Ennepetal. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Ennepetal bittet um den Einsatz bestimmter Leuchtmittel in Laternen, um Insekten zu schützen.
Passend zu ihrem Antrag für insektenfreundliche Blühflächen und Blühstreifen in öffentlichen Bereichen hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Ennepetal nochmal nachgelegt. In einem weiteren Antrag fordert sie die Verwaltung auf, insektenfreundliche Straßenbeleuchtung in der Stadt zu installieren. Dabei beruft sich die Fraktion auf empirische Untersuchungen.
„Die Verwaltung möge bei den noch auszutauschenden Leuchten nur noch warmweiße, insektenfreundliche LED-Leuchtmittel mit einer Lichttemperatur unter 3220 Kelvin und einer Wellenlänge unter 900 Nanometer verwenden“, heißt es wörtlich im Antrag der Fraktion. Empirischen Untersuchungen zufolge würden Insekten von diesen Leuchtmitteln weniger stark angezogen. „Unzählige nachtaktive Insekten fallen künstlichen Lichtquellen zum Opfer, weil sie durch das stundenlange Umschwirren der Lampen unnötig Energie verbrauchen oder durch Kontakt mit dem heißen Lampengehäuse getötet oder verletzt werden“, begründet Grünen-Ratsmitglied Ulrich Röhder.
Bitte um zusätzliche Maßnahmen
Zurzeit würden laut Auskunft der Stadtbetriebe beim Austausch der Leuchtmittel LED-Leuchtmittel mit 4000 Kelvin (= neutralweiß) eingesetzt. Das sei schon ein Fortschritt gegenüber den vorherigen Leuchtmitteln, aber noch nicht ausreichend insektenfreundlich.
Darüber hinaus wünscht sich die Fraktion von der Verwaltung, dass diese prüfe, ob und in welcher Form bei der Beleuchtung des öffentlichen Raums in Ennepetal zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um sie insektenschonend zu gestalten. Ansatzpunkte könnten die Betriebszeiten oder Bewegungsmelder sein.
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„Auf die Notwendigkeit zum Schutz von Faltern und Schmetterlingen haben wir bereits in unserem Antrag zum Anlegen von insektenfreundlichen Blühstreifen beziehungsweise Blühflächen bereits ausführlich Stellung bezogen“, schreiben die Grünen. In diesem Antrag bat die Fraktion die Verwaltung, bis zum nächsten Fachausschuss Flächenvorschläge zu erarbeiten und den Ausschussmitgliedern vorzulegen. Dabei seien vorhandene städtische Blumenbeete mit einzubeziehen.
Auch Sorge um Singvögel
Die Fraktion machte sich des Weiteren für eine jährliche Fortführung und somit eine sukzessive Ausweitung der Blühflächen über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren stark (wir berichteten). Das Mähen von Grünflächen werde schrittweise noch weiter reduziert, heißt es dazu weiter. Zuletzt forderten Bündnis 90/Die Grünen eine jährliche Unterrichtung über den Verlauf der Maßnahme.
„Schmetterlinge und Falter sind rapide im Rückgang begriffen“, warnen die Ennepetaler Grünen. Die Schmetterlings-Populationen auf Wiesen hätten sich seit 1990 halbiert. „Dadurch ist auch der Bestand unserer heimischen Singvögel stark gefährdet“, sagt Röhder.