Ennepe-Ruhr. Nach den Vorwürfen, SPD-Landrat Olaf Schade habe die Unterstützung der Grünen mit einem Verwaltungsposten gekauft, melden diese sich nun zu Wort.

Der Kreisverband der Grünen weist die Spekulationen der Linken im Kreistag um Posten-Geschacher (wir berichteten) zurück und kritisiert den Vorstoß von Helmut Kanand als Steilvorlage für die AfD und menschlich schlechten Umgang mit der Kreisdirektorin. Der hatte angeklagt, dass die Grünen nur SPD-Landrat Olaf Schade erneut unterstützen, weil dieser dem Grünen-Fraktionsvorsitzendem Paul Höller zugesagt habe, dass er der nächste Kreisdirektor werde.

Grünen-Kreissprecherin Karen Haltaufderheide: „Bedauerlich ist, dass Helmut Kanand mit seinen vermeintlichen Enthüllungen vor allem die Spekulationen derer bedient, die unsere Demokratie ohnehin für einen Selbstbedienungsladen halten. Denn nach seiner holzschnittartigen Darstellung müssen ja mehr oder weniger alle Parteien im Kreistag beim Posten-Geschacher unter einer Decke stecken, damit es funktioniert. Außer den Linken und der AfD. Die hat seinen Vorstoß auch gleich in den sozialen Netzwerken kräftig für ihre Interessen genutzt. Herr Kanand hat den Feinden unserer Demokratie mit seinen Spekulationen eine Steilvorlage geliefert.“

Inhalte umsetzen

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Kreisverbandssprecher Nils Kriegeskorte ergänzt: „Unser Entscheidungsprozess zur Landratskandidatur wurde nicht in der Fraktion geführt sondern in der Partei. Persönliche Interessen haben dabei keine Rolle gespielt. Vielmehr stand für uns immer die Frage im Vordergrund, wie wir grüne Inhalte bestmöglich umsetzen können. Zwei Kandidaturen im grün-roten Lager hätten sich gerade nach Abschaffung der Stichwahl gegenseitig geschwächt und die Chancen anderer Kandidaten gestärkt. Unter dieser Prämisse wurde die bisherige Zusammenarbeit mit Olaf Schade als gemeinsam von grün und rot gewähltem Landrat positiv bewertet und eine Fortsetzung begonnener Projekte angestrebt.“

Abschließend erklärt Haltaufderheide: „Natürlich vertreten wir als Grüne den Anspruch, nach der Kommunalwahl auch bei der Personalbesetzung entsprechend unserer Stärke mitzureden. Das würde auch Die Linke nicht anders machen. Wir haben uns entschieden, den neuen Kreistag nicht vorab durch personelle Festlegungen zu binden und uns daher für die Besetzung der frei werdenden Stellen im Leitungsbereich nach der Wahl entschieden. Herr Kanand hat sich über die Bitten der Kreisdirektorin hinweg gesetzt, sich selbst zu gegebenem Zeitpunkt über ihre berufliche Zukunft zu äußern. Das ist kein menschlich guter Umgang.“