Ennepetal. Die 28 Jahre alte Ennepetalerin ist im sechsten Monat schwanger und wollte ihrem Nachbarn zur Hilfe eilen.

Mit schlagenden Argumenten wollten Streithähne eine Auseinandersetzung um eine zugeparkte Einfahrt an der Milsper Straße beenden. Die Prügelei eskalierte derart, dass am Ende eine Person einer Schwangeren im sechsten Monat in den Bauch trat. Für die Beteiligten könnte das ein schwerwiegendes Nachspiel haben. Sie erstatteten gegenseitig Anzeigen wegen Körperverletzung.

Ereignet hat sich der Vorfall am Dienstag zur Mittagszeit. Ein 23 Jahre alter Wuppertaler stoppte sein Fahrzeug in der Mittagszeit am Fahrbahnrand, um seine 27- und 24-jährigen Begleiterinnen aus dem Wagen zu lassen, die kurz was am Kiosk kaufen wollten. So wie das Auto stand, versperrte es die Garageneinfahrt eines Hauses an der Straßenseite.

Genau in dem Moment, als der Pkw die Einfahrt blockiert, kommt ein 29 Jahre alter Ennepetaler, der dort wohnt, mit seinem Auto angefahren und will auf die Garageneinfahrt rauf. Wie lange er wartet, ist laut Polizei nicht klar. Es kommt jedenfalls zum Streit. Erst gehen die beiden Fahrer verbal aufeinander los, dann wird’s handgreiflich. Schläge ins Gesicht mit der flachen Hand stehen im Polizeibericht. Sowohl vom einen wie vom anderen. Die Rede ist von einer handfesten Prügelei.

Doch es kommt noch schlimmer. Die beiden Begleiterinnen des Wuppertalers kommen vom Kiosk zurück und stehen ihrem Bekannten nicht nur verbal zur Seite. „Sie beteiligten sich an der Auseinandersetzung“, heißt es dazu sehr sachlich im Polizeibericht.

Eine Nachbarin des Ennepetalers wird Zeugin der Prügelei. Sie ist im sechsten Monat schwanger und beobachtet von ihrer Wohnung aus den Streit vor ihrem Haus. Sie geht raus und will ihrem Nachbarn zur Hilfe eilen. Die 28-Jährige gerät in die Gemengelage und bekommt plötzlich einen Tritt in den Bauch.

Die Streithähne gehen auseinander. Der Ennepetaler und seine Nachbarin ziehen sich ins Haus zurück und rufen die Polizei. Als die Streife eintrifft, ist das Trio aus Wuppertal immer noch da. Die Personalien werden aufgenommen, die Spuren begutachtet. Alle Beteiligten ziehen sich leichte Verletzungen zu, die ärztlich nicht behandelt werden müssen, teilt die Polizei später mit. Der schwangeren Frau sei angeboten worden, vorsorglich einen Rettungswagen zu rufen. Sie habe es abgelehnt, heißt es bei der Polizeidienststelle.

Silvesterbilanz

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Gut möglich, dass der Silvester-Krach(er) ein juristisches Nachspiel haben wird. Beide Seiten hätten gegenseitig Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, ist zu hören. Was auf die Streithähne in jedem Fall zukommen wird, sind weitere Vernehmungen durch die Polizei.

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Unabhängig davon spricht die Kreispolizei von einem „normalen“ Einsatzaufkommen zum Jahreswechsel. Knapp 80 Mal hätten die Kollegen zu Einsätzen in der Silvesternacht ausrücken müssen. „Es mussten 12 Platzverweise ausgesprochen werden und fünf Personen in Gewahrsam genommen werden“, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Es seien fünf Strafanzeigen wegen Sachbeschädigungen und fünf Anzeigen wegen Körperverletzungsdelikten aufgenommen worden. Insgesamt wurden Feuerwehr und Polizei zu vier Bränden gerufen, bei denen brennende Mülltonnen abgelöscht werden mussten. Vermutlich entstanden die Brände durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern.