Gevelsberg. Die Räume der Grundschule Pestalozzi in Gevelsberg reichen für die OGS-Betreuung nicht aus. Die Stadt hat eine besondere Maßnahme angekündigt.
Die Grundschule Pestalozzi an der Teichstraße soll als erste Grundschule in Gevelsberg ein eigenständiges OGS-Gebäude bekommen. Das hat die Stadtverwaltung am Dienstag im Schulausschuss bekanntgegeben. Das Projekt soll im Zuge einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP, aus dem Englischen für Public-private-Partnership) realisiert werden. Die Fertigstellung ist zu Beginn des Schuljahrs 2022/23 vorgesehen.
Mehr als 180 Kinder nehmen aktuell die Betreuung nach Unterrichtsschluss an der Pestalozzischule wahr. Mehr als die Hälfte der Gesamtschülerzahl von knapp 300, wie Schulleiterin Heike Feldmann vorrechnet. Zu bestimmten Zeiten könne es sein, dass alle Kinder gleichzeitig in Betreuung seien. Der Schule fehlten dafür die räumlichen Kapazitäten. „Die Pestalozzischule hat im OGS-Bereich den größten Nachholbedarf“, bestätigt Bürgermeister Claus Jacobi.
„Die Stadt als Schulträgerin schlägt daher vor, ein eigenständiges, nahe der Schule gelegenes OGS-Gebäude bauen zu lassen.“ Das solle direkt an der Teichstraße im Bereich der früher industriell genutzten Fläche entstehen.
Übergangslösung für zwei Jahre
Dahinter befinde sich ein Teich, die neuen OGS-Räumlichkeiten wären also auch naturnah, betont das Stadtoberhaupt. Als Investor sei eine Familie angedacht, die in Gevelsberg im Baugeschäft tätig sei. Stadt und Schule würden später als Mieter auftreten.
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Rechtlich gesehen soll der Neubau trotzdem als Teil der Schule gelten. Aktuell formulierten Stadt und Schule die Anforderungen an das Gebäude. Die genaue Planung erfolge später. „Unser Ziel ist es, noch vor der Sommerpause einen konkreten Beschluss der politischen Gremien herbeizuführen, um das Vorhaben angehen zu können“, blickt Claus Jacobi voraus.
Dabei spricht er auch die aktuelle Problem-Situation an der Schule an. „Die zwei Jahre, die wir bis zur Fertigstellung übergangsweise haben, müssen wir so gestalten, dass wir die OGS-Ansprüche der Schule erfüllen“, so Jacobi. „Da brauchen wir eine schnelle und zuverlässige Lösung.“ Die Schule selbst biete keine räumlichen Perspektiven. Der Blick auf das Quartier sei notwendig.
Kooperation statt Container
„Es wäre schön, wenn wir mit den benachbarten Malschulen oder der Ballettschule kooperieren könnten“, schlägt der Bürgermeister vor. Michael Pfleging, Fachbereichsleiter Bildung, Jugend und Soziales bei der Stadt Gevelsberg, ergänzt, dass es dabei nicht um Mittagessen oder Hausaufgaben machen ginge, sondern um eine Betreuung. Er sieht Vorteile in so einer Kooperation, da es nicht so einfach sei, Container für die Schüler-Betreuung aufzustellen.
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„Das muss personaltechnisch und logistisch zu bewältigen sein“, erklärt Pfleging. „Wir gucken nach anderen Räumen und versuchen gleichzeitig, das mit dem Investor voranzutreiben.“ Der große Vorteil des OGS-Neubaus sei, dass es keine Beeinträchtigung des Schulbetriebes während der Maßnahme gebe.
Gerd Vollmerhaus (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses, verwies darauf, dass die Räumlichkeiten für die OGS an der Pestalozzischule schon vor zwei Jahren Thema gewesen seien.
Hinweis auf akute Probleme
Eine Mutter, die die Sitzung des Schulausschusses besuchte, begrüßte die Ankündigung des Neubaus, machte aber deutlich, dass man die akuten Probleme auch im Blick haben müsse. Viele Kinder befänden sich auf der Warteliste für die Betreuung. „Ich wünsche mir, dass überlegt wird, wie man das entzerren kann“, so die Frau.
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Eine andere Mutter stimmte ihr zu. Sie sprach die Auswahlkriterien für die Betreuungsplätze an. „Vielleicht kann man die Berufstätigkeit öfter abfragen oder überlegen, die Viertklässler hinter die Erstklässler zu stellen“, schlug sie vor. Die Erstklässler seien jünger und bräuchten eher eine Betreuung. Eventuell könnten Eltern sich auch einen Platz teilen.
„Die rechtlichen Vorgaben sind kompliziert, aber wir nehmen den Vorschlag auf, die Bedarfe zu prüfen“, versprach Claus Jacobi. Langfristig werde es Maßnahmen wie die an der Pestalozzischule für alle Schulen in Gevelsberg geben müssen.