Gevelsberg. Michael Schulze vom Kleingärtnerverein Gevelsberg-Vogelsang erklärt, wie das eigene Grün am besten aus dem Winterschlaf geholt wird.

In den vergangenen Tagen hat sich das Wetter von seiner frühlingshaften Seite gezeigt. Die Natur erwacht zusehends aus dem Winterschlaf. Für Gartenfreunde der ideale Zeitpunkt, ihr heimisches Grün wieder auf Vordermann zu bringen. Michael Schulze, Erster Vorsitzender des Kleingärtnervereins Gevelsberg-Vogelsang, erklärt, was dabei zu beachten ist.

Blumen und Stauden

„Viele Zwiebelblumen, die im Sommer blühen, können jetzt schon verbuddelt werden“, erklärt Schulze. Dazu gehörten zum Beispiel Montbretien, Gladiolen und Lilien. Die Samen der ersten einjährigen Blumen wie Löwenmäulchen und Duftwicken könnten im März in die Erde gesetzt werden – zunächst in einen Topf. Ab April könnten die Sämlinge ins Freie. Auch herbstblühende Stauden wie Anemonen, Margeriten und Staudenastern hätten jetzt Pflanzzeit. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um ein langjähriges Staudenbeet wieder in Form zu bringen“, so Schulze. Zu groß gewordene Stauden könne man nun teilen, um- und neupflanzen.

Schnitt

Rosen würden im März einen Schnitt vertragen, damit sie im Sommer kräftig blühen könnten. Auch Hortensien könnten – je nach Sorte – leicht geschnitten werden. Lavendel werde Mitte März um ein Drittel zurückgeschnitten. Forsythien und andere im Frühjahr blühende Gehölze sollten erst nach der Blüte gestutzt werden. „Das Schnittgut befallener Pflanzen sollte nicht auf dem Kompost entsorgt, sondern verbrannt oder als Restmüll entsorgt werden“, rät Schulze. Sonst könne beispielsweise Schimmel die Erde befallen.

Blick auf den Teich in Michael Schulzes Garten. Die Filtertechnik wird er zeitnah einem Technikcheck unterziehen.
Blick auf den Teich in Michael Schulzes Garten. Die Filtertechnik wird er zeitnah einem Technikcheck unterziehen. © WP | Max Kölsch

Bei Obstbäumen mache der Schnitt den umfangreichsten Teil der Frühjahrspflege aus. Abgesehen von Pfirsich und Süßkirsche sollten Obstbäume und Beeren-Sträucher zwischen November und April geschnitten werden. Der Kleingärtner warnt: „Wer zu spät schneidet, riskiert, dass der Baum nicht richtig austreibt und später weniger Früchte trägt.“ Wenn man neue Bäume pflanzen wollte, könne man das am besten jetzt tun.

Obst, Gemüse und Kräuter

„Erdbeeren sollten jetzt schon vorbereitet werden“, so der Vorsitzende. Die Erde könne aufgelockert und Humus untergemischt werden. „Vertrocknete oder befallene Blätter dürfen nicht abgerissen werden, weil die Pflanzen dabei verletzt werden“, sagt Schulze. Des Weiteren könnten Schoten wie Bohnen und Erbsen nun ausgesät werden. Gleiches gelte für Blumenkohl, Kohlrabi, Dill, Petersilie und Schnittlauch. Auch Mairübchen, Rettich und Schwarzwurzeln könnten jetzt gesät werden. „Sogar Knoblauch kann ich jetzt noch einpflanzen“, sagt Schulze. „Der wird eigentlich im Herbst eingepflanzt.“

Geräte

„Die Gartengeräte sollten jetzt gewartet und auf die Saison vorbereitet werden“, weiß Schulze. Dazu zählten unter anderem Spaten, Harke und Schaufel. Diese müssten geputzt, entrostet und eingefettet werden. Garten- und Heckenscheren sollten nun geschliffen werden.

„Das ermöglicht einen sauberen Rückschnitt“, so Schulze. In seinem eigenen Garten hat er zudem einen Teich. Hier unterzieht er die Filtersysteme einem Technikcheck.

Sonstiges

Mit seinem eigenen Baumschnitt hat Michael Schulze einen Reisighaufen in seinem Garten aufgetürmt. „Den kann man als gute Grundlage für Beete und einen Komposthaufen nutzen“, sagt er. „Außerdem bietet er kleineren Tieren Schutz.“ Aus seinem Komposthaufen holt er schließlich Erde, die er für seine Pflanzen nutzt.

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„Ein Vorzeigegarten sollte ein geschlossenes System sein“, betont der Vereinsvorsitzende und fügt hinzu: „Ein guter Kompost stinkt übrigens nicht. Wenn er stinkt hat man mit den Schichten etwas falsch gemacht.“