Schwelm. Klimaschutz funktioniert auch in Corona-Zeiten. Das zeigen mehrere Projekte der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm.
Bei allen Herausforderungen, die sich den Menschen angesichts der Corona-Situation momentan stellen, dürfen die Folgen des Klimawandels und der Kampf dagegen nicht in Vergessenheit geraten. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm (AGU) hin und zeigt auf, wie das vor Ort auch in diesen Zeiten problemlos weiter möglich ist.
Dieses deutlich zu machen, war auch AGU-Vorsitzenden Tim Stark ein persönliches Anliegen, der bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft – die noch vor der Zeit der umfassenden Einschränkungen stattfand –, darauf hinwies, dass trotz der Corona-Krise auch die Klimakrise weiterhin auf der Agenda stehen wird. Und auch hier kann Jeder seinen Beitrag leisten, die Folgen der Krise möglichst gering zu halten.
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„Umweltschutz fängt vor der Haustür an“ lautet das Motto der AGU, und die Arbeitsgemeinschaft weist auf ihre Aktivitäten hin, die auch in Corona-Zeiten laufen und bei der sich die Menschen einbringen können, ohne dafür das Haus verlassen zu müssen.
„Bürger-Baum“ kostet zwischen 160 und 300 Euro
So wird 2020 die Aktion „Bürger-Bäume“ fortgesetzt. Im vergangenen Jahr konnten dank der Aktion 29 klimaresistente Bäume in Schwelm neu gepflanzt werden, unter anderem sieben am Blücherplatz. In diesem Jahr ist eine Neupflanzung in gleicher Größenordnung geplant. Die Aktion wird von der Stadt Schwelm und den Technischen Betrieben Schwelm, die die Pflanzung vornehmen, unterstützt. Aktuell wird Ausschau gehalten nach neuen Standorten. Je nach Art kostet ein „Bürger-Baum“ zwischen 160 und 300 Euro. Sponsoren, die ein Bäumchen spenden möchten, sollen sich direkt an die AGU wenden.
Es werden auch wieder Paten für Blühwiesen gesucht. Dabei werden Grünflächen so umgestaltet, dass sich Insekten dort wohlfühlen, was ein wichtiger Beitrag für den Artenbestand ist. 2019 entstand dank der Unterstützung von Paten eine 600 Quadratmeter große Blühwiese in Linderhausen, die von Landwirt Simon zur Verfügung gestellt wurde, und eine ca. 400 Quadratmeter große Blühwiese am Dürholt, hinter dem Grundstück Am Tannenbaum, auf Ennepetaler Stadtgebiet. Diese beiden Flächen sollen auch in diesem Jahr wieder insektenfreundlich gestaltet werden, plus einer dritten, ebenfalls ca. 400 Quadratmeter großen Fläche auf Schwelmer Stadtgebiet, wozu die letzten Absprachen laufen. Die Aussaat soll im April/Mai beginnen. Weil das Saatgut der einjährigen Pflanzen teuer ist, werden dringend Paten gesucht. Mit 1 Euro pro Quadratmeter ist man dabei. Infos hierzu gibt es direkt bei der AGU.
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„Viele Schwelmer haben bei beiden Initiativen Patenschaften übernommen und mit ihren Geldbeiträgen nachhaltig die Grundlagen für ein ökologisches Stadtklima unterstützt“, erklärte AGU-Vorsitzender Tim Stark. Die AGU bedanke sich bei allen Sponsoren, aber auch bei Stadt und TBS für den nicht unerheblichen Aufwand und die Unterstützung, so der Vorsitzende.
Klimafreundliche und insektenfreundliche Verbesserung
Viele nutzen die Corona-Zeit, um im heimischen Garten zu arbeiten. Auch hier hat die AGU etwas und verweist auf den Wettbewerb „Blüten und Insekten“. Es geht dabei um die klimafreundliche und insektenfreundliche Verbesserung von Vorgärten, Hausgärten und Betriebsgelände. Der Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem NABU Ennepe-Ruhr-Kreis und der Wilhelm-Erfurt-Stiftung, läuft bis Herbst 2020. Mitmachen kann Jeder mit seinem Gartenprojekt. Ausgelobt sind Sachpreise wie Gartengeräte, Bücher oder Insektenhotels im Gesamtwert von 1000 Euro. Das Anmeldeformular kann auf der Homepage der AGU unter www.agu-schwelm.de heruntergeladen werden.
Michael Treimer als Vize bestätigt
Bei der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm, die noch in der Zeit vor den Corona-Einschränkungen stattfand, hatten die Mitglieder einige Vorstandsposten neu zu besetzen.
Mit großer Mehrheit bestätigten die Mitglieder Michael Treimer in seinem Amt als 2. Vorsitzender.
Weitere Ergebnisse der Vorstandswahlen: Ilona Wiese wurde zur Kassiererin, Ulrich Hildmann zum Schriftführer und Peter Stark zum Pressesprecher gewählt.
Und natürlich ist auch dies ein Beitrag für mehr Klimaschutz: Ab sofort gibt es wieder die „Schwelm blüht auf“-Tütchen zu kaufen. Dabei handelt es sich um klima- und insektenfreundliche Saatmischungen fürs heimische Beet oder den Blumenkasten. Aufgrund gestiegener Einkaufspreise musste die AGU den Preis pro Tütchen von 1,50 auf 2 Euro anheben. „Wir bitten um Verständnis“, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. Erhältlich sind die „Schwelm blüht auf“-Tütchen in den bekannten Einzelhandelsgeschäften – soweit sie in Corona-Zeiten geöffnet sind.
Keine AGU-Arbeitseinsätze mehr
Aussäen und Neupflanzen ist unter Beachtung der Regeln zum Schutz der Gesundheit auch in Corona-Zeiten möglich. Zu Einschnitten in der Arbeit der AGU führt die Verbreitung des Virus’ aktuell dennoch, insbesondere dort, wo mehrere Personen beteiligt sind. Aus diesem Grund finden bis auf Weiteres keine AGU-Arbeitseinsätze mehr statt. „Über weitere Termine und Aktionen entscheiden wir zeitnah und informieren über unsere Homepage und die Tagespresse“, teilte die AGU mit.
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Dies betrifft auch die Kräuterwanderungen, die gewöhnlich ab Mai, Juni stattfinden. Ein Höhepunkt des AGU-Jahres ist der „Obstwiesentag“ im September/Oktober auf dem Gelände am Tannenbaum. Weil es bis dahin noch einige Zeit ist, hält die Arbeitsgemeinschaft an der Veranstaltung noch fest.