Gevelsberg. Beim Autozulieferer Dieckerhoff Guss an der Oststraße in Gevelsberg hat es am Montagmorgen eine Explosion gegeben. Es gibt sieben Verletzte.

Ein Knall, als wäre eine Bombe eingeschlagen, eine Erschütterung, die in der Nachbarschaft zu spüren war – das sind nur zwei der Rückmeldungen mehrerer Gevelsberger, nachdem es am Montagmorgen kurz vor 8 Uhr zu einer Explosion bei der Firma Dieckerhoff Guss gekommen war. Um 7.53 Uhr ging die Alarmierung bei der Feuerwehr ein. Noch auf dem Weg zum Ort des Geschehens an der Oststraße löste Einsatzleiter Uwe Wolfsdorff von der Gevelsberger Feuerwehr Vollalarm aus. Sirenen ertönten.

In einer Halle des Autozulieferers soll es nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr eine Dampfexplosion in einem Schmelzofen gegeben haben. Wolfsdorff sprach von Wasser, das in flüssiges Eisen gelangt war. Bei der Explosion seien zwei Fenster und Teile des Daches beschädigt worden.

Die Polizei erklärte auf Nachfrage, dass festes Eisen mit einem Gabelstapler in den Ofen verfrachtet worden war. Dabei sei Feuchtigkeit mit hineingelangt, was eine Verpuffung zur Folge gehabt habe. Zum Zeitpunkt der Verpuffung habe sich kein Mitarbeiter unmittelbar in der Nähe des Ofens befunden.

Rettungswagen aus Nachbarstädten

Die Kreis-Leitstelle der Feuerwehr wusste am Morgen zunächst von zwei verletzten Personen. Im Laufe des Einsatzes erhöhte sich diese Zahl. Uwe Wolfsdorff sprach zuletzt von sieben Verletzten. Lebensgefahr bestehe aber in keinem der Fälle.

Böswillige Alarmierung am Sonntagabend

Ein Sirenenalarm war auch am späten Sonntagabend in Gevelsberg zu hören. Der Feuerwehr wurde ein Kellerbrand im Oberbraker Weg gemeldet. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um eine böswillige Alarmierung.

Bereits im vergangenen Jahr gab es mehrfach böswillige Alarmierungen in Gevelsberg. Ob zwischen diesen Fällen und dem am Sonntagabend ein Zusammenhang besteht, ermittelt die Polizei.

„Wir haben bisher keine Erkenntnisse, dass es sich dabei um dieselbe Person handelt“, sagte Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizeibehörde.

Knalltrauma, Herz-Kreislauf- oder auch Atemprobleme seien einige der Beschwerden gewesen. Drei Personen seien einzeln per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Bei den restlichen Verletzten habe die Überlegung im Raum gestanden, einen Sammeltransport durchzuführen. Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizeibehörde, berichtete, dass ein Mitarbeiter sich wegen der Verpuffung erschrocken habe. Daraufhin sei er weggelaufen, gestürzt und habe sich verletzt.

Wegen der Zahl der Verletzten waren auch mehrere Rettungswagen der umliegende Städte im Einsatz. Nach kurzer Zeit reihte sich vor dem Firmengebäude Einsatzfahrzeug an Einsatzfahrzeug. Immer wieder war Martinshorn in der Stadt zu hören.

Amt für Arbeitsschutz ermittelt

Vor Ort war auch das Ordnungsamt der Stadt Gevelsberg, um zu prüfen, ob die betroffene Halle wegen der Explosionsschäden abgesperrt werden müsse. „Es bestand aber keine akute Einsturzgefahr“, so Ordnungsamtschef Arnim Schäfer. Man habe das Amt für Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung Arnsberg verständigt. Dort wird nun genau ermittelt, wie die Feuchtigkeit in den Schmelzofen gelangen konnte.

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Gegen 10.45 Uhr war der Einsatz laut Uwe Wolfsdorff beendet. Circa 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr und rund 20 des Rettungsdienstes seien vor Ort gewesen.