Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Frühlingswetter und Sorge um Quarantäne: Obi, Hellweg und Tedox vermelden und Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal rappelvolle Geschäfte.

Das Bild ist überall das gleiche. Egal ob im Obi in Schwelm, im Hellweg in Ennepetal oder im Gevelsberger Tedox – die Bau- und Heimwerkermärkte platzen am Dienstag aus allen Nähten. Dafür sind zwei Dinge verantwortlich: das fantastische Frühlingswetter, aber auch die Angst der Menschen, bei einer möglichen Corona-Quarantäne zu Hause nichts zu tun zu haben. Und: Manche Zeitgenossen vergessen bei der Jagd auf Blumenerde, Farbeimer und Laminatböden ihre gute Kinderstube.

Energieversorger AVU schließt Treffpunkte

Der örtliche Energieversorger AVU schließt seine Treffpunkte im Südkreis, Kunden sollten statt dessen Online-Angebote nutzen.

Die sieben AVU-Treffpunkte sind bis auf Weiteres geschlossen. Das Unternehmen bittet Kunden, dringende Anfragen per 02332/73-123, per E-Mail an info@avu.de oder im Kundenportal auf der Seite https://portal.avu.de zu stellen.

Dort können außerdem persönliche zum Vertrag gehörende Änderungen oder Umzugsmeldungen und die Verwaltung der persönlichen Daten vorgenommen werden.

Bereits am Morgen ist der Parkplatz des Obi-Baumarkts in Schwelm rappelvoll. Die Stimmung ist zwar gedrückt, die Menschen sind vorsichtig, dennoch strömen sie zu Hunderten in den Markt, um einzukaufen. Diverse Aushänge weisen auf Hygieneregeln hin und auch darauf, Abstand zu halten. Die meisten Kunden halten sich daran, doch die Mitarbeiter müssen sich auch einiges anhören, von Menschen, deren Wünsche gerade nicht erfüllt werden und die ihr potenzielles Quarantäne-Projekt in Gefahr sehen. „Wir werden richtig beschimpft“, heißt es aus Angestellten-Kreisen. Auf Nachfrage dieser Zeitung verweist die Marktleitung an die Pressestelle des Unternehmens. Die schriftliche Anfrage dieser Zeitung blieb jedoch bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

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Wir wollten von Obi wissen: Wie sieht die Situation derzeit aus? Ist der Ansturm dem schönen Wetter oder auch Corona geschuldet? Welche Maßnahmen haben Sie mit Blick auf stark gefüllte Märkte zum Infektionsschutz der Kunden und Ihrer Mitarbeiter eingerichtet? Wie stabil sind die Lieferketten?

Farben und Laminat sind die Renner

„Bisher haben wir keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendetwas in absehbarer Zeit nicht mehr geliefert werden kann“, heißt es unisono von Tedox und Hellweg, denen die Redaktion die gleichen Fragen stellte. In Ennepetal ist vor allem zu beobachten, dass viele Menschen aus ausgewiesenen Risikogruppen im Hellweg-Markt unterwegs sind – insbesondere Leute über 60 Jahre, die dort einkaufen.

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Allerdings, so heißt es aus der Mitarbeiterschaft, würden die meisten Kunden sehr darauf achten, dass sie sowohl zum Personal als auch zu den anderen Kunden einen größtmöglichen Abstand einhalten. Die Regeln sind auch hier auf Schildern zu lesen. Jedoch liegen auch in Ennepetal bei einigen Kunden die Nerven blank, so dass im Hellweg-Baumarkt ebenfalls die Mitarbeiter ein dickes Fell während ihrer Arbeitszeit benötigen.

Derartiges Verhalten soll es im Gevelsberger Tedox-Markt nicht gegeben haben, dafür sind hier klare Trends zu beobachten, was die Menschen in der möglichen Quarantäne-Zeit vorhaben: Böden und Wände. Laminat und Farben sind derzeit die begehrtesten Artikel – wohl auch, weil niemand weiß, wie lange die Märkte überhaupt noch geöffnet haben.