Gevelsberg. Der Gevelsberger Sir Jesse Lee Davis (55) spricht im Interview über die USA, Gevelsberg, Dieter Bohlen und warum er überhaupt ein Sir ist.

Ganz ohne Frage: Sir Jesse Lee Davis (55) ist einer der schillerndsten Bewohner der Stadt Gevelsberg. Fast 30 Jahre nach seinem letzten internationalen Hit, war er plötzlich wieder in Millionen deutschen Wohnzimmern präsent. Der US-Amerikaner nahm an der Casting-Sendung „Das Supertalent“ teil. Am Ende kürten die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen, Laufstegtrainer Bruce Darnell und Ex-Casting-Show-Teilnehmerin Sarah Lombardi gemeinsam mit den Zuschauern Akrobatik-Chihuahua Percy und sein Herrchen Christian zu den größten Talenten, die die Republik zu bieten hat, aber das entmutigt den Gevelsberger nicht.

Sir Jesse Lee Davis

Sir Jesse Lee Davis ist am 6. April 1964 in Newport, Arkansas, in den USA geboren.

Als Angehöriger der US-Armee kam er Mitte der 80er Jahre nach Deutschland.

Wie viele andere Armee-Angehörige war er begeisterter Musiker und wurde ein E urodance-Artist; eine Musikrichtung, die Anfang der 90er Jahre besonders populär war und deren prominenteste Interpreten wohl Dr. Alban, Haddaway oder Captain Jack waren.

Mit seiner Single „Is This Love“ landete er einen internationalen Hit und stürmte in Canada und Israel an die Spitze der Charts.

Weitere Infos auf der Internetseite www.jesseleedavis.com

Im Interview spricht er über Dieter Bohlen, was Gevelsberg ihm bedeutet und wie er an seinen „Sir“ gekommen ist.

Frage: Sie sind bei der RTL-Casting-Sendung „Supertalent“ angetreten, um zu gewinnen. Viele Tausend Menschen hatten sich beworben, Sie haben es in den Vorentscheid geschafft und die Jury überzeugt. Und trotzdem stehen Sie nicht im Finale. Warum?

Sir Jesse Lee Davis: Weil am Ende andere die Jury mehr überzeugt haben. Es war eine tolle Erfahrung, dort aufzutreten und gleich die erste Show war eine spannende Sache. Ich bin erst eine Runde weiter gekommen als ich unaufgefordert ein zweites Lied gesungen und sofort die Tipps von Dieter Bohlen umgesetzt habe, der mit sagte, dass mein „November Rain“ von Guns ‘n’ Roses sich nach Musical anhörte.

Sind Sie sehr enttäuscht?

Nein. Weil ich weiß, dass ich ein guter Sänger bin, schließlich bin ich seit vielen Jahren in dem Business. Außerdem heißt mein Ausscheiden noch lange nicht, dass ich es nicht noch einmal versuche. Ich gebe niemals auf – solch ein Typ bin ich einfach nicht.

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Sind Sie im nächsten Jahr wieder beim Supertalent dabei?

Ja, dann bietet diese Show mir die nächste Chance, die ich ergreifen will. Ich sehe mich nicht als gescheitert oder so etwas. Ich freu mich schon darauf.

Sie sind ein gestandener und bekannter Musiker. Warum haben Sie sich der kritischen RTL-Jury gestellt?

Weil es mir Spaß macht, solche Dinge auszuprobieren. Ich wollte einfach einmal die Erfahrung machen, wie es in einer solchen Show abläuft. Außerdem war die Resonanz der Jury-Mitglieder natürlich ausgesprochen spannend und so etwa wie der Check des eigenen Marktwerts als Sänger.

Wie waren denn die Dreharbeiten? Hatten Sie Gelegenheit mit Dieter Bohlen zu sprechen?

Ja, ich habe mich mit ihm unterhalten. Im Rahmen des recht kurzen Kontakts, den wir hatten, muss ich sagen, dass er ein sehr netter Typ ist und mir ausgesprochen sympathisch gegenübertrat.

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Erkennen Sie seit der Sendung mehr Leute auf der Straße?

Oh ja! Das hat enorm zugenommen. Vorher war das kaum der Fall. Seit ich im Fernsehen zur besten Sendezeit war und aus ganz Deutschland auch die Zeitungen und Internetseiten über die neue Staffel des RTL-Supertalents geschrieben haben, passiert dies deutlich öfter.

Was sind Ihre nächsten Pläne und Projekte?

Im Jahr 2020 will ich Deutschland mit guter Musik erobern.

Sie kommen aus den USA und leben jetzt seit vielen Jahren in Gevelsberg. Was macht die Stadt so lebenswert für Sie?

Gevelsberg ist wie ein große Familie. Ich fühle mich hier mit meiner Frau Anja sehr wohl. Mit voller Überzeugung sage ich: Ich bin in Gevelsberg zuhause.

1992 hatten sie einen Hit mit „Is this love“. Wie sehr hat dieser Song Ihr Leben verändert?

Sehr! Auf einmal trat ich im TV auf, dass war sehr aufregend. Plötzlich war ich über Nacht ein gefragter Mann.

Hatten Sie immer schon den Wunsch, Berufsmusiker zu werden?

Oh yeah, ich bin mit Musik groß geworden, ich spiele Piano, Bass und Schlagzeug und hatte schon als Schüler eine Band.

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Wie sind Sie eigentlich zu Ihrem „Sir“ gekommen?

Durch die Templer. Ich bin dem Orden der Tempelritter im Alter von 25 Jahren beigetreten. Zur Aufnahme wurde ich zum Ritter geschlagen.

Was möchten Sie ihren Fans zum Abschluss mit auf den Weg geben?

Wir sind zur Zeit im Familienurlaub in Spanien und wir wünschen einen guten Rutsch ins neue Jahr und Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde.