Schwelm. Der Bau von Rathaus und Kulturzentrum werden für drei Jahre Auswirkungen auf die Heimatfestkirmes haben. Alle Pläne, alle Details gibt es hier.

Das große Ziel für die Stadt Schwelm fasst Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mock mit einem stolzen Blick auf die nagelneuen Grafiken zum Schwelmer Rathaus in klare Worte: „Das Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in unserer Innenstadt zu steigern. Die Leute sollen sagen: ,Ich gehe gern nach Schwelm. Ich komme gern in unsere Innenstadt.’“ Um das zu erreichen, wird in den kommenden Jahren an zahlreichen Stellen die Stadt ihr Gesicht enorm verändern. Den Auftakt bildet die Neue Mitte mit der Reanimation der Brauerei-Brache und dem Bau des Kulturzentrums.

Rathaus

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Die Zentralisierung der Verwaltung auf dem Brauereigelände ist sehr weit vorangeschritten. Die Bauanträge sind seit dem 18. November eingereicht. Ausschreibungen und Vergaben der Leistungen beginnen im kommenden März. Läuft alles nach Plan, wird der Spatenstich für das Gebäude und den Rathausplatz im September 2020 erfolgen. Thomas Striebeck, Leiter des städtischen Immobilienmanagements, beziffert die Bauzeit auf ziemlich genau zwei Jahre. Heißt: Für August 2022 ist der Umzug geplant.

Einzelhandel

So läuft der Klimaschutz beim großen Bauprojekt

Bei allen Planungen der neuen Gebäude steht stets auch der Klimaschutz im Fokus.

So sollen die beiden 30 und 100 Meter tiefen alten Brauereibrunnen für die Klimatisierung des Gebäudes des neuen Schwelmer Rathauses genutzt werden.

Auf dem Dach wird eine große Photovoltaikanlage installiert, der Rest der Fläche wird begrünt.

Derzeit sehen die Planungen drei Flächen für den Einzelhandel vor, diese bieten etwa 850, 790 und 140 Quadratmeter Platz. „Wir sind an dieser Stelle aber auch noch flexibel, könnten sogar die beiden großen Flächen zusammenlegen“, sagt Thomas Striebeck. Die Akquise läuft bereits, Interessenten können sich bei dem Leiter des städtischen Immobilienmanagements via E-Mail unter striebeck@schwelm.de oder telefonisch unter 02336/801-256 melden.

In der Tiefgarage, die 55 Stellplätze bietet, ist ein Bereich für Einkaufswagen eingeplant, alle Ladenlokale sind komplett barrierefrei zu erreichen, auch an den Anlieferungsverkehr ist gedacht. „Von der Schulstraße aus können auch große Lkw das Gebäude anfahren und dort problemlos wenden“, beantwortet Striebeck eine der häufig gestellten Fragen. Bei den Branchen sieht er keine Grenzen. „Grundsätzlich ist alles möglich, egal ob Handel oder beispielsweise ein Bäcker.“

Kulturzentrum

Auch für das Kulturzentrum, das auf dem Wilhelmplatz an der Römerstraße entstehen wird, liegt ein Zeitplan vor. „Wir haben bereits Baurecht“, sagt Fachbereichsleiter Wilfried Guthier. Ausschreibungen und Vergaben beginnen im kommenden Februar. „Der Bau selbst soll von Juni 2021 bis April 2022 laufen“, sagt Thomas Striebeck.

Kesselhaus

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Hier gibt es die noch größten Fragezeichen, weil weiterhin nicht feststeht, ob das Kesselhaus erhalten werden kann. „Das ist jedoch unser erklärtes Ziel“, sagt Fachbereichsleiter Wilfried Guthier. Bürgermeisterin Gabriele Grollmann-Mock erläutert das weitere Vorgehen: „Am Montag, 9. Dezember, wird der Arbeitskreis Zentralisierung über den baulichen Zustand informiert. Es folgt eine erste Grobkostenschätzung.“ Am 29. Januar kommenden Jahres wird es dann ein moderiertes Gespräch zu diesem Thema geben. „Wir wollen die Schwelmer auf diesem Weg mitnehmen. Jeder kann sich aktiv daran beteiligen“, sagt die Bürgermeisterin. Sollte die Substanz für einen Umbau im Bestand noch ausreichen, gibt es folgende Rahmenbedingungen: Wände und Dach stehen unter Denkmalschutz, innen kann umgebaut werden. Zudem soll der Gärkeller erhalten werden, und der Rat der Stadt Schwelm hat beschlossen, dass im Kesselhaus eine Gastronomie angesiedelt werden soll.

Heimatfest

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Sieht nach einem Scherz aus, ist aber tatsächlich passiert: Dieser Wagen parkt am Sonntagabend quasi mitten im Heimatfest.
Von Bernd Richterund Joel Ahlborn

Vor allem die Baustelle für das Kulturhaus wird erheblichen Einfluss auf das Heimatfest haben. Auf dem Wilhelmplatz werden Bereiche für Material und Baugerät abgezäunt. „Dort steht beispielsweise ein Kran, so dass das Riesenrad nicht an gewohnter Stelle aufgebaut werden kann“, sagt Thomas Striebeck. Die Stadt hat sich mit der Dacho, den Schaustellern und auch der Feuerwehr daher bereits intensiv abgesprochen und einen Plan für den neuen Aufbau der Heimatfeste 2020, 2021 und 2022 erdacht. „Der Rundlaufcharakter bleibt erhalten, und was nach dem Rathausneubau passiert, muss ohnehin noch geplant werden“, sagt Gabriele Grollmann-Mock.