filters und einer Pumpe. „Sonst fängt der Teich an zu faulen und wird grün“, sagt er. Zum Abfischen von Laub könne ein einfaches Netz verwendet werden.
Schon gewusst? Viele Gartengeräte müssen nicht gekauft, sondern können auch in Baumärkten oder im Fachhandel gemietet werden.