Ennepetal. Angesichts der Einschränkungen wegen des Coronavirus bieten Nachbarn oder Schüler in Schwelm Gevelsberg und Ennepetal älteren Menschen Hilfe an.
Die Zeiten sind außergewöhnlich. Das öffentliche Leben ist angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus extrem eingeschränkt worden. Vor allem ältere Menschen gelten als Risikogruppe und sind somit besonders schutzbedürftig. Manche von ihnen benötigen daher besondere Unterstützung bei Einkäufen oder anderen Erledigungen. Vielerorts gibt es in diesen Tagen Hilfsangebote von Schülern oder Nachbarn. Die Rüggebergerin Cornelia Born-Maijer macht ein solches Hilfsangebot. „Wer in Rüggeberg Hilfe benötigt, bitte Bescheid geben. Handy: 017644469110. Ich fahre für diejenigen einkaufen, die zur Risikogruppe gehören“, hat sie auf ihrer Facebook-Seite gepostet.
Thema auch als Therapeutin
„Ich habe eine etwas ältere Mutter, die nur noch eingeschränkt mobil ist“, erklärt sie. „Wenn man zu Hause selber erlebt, wie schwierig es für Ältere ist, in einen Supermarkt zu kommen, um einzukaufen, dann sieht man die Notwendigkeit, zu helfen.“ Ihr sei es ganz wichtig, sich gerade in einem Dorf wie Rüggeberg gegenseitig zu unterstützen. „Ich hätte hier im Ort auch gerne eine zentrale Stelle, wo die Leute auch Dinge tauschen können.“ Der eine könne vielleicht etwas entbehren, was der andere momentan benötige. Cornelia Born-Maijer regt an, dass in jedem Stadtteil geguckt werden sollte, was man im Sinne der Gemeinschaft aktuell tun könne. Positiv sei es ja heute, dass man viele Medien nutzen könne, um Kontakte herzustellen. „Man muss sich mal vorstellen, wie viel schwieriger vieles wäre, wenn wir 30 oder 40 Jahre zurück gehen.“
Wir veröffentlichen Hilfsangebote und -nachfragen
Möchten Sie angesichts der aktuellen Situation Menschen helfen, für die die Einschränkungen im alltäglichen Leben besondere Probleme mit sich bringen? Bieten Sie zum Beispiel an, Einkäufe oder andere Erledigungen zu übernehmen? Haben Sie andere Hilfsangebote? Dann melden Sie sich bei uns.
Auf unserer Leserservice-Seite (2. Lokalseite) sowie online unter www.wp.de/staedte/ennepetal-gevelsberg-schwelm/ veröffentlichen wir in den kommenden Tagen gerne Ihre Hilfsangebote.
Bitte senden Sie Ihre Angebote, am besten mit Angabe einer Kontakt-Telefonnummer per E-Mail an die Adresse schwelm@westfalenpost.de.
Auch in anderer Hinsicht bietet Born-Maijer aufgrund der aktuellen Situation Hilfe an. „Ich arbeite ja psychotherapeutisch und bekomme die Ängste mit. Zum einen werden Termine abgesagt, was ich natürlich verstehen kann, zum anderen kommen bei einigen Patienten angesichts der Umstände bestimmte Ängste wieder hoch.“ Sie biete daher auch Gespräche via Telefon an, man könne ihr bei Bedarf eine SMS oder WhatsApp schreiben, so die Heilpraktikerin der Psychotherapie und Hypnosetherapeutin.
Kreiselmarkt mit Lieferservice
Den Vorwurf, dass sie ihr Hilfsangebot zu Wahlkampfzwecken mache – die 54-Jährige hat ihre Kandidatur als Parteilose für die Bürgermeisterwahl im September angekündigt (wir berichteten) – weist sie zurück. „Es ist mein Beruf, Menschen zu helfen, und es ist typisch für mich, mich zu engagieren“, sagt sie. „Ich bin als Mensch so, da ist mir egal, wie das bei einigen ankommt.“
Auch Lebensmittelhändler reagieren auf die besonderen Umstände: So bietet der Voerder Kreiselmarkt an, Einkäufe aus dem Produktangebot des Geschäfts telefonisch zu tätigen (02333/608240 oder 0171/2978476). „Wir liefern Ihnen die Lebensmittel schnellstmöglich nach Hause“, heißt es auf der Facebook-Seite des Kreiselmarktes, der Bäckerei, Obst & Gemüse-Handel und Metzgerei unter einem Dach vereint.